Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kohlraben feiern gelungenes Scheunenfest Männerballett als Flugbegleiterinnen kommt beim Publikum gut an Germanen besiegen die Römer und singen das Germanenlied
Inneringer Narren machen beim Bürgerball eine Scheune zur „Kulturschuir“Egelfinger Narrenzunft veranstaltet fetzigen Fasnetsball – Gruppen und Einzeldarsteller unterhalten die Zuschauer Benzinger Narrenzunft präsentiert vergnügliches Fasnetsprogramm
INNERINGEN - „Wer braucht denn schon eine Halle, wenn wir doch eine Kulturschuir haben?“, Reinhold Teufel stellte die rethorische Frage in der Bütt beim Inneringer Bürgerball. Da die Halle dieses Jahr aufgrund der Sanierung nicht benutzbar ist, wurden sämltiche Fasnetsaktivitäten der Kohlraben in die Scheune von Simon Teufel verlegt. Und diese wurde zu einem wahren Schmuckstück umgestaltet, wo es an nichts mangelte, ein lustiger Abend wurde bis spät in die Nacht gefeiert.
So zog die Kohlrabenschar mit ihrem Narrenschultes Wolfgang Reiser zum Auftakt des Bürgerballs ein. Entsprechend dem Motto war die Scheune bevölkert von Bauern, aber auch Mäusen, Ratten, Kühen. Weitere Nutztiere waren bei den Kostümierten zu entdecken. Die beste Verkleidung wurde am Ende, nachdem alle Besucher ihr Votum abgegeben hatten, entsprechend prämiert. Es war eine Gruppe Ratten samt Rattengift, welche den Preis gewann. Auch Moderatorin Sabine Grom als Ziege machte eine gute Figur und führte souverän durchs Programm.
Schutzüberzüge für Bekleidung beleibter Zunfträte
Dieses begann mit dem fulminanten Auftritt der mittleren Garde mit dem Gardetanz. Wolfgang Reiser als Zimmermann berichtete davon, was ihm auf der Walz in den zahlreichen Scheunen so alles zu Ohren gekommen war. Als Schutzüberzug für die neue Bekleidung der Inneringer Zunfträte hatte er Müllsäcke dabei, beginnend bei 120 Litern bis hin zum doppelten Volumen. Die große Inneringer Garde führte mit ihrem Gardetanz EGELFINGEN (sz) - Eine phantasievolle, bunte und witzige Nacht haben die Besucher beim Bürgerball in Egelfingen erlebt. Es wurde ein dreieinhalbstündiges Programm geboten. Die Stimmung war ausgelassen und die Ballgäste begeistert.
Das beliebte Männerballett präsentierte sich diesmal als männliche Flugbegleiterinnen in rot und blau und schoss erneut den Vogel ab. Stürmisch forderten die Zuschauer eine Zugabe. Aufsehen erregten aber auch andere Gruppen und Einzeldarsteller. So stellte ein gestandener Nachtwächter (Günther Graul) fest, BENZINGEN - Den Höhepunkt der Fasnet in Benzingen bildet seit langer Zeit der Bürgerball der Germanenzunft, der mit einem tollen Programm den Gästen auch in diesem Jahr einen vergnüglichen Fasnetssamstag bereitet hat.
Im prächtig dekorierten Saal schlugen die närrischen Stimmungswellen hoch, als zu Beginn des Abends alle Gruppen in den Saal einmarschierten und dabei musikalisch durch die Guggakapelle „Pfetzer“begleitet wurden. In dem bis auf den letzten Platz besetzten Saal begrüßte Diana Frey, Zunftpräsidentin der Germanenzunft Benzingen, das kostümierte Narrenvolk mit dem Ruf „Hejaso – mir lebet no“.
Zum Auftakt des Programms präsentierten die versammelten Benzinger eine weitere Darbietung von beeindruckenden Schritt-, Sprungund Kombinationsvarianten vor.
Die Damen der Frauengemeinschaft besangen ihr Klagelied über die Celulite, danach betraten zwei altbekannte Freunde die Bühne. Dr Boinerkarle (Daniel Teufel) und Jakob Stiegele (Michi Kromer) führten die Geschichte fort, die vor fünf Jahren beim Inneringer Theater „Das schwäbische Paradies“aufgeführt worden war. Sehr unterhaltsam berichtete Boinerkarle, was denn seither dass die Großstadt Egelfingen touristisch noch nicht ganz auf der Höhe ist. So liege beispielsweise die Industriezeile um die ehemalige Steppdeckenfabrik seit Monaten brach. Die Spitze kam bei Bürgermeister Schneider aus Langenenlingen an.
