Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Patrick Holl gibt überraschend den Vorsitz der Musikkapelle Ablach ab
Andreas Henkel würde das Amt übernehmen – Holl möchte wieder mehr musizieren
ABLACH (armö) - Überraschung bei der Hauptversammlung der Musikkapelle Ablach: Der Vorsitzende Patrick Holl hat bekannt gegeben, dass er sein Amt bereits ein Jahr vor den nächsten Wahlen abgibt. „Ich will endlich auch mal wieder mein Instrument in Händen halten“, sagte er. Mit Andreas Henkel habe er aber ein junges Mitglied gefunden, das sein Amt fortführen würde.
Im Ablacher Rathaus, wo die Hauptversammlung stattfand, erinnern Plakate von La Brass Banda im Proberaum an das fulminante Kreismusikfest im vergangenen Jahr. Doch man spürte schon von Beginn an, dass der Tagesordnungspunkt 10, „Außerordentliche Wahl des Vorsitzenden“, der Sitzung etwas von der Fröhlichkeit nehmen könnte, die das große Fest begleitet hatte. Beim Vorsitzenden Patrick Holl spürte man, dass dies eine schwere Sitzung für ihn werden würde.
Verein wagt sich finanziell in unbekannte Sphären vor
Nach Begrüßung und Totenehrung trug Holl seinen Bericht vor. Kurz ging er auf die monatelange Vorbereitungsphase fürs Kreismusikfest mit einem überaus engagierten Vorbereitungsteam ein, brachte die ideenreiche Öffentlichkeitskampagne in Erinnerung und erwähnte die von Vorfreude geprägten Events bis zum Start des Festes, das mit den Feierlichkeiten zum 135-jährigen Bestehen des Vereins begangen wurde. Man sei von allen Seiten für das mehrtägige Fest gelobt worden, doch hätten die Feiern den Verein auch an seine Grenzen gebracht. Gespannt warte man jetzt noch auf die Gema-Rechnung und den steuerlichen Abschluss. Kassiererin Sabrina Kuhn ging in ihrem Bericht vor dem Hintergrund noch ausstehender Zahlungen nur auf die Hauptposten ein. Sechsstellige Summen bei den Einund Ausgaben verdeutlichten, dass sich der Verein erstmalig in seiner Geschichte in unbekannte Sphären gewagt hat. „Für uns war das Neuland. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern waren Ausgaben zu tätigen, die sich nicht amortisieren“, sagte Patrick Holl und bedankte sich bei Sabrina Kuhn. Ortsvorsteher Bernhard Fuchs dankte dem Verein für „diesen Gewaltakt. Besser geht’s nicht“.
Schriftführer Rafael Veser ging detailliert auf das abgelaufene Vereinsjahr ein. Den 18. Juni mit Gottesdienst, der Fahnenweihe und dem Festakt zum Jubiläum beschrieb er als „Tag, wie er nicht schöner hätte sein können“. Auch an die Wetterkapriolen am Festwochenende erinnerte er. Nicht verwunderlich sei, dass die Zahl der musikalischen Auftritte mit 16 etwas unter den Vorjahren lag. Dirigent Matthias Fink hat sich zum Ziel gesetzt, das musikalische Niveau nach dem anstrengenden Festjahr wieder anzuheben. Die Vorbereitungen für die Saisoneröffnung am 21. April liefen nach Plan. Auch diesmal solle die Show nicht zu kurz kommen. Jugendleiterin Sandra Möckl berichtete von 33 Kindern in Ausbildung und einer guten Lehrersituation.