Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Zuchs sind nun auch offiziell Lebensretter
Mit beherztem Einsatz bewahren sie eine Frau vor dem Tod – Bürgermeister verleiht Rettungsmedaillen
INZIGKOFEN - Bei einem schweren Verkehrsunfall haben sie beherzt und uneigennützig eingegriffen – und damit ein Menschenleben gerettet. Für diese selbstlose Tat ist das Engelswieser Ehepaar Sonja und Hans-Peter Zuch jetzt mit der Rettungsmedaille des Landes BadenWürttemberg geehrt worden. Die Ehrung nahm Bürgermeister Bernd Gombold in der Sitzung des Inzigkofer Gemeinderats am Donnerstagabend vor. Der Zeitpunkt war nicht schlecht gewählt. Aufgrund der interessanten Tagesordnung mit der Festlegung des Bauplatzpreises und der geplanten Neuansiedlung eines „Netto“-Marktes war der Inzigkofer Bürgersaal voll mit Menschen – was den anerkennenden Applaus für die Zuchs besonders laut und lang werden ließ.
27. Mai 2016: Die Zuchs laufen von Vilsingen nach Hause in Richtung Engelswies, als sich vor ihnen plötzlich ein schwerer Unfall ereignet. Sofort rennen die Zuchs los. Als sie am Unfallort eintreffen, schlagen bereits Flammen aus der Motorhaube. Im Innenraum des Wagens gibt es eine starke Rauchentwicklung. Die Frau am Steuer kann sich nicht von alleine befreien. Mithilfe weiterer Helfer, Saskia und Johannes Prinz aus Freiburg, die gerade aus Österreich kommen und zufällig an der Unfallstelle vorbeifahren, gelingt es ihnen, die Seitentüre einzuschlagen und die Frau aus ihrer misslichen Lage zu befreien. „Sekunden später bereits stand das Auto lichterloh in Flammen“, sagte Gombold, und unterstrich damit, wie bedeutend der Einsatz der Zuchs gewesen sei: Eine solche Leistung verdient Respekt“, sagte er.
Gombold habe daher beim Staatsministerium Baden-Württemberg einen Antrag gestellt, den Zuchs die Rettungsmedaille verleihen zu können. Dies habe Ministerpräsident Winfried Kretschmann ihm schließlich gewährt, sagte er, und ergänzte: „Für mich ist das auch eine Premiere.“Neben einer Urkunde nahmen die Zuchs jeweils 250 Euro, einen Blumenstrauß und Wein entgegen – sichtlich gerührt.