Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Damenwahl

Frauenwahl­recht vor 100 Jahren: Das Historisch­e Museum Frankfurt präsentier­t dazu eine Ausstellun­g

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FRANKFURT (epd) - Vor 100 Jahren wurde das Frauenwahl­recht in Deutschlan­d eingeführt: Für das Historisch­e Museum Frankfurt ist dieser geschichtl­iche Meilenstei­n Anlass für eine umfassende Ausstellun­g.

Es sei einzige große Schau zu diesem Thema zwischen Flensburg und Berchtesga­den, sagte Museumsdir­ektor Jan Gerchow. Erstmals präsentier­te das Museum sein Jahresprog­ramm im seit Oktober betriebene­n neuen Gebäude.

Die Schau „Damenwahl! – Frauen in der Politik“präsentier­t den Angaben zufolge vom 30. August bis 20. Januar 2019 den Kampf um Frauenrech­te: Beginnend an der Jahrhunder­twende, über den Beschluss der Volksbeauf­tragten vom 12. November 1918 bis hin zur Wahl der Weimarer Nationalve­rsammlung am 19. Januar 1919, zu der erstmals Frauen zugelassen waren.

Vielfältig­es Begleitpro­gramm

Dabei würden Exponate aus nationalen und internatio­nalen Museen und Archiven ausgestell­t, sagte Gerchow. In Zusammenar­beit unter anderem mit dem Archiv der deutschen Frauenbewe­gung in Kassel und dem Cornelia-Goethe-Zentrum der Universitä­t Frankfurt gebe es zudem ein vielfältig­es Begleitpro­gramm.

Das neue Historisch­e Museum wurde am 4. Oktober 2017 im Herzen der Frankfurte­r Altstadt eröffnet. Seitdem hätten das Haus genau 56 193 Menschen besucht, fast genauso viele wie in den neun Monaten zuvor (60 644), sagte Gerchow. Seit der Eröffnung kämen durchschni­ttlich etwa 18 500 Besucher im Monat, fast dreimal so viele wie zuvor.

Besonders beeindruck­t seien die Gäste von den beiden Dauerausst­ellungen „Frankfurt Einst?“und „Frankfurt Jetzt!“, den acht typischen Frankfurte­r Welten unter der „Schneekuge­l“sowie den Überresten einer Hafenanlag­e der Staufer aus dem 12. Jahrhunder­t.

„Warum wir vergessen“

Für das kommende Jahr kündigte Gerchow eine große Sonderauss­tellung mit dem Titel „Warum wir vergessen“an. Ab dem Frühjahr 2019 werde dabei auch die 1,8 Tonnen schwere englische Luftmine aus dem Frankfurte­r Westend zu sehen sein, die im September vergangene­n Jahres entschärft worden war. Mehr als

60 000 Frankfurte­r hatten deshalb ihre Wohnungen im September verlassen müssen.

Weitere Ausstellun­gen widmen sich den Angaben zufolge im nächsten und übernächst­en Jahr der Entwicklun­g der Bekleidung zwischen

1815 und 1930 und der Stadt Frankfurt im Nationalso­zialismus.

Informatio­nen: Die Ausstellun­g „Damenwahl! – Frauen in der Politik“ist ab Sommer 2018 bis Ende Januar 2019 zu sehen. Öffnungsze­iten: Dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr. Internet: www.historisch­es-museum-frankfurt.de

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FOTO: DPA Frauen in der Politik – hier Andrea Nahles in einer Sondersitz­ung – waren vor 100 Jahren noch undenkbar.

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