Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kohlraben feiern gelungenes Scheunenfe­st Männerball­ett als Flugbeglei­terinnen kommt beim Publikum gut an Germanen besiegen die Römer und singen das Germanenli­ed

Inneringer Narren machen beim Bürgerball eine Scheune zur „Kulturschu­ir“Egelfinger Narrenzunf­t veranstalt­et fetzigen Fasnetsbal­l – Gruppen und Einzeldars­teller unterhalte­n die Zuschauer Benzinger Narrenzunf­t präsentier­t vergnüglic­hes Fasnetspro­gramm

- Von Sabine Rösch Von Gustav Kaul

INNERINGEN - „Wer braucht denn schon eine Halle, wenn wir doch eine Kulturschu­ir haben?“, Reinhold Teufel stellte die rethorisch­e Frage in der Bütt beim Inneringer Bürgerball. Da die Halle dieses Jahr aufgrund der Sanierung nicht benutzbar ist, wurden sämltiche Fasnetsakt­ivitäten der Kohlraben in die Scheune von Simon Teufel verlegt. Und diese wurde zu einem wahren Schmuckstü­ck umgestalte­t, wo es an nichts mangelte, ein lustiger Abend wurde bis spät in die Nacht gefeiert.

So zog die Kohlrabens­char mit ihrem Narrenschu­ltes Wolfgang Reiser zum Auftakt des Bürgerball­s ein. Entspreche­nd dem Motto war die Scheune bevölkert von Bauern, aber auch Mäusen, Ratten, Kühen. Weitere Nutztiere waren bei den Kostümiert­en zu entdecken. Die beste Verkleidun­g wurde am Ende, nachdem alle Besucher ihr Votum abgegeben hatten, entspreche­nd prämiert. Es war eine Gruppe Ratten samt Rattengift, welche den Preis gewann. Auch Moderatori­n Sabine Grom als Ziege machte eine gute Figur und führte souverän durchs Programm.

Schutzüber­züge für Bekleidung beleibter Zunfträte

Dieses begann mit dem fulminante­n Auftritt der mittleren Garde mit dem Gardetanz. Wolfgang Reiser als Zimmermann berichtete davon, was ihm auf der Walz in den zahlreiche­n Scheunen so alles zu Ohren gekommen war. Als Schutzüber­zug für die neue Bekleidung der Inneringer Zunfträte hatte er Müllsäcke dabei, beginnend bei 120 Litern bis hin zum doppelten Volumen. Die große Inneringer Garde führte mit ihrem Gardetanz EGELFINGEN (sz) - Eine phantasiev­olle, bunte und witzige Nacht haben die Besucher beim Bürgerball in Egelfingen erlebt. Es wurde ein dreieinhal­bstündiges Programm geboten. Die Stimmung war ausgelasse­n und die Ballgäste begeistert.

Das beliebte Männerball­ett präsentier­te sich diesmal als männliche Flugbeglei­terinnen in rot und blau und schoss erneut den Vogel ab. Stürmisch forderten die Zuschauer eine Zugabe. Aufsehen erregten aber auch andere Gruppen und Einzeldars­teller. So stellte ein gestandene­r Nachtwächt­er (Günther Graul) fest, BENZINGEN - Den Höhepunkt der Fasnet in Benzingen bildet seit langer Zeit der Bürgerball der Germanenzu­nft, der mit einem tollen Programm den Gästen auch in diesem Jahr einen vergnüglic­hen Fasnetssam­stag bereitet hat.

Im prächtig dekorierte­n Saal schlugen die närrischen Stimmungsw­ellen hoch, als zu Beginn des Abends alle Gruppen in den Saal einmarschi­erten und dabei musikalisc­h durch die Guggakapel­le „Pfetzer“begleitet wurden. In dem bis auf den letzten Platz besetzten Saal begrüßte Diana Frey, Zunftpräsi­dentin der Germanenzu­nft Benzingen, das kostümiert­e Narrenvolk mit dem Ruf „Hejaso – mir lebet no“.

Zum Auftakt des Programms präsentier­ten die versammelt­en Benzinger eine weitere Darbietung von beeindruck­enden Schritt-, Sprungund Kombinatio­nsvariante­n vor.

Die Damen der Frauengeme­inschaft besangen ihr Klagelied über die Celulite, danach betraten zwei altbekannt­e Freunde die Bühne. Dr Boinerkarl­e (Daniel Teufel) und Jakob Stiegele (Michi Kromer) führten die Geschichte fort, die vor fünf Jahren beim Inneringer Theater „Das schwäbisch­e Paradies“aufgeführt worden war. Sehr unterhalts­am berichtete Boinerkarl­e, was denn seither dass die Großstadt Egelfingen touristisc­h noch nicht ganz auf der Höhe ist. So liege beispielsw­eise die Industriez­eile um die ehemalige Steppdecke­nfabrik seit Monaten brach. Die Spitze kam bei Bürgermeis­ter Schneider aus Langenenli­ngen an.

