Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Wenn sogar Langmann patzt

- Von Michael Panzram

Erstmals hat es für die Ravensburg Towerstars am vergangene­n Sonntagabe­nd in dieser Saison ein Spiel ohne eigenes Tor gegeben. 45 Spieltage lang hatten die Towerstars in der DEL 2 zuvor mindestens ein Tor pro Partie geschossen, im 46. Spiel landeten sie nun eine Nullnummer. Drei Dinge sind bemerkensw­ert: 1. Die Lausitzer Füchse waren ganz bestimmt nicht der prominente­ste Gegner, 2. Ravensburg ist eine der treffsiche­rsten Mannschaft­en der Liga, 3. Es lag nicht an der mangelnden Chancenver­wertung, sondern an den wenigen herausgesp­ielten Möglichkei­ten.

Nun ist Coach Jiri Ehrenberge­r ● keiner, der zu großen Emotionen neigt. Weder jubelt er allzu euphorisch bei Siegen, noch poltert er nach Niederlage­n laut los. So muss derjenige, der Kritik finden will, etwas zwischen den Zeilen lesen. Nach dem 0:4 in Weißwasser sagte Ehrenberge­r: „Wir haben schwerer ins Spiel gefunden, als wir uns das vorgestell­t haben.“Übersetzt heißt das wohl: Unsere Anfangspha­se war sehr schwach. Dann sagte Ehrenberge­r noch: „Heute haben wir uns nicht so viele Chancen herausgear­beitet.“Übersetzt heißt das wohl: Vorne ist bei uns heute gar nichts zusammenge­laufen. Ein dritter Satz Ehrenberge­rs war: „Es war nicht unbedingt das Spiel, das wir gewohnt sind.“Übersetzt heißt das wohl: Von der Leistung meiner Mannschaft war ich ziemlich enttäuscht – spielerisc­h und kämpferisc­h.

Schon am Freitag gegen die Bayreuth Tigers – einem der schwächste­n Teams der Liga – war bei den Towerstars wenig zusammenge­laufen. Von der Dominanz eines Play-offAnwärte­rs war kaum etwas zu sehen. Zwar zahlten sich diverse Druckphase­n aus, dass es immerhin zu einem 4:2-Sieg reichte – mit den begeistern­den Auftritten der jüngsten Vergangenh­eit (überragend­e Heimsiege gegen Bietigheim und Kaufbeuren) hatte das aber nichts zu tun.

Die Stimmung getrübt haben dürfte zudem der erneute Ausfall von Jakub Svoboda. Mit großem Applaus und großen Hoffnung war der Stürmer nach seiner schweren Gehirnersc­hütterung am Freitag in der Ravensburg­er Eissportha­lle empfangen worden. Mit zwei Scorerpunk­ten im ersten Drittel meldete er sich prächtig zurück. Doch nach dem Spiel klagte Svoboda wieder über Probleme, die weite Fahrt nach Weißwasser machte er gar nicht erst mit. Wie es weitergehe­n wird, werde vermutlich erst am Dienstag absehbar sein, sagte Towerstars-Pressespre­cher Frank

Enderle. Am Montag hatten die Towerstars nach der langen Heimfahrt von Sachsen trainingsf­rei. ●

Ein komplett gebrauchte­s Wochenende ● hatte einer der absoluten Ravensburg­er Leistungst­räger: Goalie

Jonas Langmann patzte gegen Bayreuth, als er einen Puck aus dem Handschuh fallen ließ und somit das zweite Gegentor verursacht­e. Und auch in Weißwasser sah er bei zwei Treffern der Füchse nicht gerade gut aus. Es war aber längst nicht nur an seiner Leistung festzumach­en, dass die Towerstars nur mit Mühe gegen Bayreuth gewannen und in Weißwasser regelrecht unterginge­n.

So ist die ganze Mannschaft gefordert, wenn es nun darum geht, den sechsten Platz und damit die direkte Qualifikat­ion für das Play-off-Viertelfin­ale zu sichern. Erst mal mussten die Towerstars den Dienstag abwarten, wenn die Konkurrenz einen Spieltag einlegte (Ergebnisse lagen bei Redaktions­schluss noch nicht vor), den die Ravensburg­er durch ein vorgezogen­es Spiel gegen Freiburg schon hinter sich haben. Erst dann wird die Ausgangsla­ge vor den letzten sechs Spieltagen klar sein.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Towerstars-Goalie Jonas Langmann greift im Spiel gegen die Bayreuth Tigers zu, aber auch mal daneben.

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