Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Palmer, der Mutmacher
Es war ein Abend, der Sigmaringen Mut gemacht hat. Der Diskussionsabend mit Boris Palmer hat gezeigt, dass es möglich ist, hart, aber fair über die Flüchtlingspolitik zu diskutieren. Palmer sagte, er gehöre dem Verein für klare Sprache an. „Sind Sie nicht enttäuscht, wenn ich Ihnen widerspreche“, so der Tübinger Oberbürgermeister. Während der Diskussion widersprach er manchen Beiträgen, allerdings immer auf sachliche Art. Das, so die Erkenntnis des Abends, ist der Schlüssel. Es geht nur mit Sachlichkeit und es kommt auf die Fakten an.
Kein einziges Mal glitt die Diskussion in eine unwürdige Richtung ab, das schien am Ende sogar den Politprofi der Grünen zu überraschen, der zugab, mit einer gewissen An- spannung nach Sigmaringen gefahren zu sein.
Palmer machte vielen Sigmaringern Mut, weil er ihnen in Sachen Bahnhof sagte, was aus seiner Sicht zu tun ist: Nur ein Sicherheitsdienst könne für Ruhe sorgen – rund um den Bahnhof und den Prinzengarten. Das Rathaus und der Gemeinderat sollten sich dafür einsetzen, dass Land und Bund den Großteil der Kosten übernehmen. Nun kommt es drauf an, dass die Stadtverwaltung hartnäckig verhandelt.
Sogar der Grünen-Kreisvorsitzende Klaus Harter scheint während des Abends seine Vorbehalte gegen Palmer aufgegeben zu haben. Es sei ein Fehler gewesen, Palmer nicht eingeladen zu haben. Die Bürgerinitiative machte es ihm vor.