Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Narren kommen ins Kinderhaus Sigmaringendorf
Ob Gardemädchen, Treiberkostüm, Hexen oder Funkenteufel: Die Kleinen sind nun vorbereitet
SIGMARINGENDORF (sz) - Eine Abordnung der Fasnachts- und Narrenvereine aus Sigmaringendorf und Laucherthal hat jetzt das Kinderhaus Sigmaringendorf besucht und den Kindern das traditionelle „Fasnetsbrauchtum“nähergebracht. Das war eine Aufregung, schließlich waren der Vorstand, Ledige und Gardemädchen von der Ledigengesellschaft, Butz und Treiber der Strohmannzunft und die Donauhexen aus Sigmaringendorf sowie Schmelzer und Funkenteufel aus Laucherthal gekommen.
Gespannt folgten die Kinder den Ausführungen des Ledigenvorstandes, wann die Ledigen den „ roten Kosak“und wann das „Bräutlingshäs“tragen, warum die Gardemädchen mit dabei sind, was es mit der Bräutlingsstange auf sich hat und warum alle Kinder am „Schmotzigen“Donnerstag befreit werden.
Vertreter der Strohmannzunft zeigten das Butzen- und Treiberkostüm. Mit Peitsche und Pritsche treiben diese den Strohmann durch die Gassen. Besonders mutige Kinder konnten sogar einmal unter die Maske dieser Narren schlüpfen.
Die Donauhexen erzählten über das Hexenleben und einige Kinder zauberten eine echte Hexenpyramide. Selbst diese sonst so gruselig auf Kinder wirkende Maske wurde Probe getragen.
Die Schmelzer berichteten von den Frauen, die mit Körben ihren im Hüttenwerk hart arbeitenden Männern das Essen brachten. Besonders der Funkenteufel mit seiner Maske, der in das Hochofenfeuer hineinpustet, hatte es den Kindern angetan. Sie waren fasziniert von dem „Häs“mit Flammen und Schellen. Auch hier fanden sich Mutige, die den Blick durch die Maske wagten.
Zu guter Letzt bekamen die Kinder von den Narren noch „Fasnetsguatsle“(Bonbons) und „Bohnerz“Tütchen. Alle Narren wurden mit einem kleinen Präsent als Dankeschön für ihren engagierten Einsatz zur Brauchtumspflege im Kinderhaus verabschiedet.