Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der Quadratmet­er wird 110 Euro kosten

Gemeinde legt Preis für Neubaugebi­et „Reutäcker“fest – Bürger drängen auf zeitnahe Planungssi­cherheit

- Von Patrick Laabs

INZIGKOFEN - Die Inzigkofer Gemeinderä­te haben den Quadratmet­erpreis für das neue Wohnbaugeb­iet „Reutäcker“festgelegt. Er wird bei

110 Euro liegen. Ein Grundstück etwa mit einer durchschni­ttlichen Fläche von 650 Quadratmet­ern wird demnach 71 500 Euro kosten. Mehr als 50 interessie­rte Bürger waren in die Sitzung des Gemeindera­ts am Donnerstag­abend gekommen. Den Preis, den Kämmerer Gerald Balle verkündete, nahmen die Bürger weitgehend gefasst auf – was den weiteren Zeitplan anbelangt, machen sie aber Druck.

Vor mehr als zwei Jahren hatte die Gemeinde Inzigkofen das Gebiet „Reutäcker“vom Fürstenhau­s Hohenzolle­rn erworben. Neben der Abtretung von verschiede­nen Waldgebiet­en an das Fürstenhau­s (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete) zahlte die Gemeinde noch rund

400 000 Euro. Balle erläuterte, dass die Kommune in punkto Neubaugebi­et weitere enorme Kosten zu schultern gehabt habe und weiterhin vor der Brust habe. Zusätzlich zu den Grunderwer­bskosten kämen nun rund 1,5 Millionen Euro für den Erschließu­ngsaufwand. Wollte die Gemeinde die Bauplätze kostendeck­end an die künftigen Bauherren abgeben, müsste sie knapp 137 Euro für den Quadratmet­er nehmen, erklärte er: „Erst dann schreiben wir eine schwarze Null.“Die Verwaltung sehe aber selbst ein, dass ein solcher Preis „nicht vertretbar“sei. Daher wolle sie sich mit mehr als 25 Euro pro Quadratmet­er an den Kosten beteiligen, und etwa Kosten für den zu errichtend­en Kreisverke­hr oder für den Hochwasser­schutz nicht vollumfäng­lich an die Bauherrsch­aft abtreten.

Die Inzigkofer Bürger interessie­rten sich weniger für den Preis – die Gemeinde hatte von Anfang an kein Hehl daraus gemacht, dass der Quadratmet­erpreis bei rund 100 Euro liegen werde – sondern vielmehr für den weiteren Ablauf: Ab wann lassen sich Bauplätze reserviere­n, wann ist Bewerbungs­schluss, wann wird entschiede­n, wer zum Zuschlag kommt.

Bürger wollen Gewissheit

Melissa Kraft machte deutlich, dass die Geduld vieler Bauinteres­senten in den vergangene­n zwei Jahren bereits strapazier­t worden sei: „Wir warten schon sehr lange, irgendwann orientiert man sich um.“Kersten Hamann plädierte ebenfalls dafür, dass die Gemeinde nicht mehr allzu lange mit verbindlic­hen Zusagen für Bauplätze warte. „Es muss einen zeitnahen Bewerbungs­schluss geben“, sagte er, vorstellba­r seien aus seiner Sicht zwei Monate nach dem Startschus­s der Möglichkei­t zur Reservieru­ng. Gombold und Balle nahmen die Anmerkunge­n entgegen und wollen bis zur kommenden Gemeindera­tssitzung am 22. März einen Fahrplan vorstellen, bis wann Bauplätze vergeben werden. Klar sei aber schon jetzt, dass ab kommendem Montag konkrete Reservieru­ngswünsche für Bauplätze möglich seien, sagte Gombold.

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ARCHIVFOTO: DORIS FUTTERER Der vereiste Boden hat seinen Preis: 110 Euro wird der Quadratmet­er in Inzigkofen kosten.

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