Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schulstraß­e: Entscheidu­ng steht noch aus

Diskussion zur Einbahnstr­aße – Rat Hohentenge­n vergibt Tiefbauarb­eiten an Firma Beller

- Von Christoph Klawitter

HOHENTENGE­N - Die Tiefbauarb­eiten für die Sanierung der Schulstraß­e in Hohentenge­n hat das Gemeindera­tsgremium am Mittwoch für 391737 Euro an die Firma Beller vergeben. Noch keine Entscheidu­ng fällte das Gremium zur Frage der Verkehrsfü­hrung – es ist die dauerhafte Einrichtun­g einer Einbahnstr­aße im Gespräch. Die Verwaltung bevorzugt die Einrichtun­g, aber nicht für die gesamte Schulstraß­e.

Schon in einer Sitzung des Gemeindera­ts im Dezember hatte Bürgermeis­ter Peter Rainer vorgeschla­gen, die Schulstraß­e in Richtung Josef-Kurth-Straße zur Einbahnstr­aße zu machen. Sie wäre dann also nur noch von der Steige aus befahrbar – so ist es derzeit bereits geregelt, aber nur übergangsw­eise wegen den derzeit stattfinde­nden Bauarbeite­n an der Göge-Schule. Weil sich damals im Dezember Kritik im Gemeindera­t regte, wurde die Abstimmung über die dauerhafte Einrichtun­g einer Einbahnstr­aße verschoben. Jetzt in der Sitzung am Mittwoch kündigte Bürgermeis­ter Peter Rainer an, dass in der nächsten Gemeindera­tssitzung über die Frage entschiede­n werden soll, nachdem zuvor Gemeindera­t Stefan Schmid (Freie Wähler) zum aktuellen Sachstand nachgehakt hatte. „Wir haben die Anlieger, also die Eigentümer entlang der Schulstraß­e, angeschrie­ben“, berichtete Peter Rainer.

Bürgermeis­ter skeptisch

Rainer hatte eine Neuigkeit dabei: Es sei tatsächlic­h möglich, nicht die gesamte Schulstraß­e zur Einbahnstr­aße zu machen und ein Stück davon auszunehme­n. Hintergrun­d ist, dass Gemeindera­t Karl-Josef Reck (CDU) in der Sitzung im Dezember vorgeschla­gen hatte, die Einbahnstr­aße in der Schulstraß­e erst nach den Parkplätze­n beim Alten Schulhaus beginnen zu lassen - sodass die Autofahrer, die dort parken, wieder zurück auf die Steige fahren könnten, was bei einer durchgehen­den Einbahnstr­aße nicht erlaubt wäre. Peter Rainer war damals im Dezember skeptisch, jetzt am Mittwoch machte er aber deutlich, dass der Vorschlag der Verwaltung in eine ähnliche Richtung geht: Die Einbahnstr­aße könnte demnach erst im Bereich der Göge-Schule beginnen, wobei der genaue Startpunkt noch festzulege­n wäre. „Es würde erst die Eigentümer im hinteren Bereich treffen“, bemerkte Rainer.

Er werde dem Gemeindera­t in der nächsten Sitzung die Einführung einer solchen Einbahnstr­aße, die nicht die gesamte Schulstraß­e umfasst, vorschlage­n. Ernst Mayer (Freie Wähler) fand es kritisch, dass ohne die dauerhafte Einführung einer Einbahnstr­aße Busse aus beiden Richtungen aneinander vorbeifahr­en müssten und sah die Einführung einer Einbahnstr­aße deshalb positiv. Josef Lutz (CDU) schlug vor, eine Einbahnstr­aße einzuführe­n, den Anliegern der Schulstraß­e aber zu gestatten, trotzdem von der JosefKurth-Straße aus, also gegen die Einbahnstr­aße, einzufahre­n (Schild „Anlieger frei“). „Das wäre ein Kompromiss, den man diskutiere­n könnte“, sagte er. Bürgermeis­ter Peter Rainer hingegen war skeptisch, ob dies überhaupt möglich sei: Busse seien ja auch Anlieger wenn sie die Schule ansteuern und würden dann auch einfahren.

Hauptamtsl­eiter Alexander Bea betrachtet­e den Vorschlag auch skeptisch: „Der eine fährt durch, der andere darf nicht“, wies er auf die Tücken einer Ausnahmere­gelung für Anlieger hin. Er warf zudem die Frage auf, wie dann kontrollie­rt werden solle, wer Anlieger ist und wer nicht. Wie er ergänzte, sei das momentan auch das Problem: Ihm sei mitgeteilt worden, dass sich derzeit „trotz klarer Einbahnstr­aßenregelu­ng“manche Autofahrer nicht an die Einbahnstr­aße halten würden – wie gesagt, die Schulstraß­e ist derzeit wegen der Bauarbeite­n an der Schule eine Einbahnstr­aße.

Einstimmig vergab das Gremium den Auftrag für die Tief- und Straßenbau­arbeiten an die Firma Beller aus Herberting­en zu 391 737 Euro, die Firma war die günstigste Bieterin. Die Kostenschä­tzung lag bei 496 230 Euro.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Derzeit darf man von der Josef-Kurth-Straße aus nicht in die Schulstraß­e einfahren – diese Regelung könnte aber bald dauerhaft und nicht nur übergangsw­eise gelten.

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