Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Neufraer Guggenmusik bereichert Fastnacht in der Schweiz
Im Jubiläumsjahr unternehmen die „Nuifram’r Blooggoischt’r“nach der Fasnet eine Ausfahrt
NEUFRA (sz) - Die Guggenmusik „Nuifram’r Blooggoischt’r“hat in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Aus diesem Anlass fuhr die Gruppe am vergangenen Wochenende nach Wädenswil in der Schweiz am Zürcher See, wo jetzt erst Fastnacht gefeiert wurde. Mit ihren Auftritten bereicherten sie dort die „Wättiswiler“Fastnacht.
„Die Schweizer Fastnacht hat ihren Höhepunkt immer dann, wenn die Fasnet bei uns vorbei ist“, erläutert Roland Leitermann, der Leiter der Neufraer Guggen. Das komme davon, dass früher die Fastnacht in der Schweiz nur den Adligen als „Herrenfastnacht“vorbehalten gewesen sei. Die Bauern hätten dann heimlich ihre Fastnacht kurz darauf gefeiert. Man nenne diese Fastnacht auch Bauernfastnacht oder „Buurafastnacht“.
Am Samstag ging es im Schneechaos los, und die Neufraer kamen dennoch pünktlich gegen 13 Uhr in Wädenswil an. „Auf der Hinfahrt machten wir noch Witze über die Unterkunft, die uns in Form einer ZSA-Zivilschutzanlage angetragen wurde, denn keiner konnte sich darunter etwas vorstellen“, so Leitermann weiter. Und die Neufraer staunten nicht schlecht, als sie die Unterkunft bezogen: Es war ein Atomschutzbunker. Die Guggen schminkten sich und hatten um 15.40 Uhr bei Regen ihren ersten Auftritt beim Guggenkonzert „Uff da Gass“. Anschließend zog es sie in ein Lokal. „Hier hatte man das Gefühl, in einem Passagierflugzeug zu sitzen, das gerade startet“, erzählt Leitermann.
„Blooggoischt’r“bringen Halle zum Beben
Um 21.20 Uhr begann dann bei weiter anhaltendem Regen der Sternmarsch, bei dem die sieben teilnehmenden Guggenmusiken im Anschluss wechselweise ihr Können zeigten. Im Anschluss fand dann das bunte Treiben in der Wädenswiler Halle statt, bei dem die „Blooggoischt’r“um 2 Uhr ihren Auftritt hatten, der die Halle zum Beben brachte. „So gegen 3.30 Uhr kamen wir dann in unserer Unterkunft ,Bunker’ an und bezogen bei eisiger Kälte unsere Schlafsäcke“, so Leitermann. Am Sonntag wurden die Gäste dann um 10 Uhr zu einem üppigen Frühstück in der Halle empfangen und während des Frühstücks mit Blasmusik unterhalten.
Um 13.55 Uhr fand dann der große Umzug mit 48 Gruppen statt, an dem viele originelle Umzugswagen mit lustigen Motiven teilnahmen. Nach dem Umzug spielten die Neufraer noch beim Guggenkonzert, bei dem alle beteiligten Guggen nochmals ihr Können zeigten. So gegen 20 Uhr kamen sie „dank Alex“wieder sicher in Neufra an. „Dieses Wochenende wird sicherlich noch oft für Gesprächsstoff sorgen“, ist sich Leitermann sicher.