Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zahl der Verkehrstoten verdoppelt sich
13 Verkehrstote im Kreis Sigmaringen im vergangenen Jahr – Polizei legt Statistik vor
SIGMARINGEN (sz) - Die Zahl der Verkehrstoten ist im Gebiet des Polizeipräsidiums Konstanz, das die Landkreise Ravensburg, Sigmaringen, Bodenseekreis und Konstanz umfasst, im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent angestiegen. In der am Freitag vorgelegten Verkehrsunfallstatistik nennt die Polizei 58 Unfalltote, im Vorjahr waren es 41. Im Kreis Sigmaringen hat sich die Zahl der Verkehrstoten sogar verdoppelt – von sechs auf 13.
Insbesondere gegen die Zunahme der tödlichen Verkehrsunfälle bei den motorisierten Zweirädern mit 18 Toten im Jahr 2017 gegenüber sechs Getöteten im Vorjahr will die Polizei vorgehen. Bei 13 dieser 18 tödlichen Verkehrsunfälle wurde der Unfall durch den motorisierten Zweirad- fahrer selbst ausgelöst, hiervon in zehn Fällen wegen nicht angepasster Geschwindigkeit und in zwei Fällen durch Überholen trotz Gegenverkehrs. „Hier wird die Polizei in ihren Bemühungen nicht nachlassen, durch intensive Kontrollmaßnahmen, aber auch durch verstärkte Prävention und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen die Zahl der Verkehrstoten wieder deutlich zu senken“, wird Polizeivizepräsident Gerold Sigg in einer Mitteilung zitiert.
Große Sorge bereitet dem kommissarischen Leiter des Polizeipräsidiums Konstanz die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden insgesamt, wo eine Zunahme von 5,1 Prozent auf 3732 Fälle bilanziert werden muss. „Neben Kon- trollen der Gurtanlegepflicht wird auch künftig ein Schwerpunkt der Verkehrsüberwachung der Unfallgefahr – Nutzung des Handys während der Fahrt – gewidmet werden“, lässt der Chef des Polizeipräsidiums Konstanz durchblicken und erklärt, dass die Fahrer durch diese Handlungen „zeitweise im Blindflug unterwegs sind“.
Zahl der Radunfälle nimmt zu
Die seit Jahren kontinuierliche Zunahme von Fahrradunfällen dürfte neben der für Radfahrer attraktiven Lage rund um den Bodensee insbesondere auch dem ungebrochenen Fahrradboom geschuldet sein. Sigg weist jedoch darauf hin, dass von den neun tödlich verunglückten Fahrradfahrern sechs zum Unfallzeitpunkt keinen schützenden Helm getragen haben. „Auch auf diesen Aspekt werden wir in Zukunft weiterhin unser Augenmerk und unsere Präventionsbemühungen richten“, so der Polizeivizepräsident. Neben Verkehrskontrollen und repressiven Maßnahmen ist die polizeiliche Verkehrsprävention ein weiteres wichtiges Standbein zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Die Schwerverkehrsunfälle, an denen Lastwagen beteiligt waren, nahmen von 1189 im Jahr 2016 auf 1258 Unfälle im Berichtsjahr (+5,8%) zu. Dabei verunglückten 418 (387) Personen, dies ist ein Anstieg um 8,0 Prozent. Der Überwachung der Lenkzeit sowie der Überprüfung auf technische Mängel gilt hier die besondere Aufmerksamkeit.