Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stettener Gemeinderat vertagt die Festlegung der Bauplatzpreise
Verwaltung empfiehlt 69 Euro für den Quadratmeter Baugrund am Willy-Brand-Weg – Gemeinderat Adrian Schiefer hakt nach
STETTEN AM KALTEN MARKT - Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend die Festlegung der Bauplatzpreise für den Willy-BrandtWeg auf die Märzsitzung vertagt. Gemeinderat Adrian Schiefer (Freie Wähler) verlangte eine genauere Aufschlüsselung des von der Verwaltung vorgeschlagenen Quadratmeterpreises.
69 Euro für den Quadratmeter Baugrund lautete der Beschlussvorschlag der Verwaltung für die im Rahmen des dritten Bauabschnitts der Europastraßen-Erschließung entstehenden 13 Bauplätze. Hiervon werden acht mit Doppelhäusern bebaut, für die anderen fünf liegen ebenfalls bereits drei Reservierungen beziehungsweise Anfragen vor.
Wie Bürgermeister Maik Lehn ausführte, wurden im Haushalt 2018 für die Erschließung des dritten Bauabschnitts ein Ansatz in Höhe von
430 000 Euro und zusätzlich 45 000 Euro für die Wasserversorgung eingeplant. Weitere 60 000 Euro müssten jedoch in der Zukunft einkalkuliert werden für den Feinbelag des neu entstehenden Willy-BrandtWegs. Die 13 neuen Bauplätze haben ein Flächenvolumen von 7529 Quadratmeter, sodass eine Vollkostendeckung der jetzigen anvisierten Gesamtkosten von 535 000 Euro einen Quadratmeterpreis von 71,05 Euro ergeben würde, sagte Lehn. Der bisherige Bauplatzpreis im ersten Bauabschnitt betrug 59 Euro, im zweiten musste er um fünf Euro auf 64 Euro angehoben werden.
Der Bürgermeister wies aber darauf hin, dass die vorgenannten Summen auf Kostenberechnungen beruhen, sodass „sich die Kosten sowohl nach oben als auch nach unten bewegen könnten“. Aus seiner Sicht sollte aber ein Kaufpreis ins Auge gefasst werden, der sich unter „der magischen Grenze“von 70 Euro bewege. „Sollte das Baugebiet wie vorgesehen abgerechnet werden können, würde die Gemeinde mit einer ,Null auf Null’ herauskommen“.
Für das Ratsmitglied Adrian Schiefer waren die vorgelegten Berechnungen nicht ausreichend. „Wie weit kommen wir damit?“, fragte er und hakte nach: „Wie sieht es mit den Erschließungsbeiträgen aus, welche Hinterlegungen sind gemacht worden, kann man die einsehen?“Lehn sah in seinen Darlegungen keine Mängel, bot aber an, sie von Fachleuten auf Fehler oder rechtliche Unzulänglichkeiten prüfen zu lassen. Dann soll das Thema in der kommenden Sitzung noch einmal auf der Tagesordnung und zur Beschlussfassung stehen.
Wie berichtet, fand der Spatenstich zum dritten Bauabschnitt am 20. Februar statt. Die Erschließung dieses Gebiets rechts der Europastraße in Richtung Albkaserne hatte der Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung im November vergangenen Jahres bestätigt und die Tief- und Straßenbauarbeiten an die günstigste Bieterin, die Firma Stingel aus der Nachbargemeinde Schwenningen, zu einem Preis von 371 294 Euro vergeben. Im oben genannten Haushaltsansatz von 430 000 Euro für die Erschließung seien auch Honorarleistungen von 25 000 Euro berücksichtigt sowie ein Sicherheitspolster von 30 000 Euro eingebaut.
Wie in den vorangegangenen Bauabschnitten auch, sind bei diesem Baugebiet Bodenuntersuchungen vorgenommen worden, denn in der französischen Garnisons-Vergangenheit Stettens waren diese Areale bebautes Wohngebiet. Es muss damit gerechnet werden, dass Altmaterial auftauchen wird, das auf Kosten der Gemeinde entsorgt werden muss. In den Kaufverträgen werde darauf hingewiesen. In einem Gespräch gab sich Bürgermeister Lehn zuversichtlich, dass die vorgelegten und von Schiefer bemängelten Berechnungen keinerlei Anlass zu Beanstandungen geben werden.