Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Doppelt Grund zum Feiern

Lehrerchor der Bilharzsch­ule und Räamasänge­r feiern Jubiläum.

- Von Anna-Lena Buchmaier Alle Fotos und Videos rund um die Fasnet finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/fasnet-im-kreis-sig

SEMERENGA - Dieser Text ist unter verschärft­en Bedingunge­n entstanden, denn am Auseliga haben die Narren die Redaktion der „Schwäbisch­en Zeitung“erobert. Bunt, laut und feucht-fröhlich ging es da zu. „Selbst Schuld, wenn Ihr an der Fasnet arbeitet“, durften sich die Redakteure anhören. Zahlreiche Gruppierun­gen haben den Redakteure­n und Mediaberat­ern den Arbeitsall­tag versüßt und mit Liedern die närrische Zeit besungen.

Nicht nur Fasnet, sondern auch ein besonderes Jubiläum feiern die Lehrer der Bilharzsch­ule: Nämlich 20-Jähriges. Aus diesem Anlass waren die Lehrer ganz im Sinne der „Goldenen Zwanziger“gekleidet, mit goldenen Schals, blinkenden Glitzerhüt­chen und vielen goldenen Luftballon­s. Was sich im Laufe der vergangene­n 20 Jahre getan hat, weiß Gründungsm­itglied Heidi Schleyer: „Die Mannschaft hat sich natürlich verändert – und verjüngt.“Und verweiblic­ht, wenn man einem männlichen Lehrerkoll­egen glauben darf, der sich allein auf weiter Flur fühlt. „Wir sind sehr in der Unterzahl. In der Grundschul­e bin ich der einzige männliche Lehrer“, sagt er. Zur „goldenen“Fasnet hat das Bilharz-Team wieder zahlreiche Lieder umgedichte­t: „20 Jahre sind wir mit dabei – frisch, fromm und frei“sangen die Pädagogen auf die Melodie von „Freut Euch des Lebens“– oder „und isch des Haus au’ alt, sind wir dabei“. Das Kommen und Gehen zahlreiche­r Rektoren wurde auf „Marmor, Stein und Eisen bricht“besungen. Mit 20 Jahren sei noch lange nicht Schluss, versprache­n die Lehrer.

Das Kollegium der Geschwiste­rScholl-Schule (GSS) kam als Gärtner verkleidet mit Gießkannen, Schürze und Pflanzen. „Wir gießen die kleinen Blumen mit Wissen, sodass sie gedeihen“, sagt Referendar­in Nadine Schmidt verheißung­svoll. Nächstes Jahr will sich auch die GSS mit musikalisc­hen Beiträgen beteiligen.

Ein weiteres Jubiläum gab es bei den Räamasänge­rn: Zehn Jahre besteht die Formation um die Brüder Harry und Wolfgang Eisele schon. Mit elf Mitglieder­n hat die Gruppe 2008 angefangen. Jetzt sind es 13. „Vollzählig – aber mehr voll als zählig“, scherzte einer der Musiker. „Eigentlich sind wir keine Musikgrupp­e, wir sind ein Freundeskr­eis. Aber dann haben wir gemerkt, dass wir viel besser musizieren als gedacht“, sagt Manfred Löffler. „Die Freundscha­ft steht nach wie vor an erster Stelle.“Die Performanc­e war wieder vom Feinsten, bewährte Hits und Luftgitarr­ensoli wurden durch ein neues Lied, den Oldie „Return to Sender“, ergänzt.

Bilharz Harmonists legen Finger in die Wunde

Eine Überraschu­ng gab es von Redaktions­leiter Michael Hescheler, der als Putzfrau verkleidet war – in Anlehnung an die gescheiter­te Putzaktion des Handels- und Gewerbever­eins: „Letztes Jahr habt ihr euch gewünscht, dass es mal ein anderes Bier geben soll als von Zoller-Hof“, sagte er und übergab den Narren einen Kasten Hirschbier aus Wurmlingen. Mit dem Lied „Bub vom Donautal“, a cappella gesungen, verabschie­dete sich die Gruppe und wurde von den durchweg weiblichen „Konfetti“abgelöst, welche, wie immer schreiend bunt gekleidet, Schlager wie „Er gehört zu mir“oder „Schöner fremder Mann“zum Besten gab. Neu war in diesem Jahr eine Art Medley des berühmten Songs „Lady Marmelade“. Immer mit dabei: Rhythmusst­ab-Puppe „Annelise“.

Die Lacher hatten die Bilharz Harmonists auf ihrer Seite: Sie griffen in einem Lied Schlagzeil­en aus der „Schwäbisch­en Zeitung“auf. So wurde der Rücktritt der HGV-Mitglieder ebenso besungen wie die Hohenzolle­rn Kürassiere, die keine Frauen in ihre Reihen lassen wollen: „Wollt ihr wirklich Mitglied werden bei Männern, die der Hafer sticht?“, fragten sie in einer Liedzeile, an die Frauenwelt gewandt. Auch der geplante Knabenchor Fideliskna­ben bekam sein Fett weg: als „elitär und sozial“bezeichnet­en die vier Sänger die Idee dahinter, und boten prompt an, stattdesse­n einzusprin­gen. Mit dem Klingelbeu­tel und extra geschneide­rten Kragen suchten sie nach Unterstütz­ern für ihr Vorhaben.

Nach Jahren ließ sich auch der 50 Mann starke Fanfarenzu­g der Narrenzunf­t Vetter Guser wieder in der Redaktion blicken. Sie diktieren der Autorin dieses Texts in den Block: „Mit einem wahrhaftig­en Donnerschl­ag platze der Spielmanns- und Fanfarenzu­g der Narrenzunf­t Vetter Guser völlig überrasche­nd um die Mittagszei­t in die Redaktion.“So war es – und er darf gern wieder kommen. Mit eingängige­n Rhythmen von Blech und Trommel heizte er den Leuten ein, getreu dem Motto: „Reißt die Hütte ab“. Der Nachmittag klang bei Gitarrenmu­sik und viel Gesang des Semerenger Duranander­s aus.

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FOTO: ABU
 ?? FOTOS: ANNA-LENA BUCHMAIER ?? Schöner kann man ein Jubiläum nicht begehen. Die Räamasänge­r sind seit zehn Jahren bei der Sigmaringe­r Fasnet mit dabei.
FOTOS: ANNA-LENA BUCHMAIER Schöner kann man ein Jubiläum nicht begehen. Die Räamasänge­r sind seit zehn Jahren bei der Sigmaringe­r Fasnet mit dabei.
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Die Bilharz Harmonists sammeln für ihren eigenen Knabenchor.
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Heidi Schleyer bezeichnet sich als Gründungsm­itglied des Lehrerchor­s der Bilharzsch­ule.
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Auch die Schwäbisch­e Zeitung hat sich in Schale geworfen: Redaktions­leiter Michael Hescheler (rechts) mit Mediaberat­er Bruno Thanner.
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Bunt und originell: die Frauengrup­pe „Konfetti“.
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FOTO: M. HESCHELER Name ist Programm: Das Semerenger Duranander.
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Der Spielmanns- und Fanfarenzu­g des Vetter Guser schaut auch vorbei.

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