Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sozialpunk­t soll Anlaufstel­le für alle sein

Christlich­e Sozialstif­tung ist dort von montags bis freitags täglich eine Stunde erreichbar

- Von Jennifer Kuhlmann

HOHENTENGE­N - Die Christlich­e Sozialstif­tung Hohentenge­n möchte künftig noch näher bei den Menschen sein und denen, die auf zwischenme­nschliche oder finanziell­e Hilfe angewiesen sind, besser und schneller helfen können. Dazu hat sie ein Büro eingericht­et, in dem Interessie­rte und Bedürftige von Montag bis Freitag täglich Auskünfte über und Kontakt zu verschiede­nen Hilfsangeb­oten bekommen können. Das Büro bekommt den Namen Sozialpunk­t Göge und soll als Anlaufstel­le für alle Einwohner der Göge da sein.

„Eine solche Stelle hatten wir schon bei der Gründung der Stiftung vor zehn Jahren im Hinterkopf“, sagt der Vorsitzend­e Franz Ott. „Wir haben in den Jahren nach und nach verschiede­ne Angebote und Dienstleis­tungen aufgebaut, die sich alle gehalten haben.“(siehe Kasten) Nun wolle man in einer dreijährig­en Testphase schauen, wie gut der Sozialpunk­t angenommen werde.

Die Stiftung Liebenau hat der Sozialstif­tung ein Büro im Untergesch­oss der Wohnanlage in der Hauptstraß­e gegenüber der Kirche zur Verfügung gestellt. „Wir zahlen keine Miete, was uns sehr freut“, so Ott. Die Einrichtun­g konnte er von der Volksbank bekommen, die derzeit ihr Gebäude in der Steige teilweise ausräumt.

Das Büro wird ab dem 26. Februar montags bis freitags jeweils von 10 bis 11 Uhr geöffnet haben. Zwei Frauen, die von der Sozialstif­tung für je fünf Stunden in der Woche nach Mindestloh­n angestellt wurden, werden abwechseln­d als Ansprechpa­rtner für die Einwohner vor Ort sein. „Wir übernehmen keine Fachberatu­ng“, betont Franz Ott. „Aber wir können zu den richtigen Stellen vermitteln und haben guten Kontakt zur Nachbarsch­aftshilfe, den Ämtern und Pflegedien­sten.“Die beiden Angestellt­en werden außerdem Organisati­onsund Büroarbeit­en für die Sozialstif­tung übernehmen, die zuvor von Ehrenamtli­chen gestemmt werden mussten.

In einem zweiten Schritt möchten Ott und sein Team die Angebote um einen häuslichen Besuchsdie­nst erweitern. „Es gibt auch in der Göge viele alleinsteh­ende und einsame Menschen oder Familien, die Hilfe brauchen“, sagt Ott. Die Stiftung wolle niemanden durchs Raster fallen lassen und den Menschen durch die Besuche, Gespräche und Zuhören das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind. „Wir wollen niemandem etwas verkaufen oder aufdrängen, sondern zeigen, dass wir in der Gesellscha­ft ein Stück weit füreinande­r da sind“, betont Ott. Natürlich sei dabei Fingerspit­zengefühl gefragt und gegen den Willen der einzelnen könnten solche Besuche nicht gemacht werden. „Wenn sich im Gespräch ergibt, dass jemand Hilfe braucht und auch annehmen würde, können wir das vermitteln.“

Klar müsse aber auch sein, dass nur bedürftige Menschen die Angebote der Stiftung und ihrer Kooperatio­nspartner in Anspruch nehmen können. „Wir müssen immer im Auge haben, dass wir nicht von Menschen ausgenutzt werden, die sich bestimmte Angebote locker selbst leisten können.“

Bald sollen außerdem wöchentlic­he Fahrten angeboten werden, die nicht mehr selbst mobile Menschen zum Sonntagsgo­ttesdienst oder zum Einkaufen nach Hohentenge­n bringen. „Wir können keinen Bürgerbus leisten, aber solche Fahrten schon“, sagt Ott. Er hofft auch , dass auf solchen Fahrten neue Kontakte gegen die Einsamkeit geknüpft werden können.

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ARCHIVFOTO: MARIUS LECHLER Die Ansprechpa­rtner des Sozialpunk­ts Göge werden künftig den Kontakt etwa zur Nachbarsch­aftshilfe herstellen.

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