Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Groko macht Halt in der Stadt
Sigmaringen, das politische Epizentrum: Am gestrigen Abend machten zeitgleich zwei namhafte Vertreter der Großen Koalition Halt in der Stadt. Und beide erklärten ihren Mitgliedern die Vorzüge und Tücken des Koalitionsvertrags.
Während die CDU für die saarländische Ministerpräsidentin KrampKarrenbauer die Laizer Festhalle mietete, begnügte sich die SPD mit dem Gasthaus Traube. Während die Schwarzen zünftig Starkbier tranken, brüteten die Roten über dem Koalitionsvertrag. Hilde Mattheis, Ulmer Bundestagsabgeordnete und Patin für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen, steht der Groko bekanntermaßen kritisch gegenüber.
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es bei der CDU lustiger zugegangen sein dürfte, obwohl die Schwarzen ja als Verlierer der jüngsten Verhandlungen gescholten wurden. Eine Kramp-Karrenbauer-Kostprobe als sie über die Verjüngung der CDU sprach: „Mein Innenminister, der gerade 70 geworden ist, hat im kleinen Finger mehr Temperament als mancher JUler.“
Und nächsten Dienstag geht das Stelldichein der Spitzenpolitiker weiter. Der Grüne Boris Palmer wird in der Stadthalle sprechen. Komisch, dass er in Sigmaringen die größte Halle benötigt, obwohl es nicht einmal Starkbier gibt. Ach ja, es geht um Flüchtlinge.