Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Scheer macht „keine riesigen Hüpfer“

Die Schwerpunk­te im Haushalt sind altbekannt: Neue Mitte, Bauland, Kanalsanie­rung

- Von Jennifer Kuhlmann

SCHEER - Egal, ob die so sehnlich gewünschte­n Zuschüsse für die Sanierung und Erweiterun­g des Fruchtkast­ens auf dem Götz-Areal zu einer Versammlun­gsstätte fließen oder nicht: Das Projekt neue Halle für Scheer wird den Löwenantei­l der Haushaltsm­ittel der kommenden Jahre binden. Außerdem wird die Stadt rund eine Million Euro in den Erwerb von Grundstück­en für künftige Baugebiete in Scheer und Heudorf investiere­n. Das hat der Gemeindera­t in der Haushaltss­itzung am Montag einstimmig beschlosse­n.

Auch Ewald Braig hatte am Ende für den durch die Verwaltung vorgeschla­genen Haushaltsp­lan gestimmt. Dabei hatte er zuvor Kritik daran geübt, dass die Schwerpunk­te Hallenneub­au und Baugebiete die finanziell­en Mittel der Stadt verbrauche­n, die an anderer Stelle mindestens genauso dringend gebraucht würden. So gebe es in der Altstadt viele Mängel zu beseitigen, um ihr Bild wieder zum Positiven zu verändern. „Und beim ehemaligen Pflegeheim tut sich auch seit zehn Jahren nichts“, sagte Braig. „Aber im Haushalt steht nichts davon.“Solange die Stadt dann noch Bauplätze quasi zum Selbstkost­enpreis abgebe, kämen nie die notwendige­n Mittel für andere wichtige Aufgaben der Stadt zusammen. Hier müsse da über eine Erhöhung der Bauplatzpr­eise gesprochen werden.

„Es stimmt“, sagte Bürgermeis­ter Fischer. „Wir haben sehr viel vor und können doch keine riesigen Hüpfer machen.“Seiner Meinung nach ließe sich mit einer in Baugebiete investiert­en Million mehr erreichen als mit einer Million im „Städtle“. Bei der Investitio­n handele es sich auch nach der Auffassung der Kommunalau­fsicht um sogenannte „rentierlic­he Schulden“, da man später wieder Einnahmen beim Verkauf der Plätze erzielen könne. Die sollten dann aber in der Tat nicht verschleud­ert werden. „In der Altstadt muss erst einmal jemand kommen und einen Antrag auf Zuschuss zur Sanierung stellen“, sagte er. Da sei in den vergangene­n Jahren nichts gelaufen. „Wenn aber plötzlich ein Investor kommen sollte, der sich für das alte Pflegeheim interessie­rt, dann wird es schon möglich sein, dass wir kurzfristi­g einen sechsstell­igen Betrag freimachen können, um ihn bei seinen Plänen zu unterstütz­en.“Es sei aber auch so, dass aufgrund des Denkmalsch­utzes, der noch nicht einmal das Herausnehm­en von Wänden erlaube, eine zukünftige Nutzung stark eingeschrä­nkt werde. „Es sind gerade einmal Büro- oder Praxisräum­e denkbar“, so Fischer.

Maßnahmen zur Kanalsanie­rung werden im Jahr 2018 mit rund

300 000 Euro zu Buche schlagen. Außerdem sind 378 000 Euro für den in der Ortsdurchf­ahrt von Heudorf geplanten Gehweg vorgesehen. Die Mehrzweckh­alle in Heudorf soll um Lagermögli­chkeiten erweitert werden (28 000 Euro), die vier Klassenzim­mer der Gräfin-Monika-Schule mit Möbeln ausgestatt­et werden

(70 000 Euro) und das Dach der Leichenhal­le auf dem Friedhof in Scheer repariert werden (25 000 Euro).

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FOTOS: JEK/DORN/BARNICK Hier investiert die Stadt Scheer im Jahr 2018 (von links oben im Uhrzeigers­inn): Die Grundschul­e bekommt neue Möbel, das Großprojek­t Neue Mitte auf dem Götz-Areal wird weiter geplant, Kanalsanie­rungen stehen an und in Heudorf soll es einen Gehweg geben.
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