Mehrere Tanzgruppen treten auf
Ein Hingucker des Abends waren die „Disco Girls“, eine aktive Frauengruppe in ihren glitzernden Roben, ebenso die anmutige und farbenfrohe Tanzgruppe „Engel und Teufel“. Mit Barbie-Girl zeigten die Musikerfrauen, dass sie noch lange nicht zum Germanen auf der Bühne eine Szene, in der ein Römer zu den Germanen stieß und sodann von ihnen besiegt wurde. Im Anschluss an diese so passiert ist. Natürlich nicht, ohne dabei einen Wein zu „schlotzen“. Margot Jöckel berichtete von ihrem Malheur beim Schneebahnen und den daraus resultierenden Folgen in der Familie. Sehr amüsant, da es sich um eine wahre Begebenheit drehte und Margot mit dem Rollstuhl aufgrund des frisch operierten Fußes auf der Bühne saß.
Die aktiven Fußballer der Spielgemeinschaft Hettingen-Inneringen entführten, als orientalische Augenweide für die Damen, in die Welt von alten Eisen gehören. Beliebte Melodien von Abba bis Udo Jürgens sorgten weiterhin für tolle Stimmung. Wunderbar war Virginie Saup als Mireille Matthieu. Es gab auch gleich mehrere unterhaltsame Sketche.
Vorstand Matthias Metzger bedankte sich beim ganzen Team und besonders bei den beiden Gesamtverantwortlichen Cornelia Metzger und Gerda Neuburger sowie bei Antje Metzger, Miriam Fritz und Nadja Sauter für die tollen Tänze. Ein gelungener Abend ging mit den Klängen und der Musik von DC Maik zu Ende. vollendete und siegreiche Tat sangen alle Akteure gemeinsam das Germanenlied. Einen Garanten für ausgelassene Stimmung bildeten die Sultan Macho mit seinem Bimbo, dem kleinen Muck und zahlreichen Haremsdamen. Der Gebärdendolmetscher Robert Businger sorgte mit seiner Übersetzung vom Fußballgeschehen dabei für wahre Lachsalven, genauso wie Alexander Businger mit seinen Zaubertricks. Die Frauen der Feuerwehr erheiterten mit „fröhliche Käsfiass“, die sogar mit der Plastik-Gitarre ein Riff spielten.
Wie jedes Jahr berichtete Reinhold Teufel von städtischen politischen Ereignissen und Verfehlungen. „Pfetzer“, die lautstark mit ihrer Guggamusik den Saal aufheizten. Auch die unter der Leitung von Karin Clemens und Samantha Gaiser stehende Mädchengarde präsentierte ihr Können bei flotten Tänzen mit akrobatischen Kunststücken, wofür sie donnernden Beifall ernteten.
Für zahlreiche Lacher sorgte auch das sogenannte „Piratenkino“, wobei eine sechsköpfige Laienspielgruppe ein fantasievolles Bühnenspiel präsentierte. Die ohnehin feierliche Stimmung im Saal wurde noch zusätzlich von den Guggamusikern aus Veringendorf mit fetziger Musik und den Zurufen „GuMuVeDo“in Schwung gebracht.
Mit Blick auf das Motto „Die Piraten sind los“kündigten die Moderatorinnen Martina Schachtschneider und Diana Frey eine von der Zunft gebildete Piratengruppe an. Gekleidet Ganz besonders die Hallensanierung war dabei sein Reizthema. Eine wahre Augenweide gab es dann mit dem Showtanz der großen Garde. Atemberaubende Kostüme, strahlende Tänzerinnen und professionell anmutende Schritte sahen die Gäste beim Tanz „Gefangen im Eis“. Marc Fritz und die riesige Schar an Guggenmusikern lockten lautstark auf Tische und Bänke, ehe Alleinunterhalter Andi Dangel die weitere musikalische Unterhaltung übernahm. in Piratenkostüme zeigte diese mit rasselnden Säbeln einen fulminanten Auftritt. Das jubelnde Publikum entließ sie nicht von der Bühne, ehe es eine Zugabe bekam. Für eine weitere Bereicherung des Programms sorgten die tänzerischen Einlagen von sieben Mädchen aus Veringendorf.
Den Höhepunkt bildete jedoch der pointierte Auftritt von Karl Späh in der Rolle des „Till“, an dem kein Geheimnis im Ort vorbeigeht. Mit viel Lokalkolorit gefärbt, wurden die Ortsgeschehnisse von ihm witzig verpackt und aufgedeckt. Dabei wurden weder das Nachbardorf Harthausen noch die Benzinger Jugend, die ohne Handys nicht auskommt, verschont.
Den harmonischen Abschluss bildete der singende Auftritt aller teilnehmenden Akteure auf der Bühne.