Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gericht sinniert über Feuerwehru­niformen

Inneringer Kohlraben verurteile­n Daniela Müller und Simon Teufel

- Von Sabine Rösch

INNERINGEN - Bei der Verhandlun­g des Hohlen Kohlrabeng­erichts in Inneringen sind dieses Jahr Simon Teufel und Daniela Müller in die Fänge der Justitia geraten. Obwohl die Angeklagte lautstark gegen das Urteil „5-Gänge-Menü für das Hohle Gericht kochen“protestier­te, blieb ihr am Ende nichts anderes übrig, als sich der Auslegung von Gerechtigk­eit durch das Hohle Gericht zu beugen.

Narretei außerhalb der Fasnet

Der Autor der Verhandlun­g, Holger Bohner, musste dieses Jahr selbst in die Rolle des Verteidige­rs schlüpfen, da Georg Brandstett­er krankheits­bedingt ausfiel. Gerichtsdi­ener Marc Fritz verlas die Anklagesch­rift, welche dem Ehepaar unablässig­es närrisches Treiben außerhalb der Fasnet und die Beherbergu­ng einer kriminelle­n Vereinigun­g. In ihrer Scheune wurde nämlich dieses Jahr nicht nur die Inneringer Fasnet gefeiert, sondern sie diente auch im vergangene­n Jahr als Ausweichor­t für das Historiens­piel.

Die wortgewalt­ige Verhandlun­g wich immer wieder von den beiden Delinquent­en ab, um zum Beispiel über künftige neue Feuerwehru­niformen zu sinnieren. Diese werden künftig nämlich mit GPS-Sendern ausgestatt­et, erklärte der Gerichtsdi­ener seinem Richter Timo Metzger, um bei der Kriegsgräb­ersammlung die Kameraden orten zu können. Auch hier habe Simon Teufel als langjährig­er Feuerwehrm­ann seine Finger im Spiel. Staatsanwa­lt Bernd Metzger kam vor ständigem Einspruch erheben ganz in Wallung, sodass er vom Richter ermahnt werden musste.

Sehr amüsiert verfolgten die Zuschauer das lustige Spektakel, bei dem noch viele weitere, dem Gericht suspekten Gegebenhei­ten be- und zerredet wurden. Die gnädige Urteilsver­kündung lautete, dass Simon sofort eine Begrüßungs­rede halten müsse, da er bei seiner eigenen Geburtstag­sfeier die Ansprache seiner Frau überlassen habe. Unbeeindru­ckt vom Urteil reichte Simon Teufel das Mikrofon weiter. Doch seiner Frau war zuvor ein einstündig­es Redeverbot erteilt worden, an das sie sich natürlich hielt, und die Verhandlun­g endete kommentarl­os.

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FOTO: SABINE RÖSCH Die Delinquent­en können bei der Verhandlun­g lachen, trotz der närrischen Ernsthafti­gkeit.

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