Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Narrenzunft Nautle verteilt Gebiete
Burladingen bereitet sich auf historisches Fasnetsspiel am 27. Januar vor
BURLADINGEN (sz) - Die Narrenzunft Nautle Burladingen feiert am 27. Januar das 13. historische Fasnetsspiel nach seiner Wiederbelebung. Das Fasnetsspiel hat in Burladingen eine weit über hundertjährige Tradition. Nun wurden die Gebiete zugelost. Die Zunftstube war nahezu gefüllt, als Zunftmeister Josef Entreß den Besuchern für ihre Teilnahme dankte. Dann gab Fasnetsspielleiter Hubert Pfister ein paar organisatorische Dinge bekannt, ehe Zunftrat Thomas Stocker die Gebietsauslosung vornahm. Anschließend sah und hörte man gemeinsam die bisher in verschiedenen Fernseh- und Radiosendern erschienenen Beiträge über das Burladinger Fasnetsspiel, die Johannes Heinzelmann eigens zusammengestellt hatte. 20 Hochzeitspaare und 20 Kassenbuben werden mit 14 Musikkapellen aus der gesamten Stadt durch die Gemeinde ziehen. 14 Gruppen stellen einen neuen Rekord dar, da neben den Butzamäggaler mit den Gillabombber der Narrenzunft nun zwei Gruppen aus Hausen am Start sind. Dann klingeln sie an den Türen und laden zur Hochzeit, indirekt aber zum Fasnetsspiel ein. „D’Hauzegscheke däte mr glei mitneamma“ist dann zu hören. Die Geschenke sammelt der Kassenbub in seiner alten Holzkasse oder in Form von Speis’ und Trank in seinem Leiterwagen. Unter den Kassenbuben finden sich auch diesem Jahr wieder die Landtagsabgeordneten Glück und Röhm, aber auch der erste Beigeordnete der Stadt, Berthold Wiesner, ist zum zweiten Mal mit von der Partie.
Wer gerne eine der Gruppen bewirten möchte, darf sich vorab an Hubert Pfister (Telefon: 07475/4117) wenden. Um 15 Uhr wird dann in der Josengasse bei der Zunftstube das Stück „Tante Karolines Erben“gespielt. Schon im vorletzten und vergangenen Jahrhundert waren die sogenannten Fasnetsspiele eine Besonderheit. Vom Wagen herab wird Theater gespielt. Die Narrenzunft Nautle Burladingen belebte im Jahr 2006 das traditionelle Fasnetsspiel nach althergebrachten Brauchtümern wieder, um der Burladinger Straßenfasnet ein kleines Stück ihres alten Gesichtes wiederzugeben. Dabei wird Wert auf Tradition gelegt. Beispielsweise werden Frauenrollen von Männern gespielt.
Nach dem Fasnetsspiel herrscht närrisches Treiben in der mit einem großen Zeltanbau versehenen Zunftstube und den Besenwirtschaften. Natürlich wird die „Hauzegscheke“in Form von Eier und Speck auch dieses Mal nach dem Fasnetsspiel wieder kostenlos an die Anwesenden ausgegeben. Die Narrenzunft Nautle würde sich auch freuen, wenn möglichst viele der Besucher in altem Häs erscheinen.