Diskussion um Beitritt von Jugendverband

Verband „BloMeRulEn“darf trotz Einwänden ein Gastjahr im Kreisjugendring absolvieren

SIGMARINGEN - Ganz im Austausch der Kulturen und zum Zeichen der Integration hat die Delegiertenversammlung des Kreisjugendrings am Donnerstagabend bei der Ditib-Jugend in Sigmaringen stattgefunden. Die Jugendorganisation der türkischislamischen Union der Anstalt für Religion hatte sich einige Programmpunkte ausgedacht: Zu Beginn gab es für die anwesenden Delegierten türkische Speisen, bevor in der Pause zwischen den Programmpunkten eine Führung durch die Moschee gemacht wurde. Dabei konnten die Delegierten alle Fragen zu den Räumlichkeiten und zum islamischen Glauben stellen. Dabei ging es beispielsweise um den religiösen Alltag der Muslime, um deren Festlichkeiten und um den Ablauf in der Moschee. Auch auf Fragen, wie warum Männer und Frauen getrennt voneinander beten müssen, antwortete der Regionalleiter der Ditib Bad Saulgau, Erhan Yilmaz, ausführlich. Von den anfänglichen Differenzen und Spannungen rund um das Thema Ditib-Beitritt im Kreisjugendring (wir berichteten damals) war an diesem Abend nichts mehr zu spüren.

1000 Ehrenamtliche geschult

Zu Beginn begrüßte die Vorsitzende, Marlene Wetzel, die an diesem Abend erneut für zwei weitere Jahre einstimmig gewählt wurde, die anwesenden Gäste und freute sich besonders darüber, dass die Delegierten von 20 der 23 Vereine des Kreisjugendrings anwesend waren. Im Anschluss gab die Bildungsangestellte des Kreisjugendrings, Christine Brückner, Einblicke in die Arbeit des vergangenen Jahres. Zu den zahlreichen Veranstaltungen, unter anderem auch zu den Infoveranstaltungen zum polizeilichen Führungszeugnis in der Jugendarbeit sowie zu Jugendleiter- oder Erste Hilfe-Kursen kamen insgesamt rund 1000 Ehrenamtliche. „Eine beachtliche Zahl“, wie Brückner fand. Auch die Juicebox des Kreisjugendrings, bei der Jugendliche selbst Säfte mixen können, wurde sehr gut angenommen und war im vergangenen Jahr 17 Mal im Einsatz.

Nachdem Kassierer und Vorstand entlastet wurden, durften sich vor den Wahlen die neuen Antragsteller den Delegierten des Kreisjugendrings vorstellen. Dabei gab es beim ersten der insgesamt zwei Beitrittsanträge eine heiße Diskussion: Der Mengener Jugendverband BloMeRulEn, der von Richard Nawratil vorgestellt und vertreten wurde, betreibt nicht das ganze Jahr über Jugendarbeit, sondern nur zu Zeltlagerzeiten. Dies war ein Dorn im Auge einiger Delegierter. Jedoch wolle der Jugendverband vorrangig wegen des Informationsflusses dem Ring beitreten sowie durch den Beitritt mit anderen Vereinen die Zeltlager ausrichten, in Kontakt kommen. So stimmte die Mehrheit schließlich für ein Gastjahr im Kreisjugendring. Beim THW Pfullendorf wurde dage- gen nur kurzer Prozess gemacht, nachdem die Vertreter Karin Heinzle-Melzer und Andreas Melzer die Jugendgruppe, die sich zum spielerischen Lernen jeden Samstag trifft, vorgestellt hatten: Einstimmig wurde für das Gastjahr im Kreisjugendring gestimmt.

In die nahe Zukunft blickt das Vorstands-Team erwartungsvoll: Neben Veranstaltungen zu Juleica-Verlängerungen und dem Donaustaffellauf am 15. Mai reisen einige Delegierte Anfang März für einige Tage zum Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß (CDU) nach Berlin. Kurz vor Ende der Hauptversammlung informierte Dietmar Unterricker, Sachgebietsleiter der Kinder- und Jugendagentur Jumax darüber, dass im März weitere Veranstaltungen zum Thema Schutzkonzept und Führungszeugnis angeboten werden sollen, da zu diesem Thema immer noch Aufklärungsbedarf bestünde. Außerdem solle das Projekt 14-er Rat, bei dem die 14-Jährigen in den Gemeinden kommunalpolitisch partizipieren dürfen und eigene Projekte umsetzen, verlängert werden. Nachdem sich die Delegierten schließlich von Stefanie Birkle verabschiedet hatten, die wegen ihrer Schwangerschaft zurückgetreten war, wurde die Versammlung schließlich beendet.

FOTO: MANDY STREICH Die Delegierten des Kreisjugendrings sind zu Gast bei der Ditib- Jugend. Der Verein ist vor knapp einem Jahr beigetreten und war diesmal Gastgeber.