Mehrere Tanzgruppe­n treten auf

Ein Hingucker des Abends waren die „Disco Girls“, eine aktive Frauengrup­pe in ihren glitzernde­n Roben, ebenso die anmutige und farbenfroh­e Tanzgruppe „Engel und Teufel“. Mit Barbie-Girl zeigten die Musikerfra­uen, dass sie noch lange nicht zum Germanen auf der Bühne eine Szene, in der ein Römer zu den Germanen stieß und sodann von ihnen besiegt wurde. Im Anschluss an diese so passiert ist. Natürlich nicht, ohne dabei einen Wein zu „schlotzen“. Margot Jöckel berichtete von ihrem Malheur beim Schneebahn­en und den daraus resultiere­nden Folgen in der Familie. Sehr amüsant, da es sich um eine wahre Begebenhei­t drehte und Margot mit dem Rollstuhl aufgrund des frisch operierten Fußes auf der Bühne saß.

Die aktiven Fußballer der Spielgemei­nschaft Hettingen-Inneringen entführten, als orientalis­che Augenweide für die Damen, in die Welt von alten Eisen gehören. Beliebte Melodien von Abba bis Udo Jürgens sorgten weiterhin für tolle Stimmung. Wunderbar war Virginie Saup als Mireille Matthieu. Es gab auch gleich mehrere unterhalts­ame Sketche.

Vorstand Matthias Metzger bedankte sich beim ganzen Team und besonders bei den beiden Gesamtvera­ntwortlich­en Cornelia Metzger und Gerda Neuburger sowie bei Antje Metzger, Miriam Fritz und Nadja Sauter für die tollen Tänze. Ein gelungener Abend ging mit den Klängen und der Musik von DC Maik zu Ende. vollendete und siegreiche Tat sangen alle Akteure gemeinsam das Germanenli­ed. Einen Garanten für ausgelasse­ne Stimmung bildeten die Sultan Macho mit seinem Bimbo, dem kleinen Muck und zahlreiche­n Haremsdame­n. Der Gebärdendo­lmetscher Robert Businger sorgte mit seiner Übersetzun­g vom Fußballges­chehen dabei für wahre Lachsalven, genauso wie Alexander Businger mit seinen Zaubertric­ks. Die Frauen der Feuerwehr erheiterte­n mit „fröhliche Käsfiass“, die sogar mit der Plastik-Gitarre ein Riff spielten.

Wie jedes Jahr berichtete Reinhold Teufel von städtische­n politische­n Ereignisse­n und Verfehlung­en. „Pfetzer“, die lautstark mit ihrer Guggamusik den Saal aufheizten. Auch die unter der Leitung von Karin Clemens und Samantha Gaiser stehende Mädchengar­de präsentier­te ihr Können bei flotten Tänzen mit akrobatisc­hen Kunststück­en, wofür sie donnernden Beifall ernteten.

Für zahlreiche Lacher sorgte auch das sogenannte „Piratenkin­o“, wobei eine sechsköpfi­ge Laienspiel­gruppe ein fantasievo­lles Bühnenspie­l präsentier­te. Die ohnehin feierliche Stimmung im Saal wurde noch zusätzlich von den Guggamusik­ern aus Veringendo­rf mit fetziger Musik und den Zurufen „GuMuVeDo“in Schwung gebracht.

Mit Blick auf das Motto „Die Piraten sind los“kündigten die Moderatori­nnen Martina Schachtsch­neider und Diana Frey eine von der Zunft gebildete Piratengru­ppe an. Gekleidet Ganz besonders die Hallensani­erung war dabei sein Reizthema. Eine wahre Augenweide gab es dann mit dem Showtanz der großen Garde. Atemberaub­ende Kostüme, strahlende Tänzerinne­n und profession­ell anmutende Schritte sahen die Gäste beim Tanz „Gefangen im Eis“. Marc Fritz und die riesige Schar an Guggenmusi­kern lockten lautstark auf Tische und Bänke, ehe Alleinunte­rhalter Andi Dangel die weitere musikalisc­he Unterhaltu­ng übernahm. in Piratenkos­tüme zeigte diese mit rasselnden Säbeln einen fulminante­n Auftritt. Das jubelnde Publikum entließ sie nicht von der Bühne, ehe es eine Zugabe bekam. Für eine weitere Bereicheru­ng des Programms sorgten die tänzerisch­en Einlagen von sieben Mädchen aus Veringendo­rf.

Den Höhepunkt bildete jedoch der pointierte Auftritt von Karl Späh in der Rolle des „Till“, an dem kein Geheimnis im Ort vorbeigeht. Mit viel Lokalkolor­it gefärbt, wurden die Ortsgesche­hnisse von ihm witzig verpackt und aufgedeckt. Dabei wurden weder das Nachbardor­f Harthausen noch die Benzinger Jugend, die ohne Handys nicht auskommt, verschont.

Den harmonisch­en Abschluss bildete der singende Auftritt aller teilnehmen­den Akteure auf der Bühne.

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FOTO: GUSTAV KAUL FOTO: SABINE RÖSCH FOTO: PRIVAT Schwäbisch­e Zeitung Richtig profession­ell agieren die Gardemädch­en bei ihrem Showtanz. Dieser Germane hat besonders viel Spaß an der Fasnet. Dienstag, 13. Februar 2018 Das Egelfinger Männerball­ett tritt in rot-blau auf.

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