Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schulden steigen auf sechs Millionen Euro
Leibertingen beschließt Haushalt – 1,4 Millionen Euro für Nahwärmenetz
LEIBERTINGEN - Das Haushaltsjahr
2018 wird das Schuldenniveau der Gemeinde Leibertingen auf mehr als sechs Millionen Euro anheben. Eine geplante Darlehensaufnahme von fast 2,4 Millionen Euro im Jahr 2018 und weitere Darlehensaufnahmen in den Folgejahren werden den Schuldenstand der Gemeinde noch bis zum Jahr 2022 auf dieser Höhe belassen.
Investitionen nach 2018 können nur mit weiteren Kreditaufnahmen finanziert werden, da keine weitere Rücklagenentnahme mehr möglich ist.
Der geplante Rekord-Haushalt von mehr als 12 Millionen Euro – 7,2 Millionen Euro im Verwaltungs- und
4,8 Millionen Euro im Vermögenshaushalt – hatte die Räte bereits in einer eigenen Klausursitzung beschäftigt. Bei der Abstimmung zum Satzungsbeschluss konnte der Rat den kommenden Haushalt einstimmig mittragen; lediglich ein weiterer Ausbau landwirtschaftlicher Wege wurde herausgestrichen.
In der vorangegangenen Diskussion hatte Gemeinderat Klaus Buck angemahnt: „Wir halten uns nicht zurück und schöpfen aus dem Vollen. Wir generieren zwar Zuschüsse, brauchen aber in nicht unerheblichem Maße Kredite und in der Sonderzuschusssituation als ELRSchwerpunkt-Gemeinde können wir unsere Ausgaben kaum noch drosseln.“
Guido Amann war aufgefallen, dass das überhöhte Wachstum im Verwaltungshaushalt in den vergangenen Jahren die Zuführungsrate und die Deckungsfähigkeit immer geringer werden ließ. „Unser Korsett wird immer enger und wir sollten uns nicht durch so viele Investitionen ab 2019 weiterhin einschnüren“, sagte er.
1,4 Millionen Euro des Kredits gehen an Bioenergie Leibertingen
Die Gemeinde Leibertingen wird sich mit der neuerlichen Kreditaufnahme so stark belasten müssen, weil 1,4 Millionen Euro der GesamtKreditaufnahme an die Bioenergie Leibertingen weitergereicht werden sollen. Mit den Geldern soll in Kreenheinstetten ein Nahwärmenetz entstehen.
Bürgermeister Armin Reitze war es ein Anliegen, in der Sitzung der Frage nachzugehen, ob die Finanzierungsbeziehung zur Bioenergie Leibertingen eine Belastung für die Gemeinde darstelle. Er legte dar, dass die an die Bioenergie weitergereichten Kredite von der Bioenergie selber getilgt werden müssten und die Gemeinde ihrerseits für die Zurverfügungstellung der Kredite und die Sicherheitsleistung einen Zinsaufschlag erhalte.
Diese jährlichen 10 000 bis 15 000 Euro lieferten einen Sonderbeitrag für den Gemeindehaushalt, sagte er. Der Umbau und die Sanierung des Rathauses Thalheim mit einem Umfang von 1,9 Millionen Euro sei der zweite große Batzen bei den Projekten im Vermögenshaushalt.
Zur Finanzierung dieses Haushalts stehen verschiedene Zuschüsse in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro in Aussicht.