Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Michael Stenzel ist deutscher Meister im Crossradfahren
Der Radfahrer des KJC Ravensburg blickt auf eine starke Saison zurück
RAVENSBURG (sz) - Michael Stenzel aus dem FEO-Jedermann-Team des KJC Ravensburg hat sich bei den Deutschen Meisterschaften im Crossradfahren den Titel in der Masters-3-Klasse geholt. Auch bei der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft stand der erfahrene Ravensburger auf dem Podest. Alles in allem also eine starke Saison für den Radfahrer.
Für die Deutschen Meisterschaften hatte sich Stenzel schon zu Beginn der Saison einiges vorgenommen, das Training war auf den Wettkampf ausgerichtet. Mitte Dezember lag der Ravensburger allerdings mit einer Grippe flach, die Teilnahme an der DM war plötzlich nicht mehr sicher. Am Dienstag vor den Meisterschaften traf der KJC-Fahrer die Entscheidung, beim Rennen zu starten. „Gesund war ich, aber wahrscheinlich ohne Form“, sagte Stenzel.
Allerdings fühlte er sich auf dem Rad sofort wieder wohl. „Einzig der Punch fehlte ein wenig.“Stenzels Plan war, schnell zu starten und dann zu schauen, was passiert. Der Kurs – technisch und schnell – kam dem Ravensburger entgegen. So schaffte er es, mit dem Ex-Profi Ralph Berner und Lars van der Slot etwas wegzuziehen und in die zweite Runde zu starten. In Runde drei startete der Ravensburger eine Attacke. In der Sandpassage zog er seinen Konkurrenten davon und fuhr sauber in den technischen Passagen. „500 Meter vor dem Ziel hatte ich Gewissheit, das Ding in der Tasche zu haben.“
Die Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften war der starke Schlusspunkt unter eine gute Saison. Stenzel bereitete sich mit Straßenrennen und schweren Wettkämpfen auf die Crossradsaison vor. Ende September gewann er das erste Crossrennen, eine Woche später das erste Rennen des Deutschland-Cups in Bad Salzdetfurth. Bis Mitte Dezember lief bei Stenzel alles nach Plan. Den Deutschland-Cup sicherte er sich bereits Anfang November.
Volles Risiko
Dementsprechend motiviert fuhr Stenzel zu den Europameisterschaften ins tschechische Tabor. Der Ravensburger galt als Mitfavorit, aber nach 600 Metern stürzte er. Von Platz 16 schaffte es der KJC-Sportler aber noch auf Rang zwei. Weiter ging es zur Weltmeisterschaft nach Belgien. Der Kurs war sehr sandig, das Rennen stark besetzt. Die Fahrer mussten auch viel laufen, laut Stenzel bis zu 600 Meter pro Runde. Der Ravensburger bekam jedoch nur den 84. Startplatz von 90 Sportlern zugelost. Stenzel ging volles Risiko, pflügte durchs Feld und war nach der ersten Runde bereits Vierter.
In der fünften und letzten Runde war er bis auf fünf Sekunden an den Spitzenreitern dran. Doch letztlich hatte Stenzel nicht mehr die Kraft und musste mit der Bronzemedaille zufrieden sein. „Mit 15 Siegen, Rang zwei bei der EM und Platz drei bei der WM war die Saison dennoch fast perfekt“, blickt Stenzel zurück.