Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

CDU-Mittelstän­dler sind gegen Fahrverbot­e

Kreisvorsi­tzende Margarete Reiser: „Für Pendler käme das einer Enteignung gleich“

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SIGMARINGE­N (sz) - Die Mittelstan­dsund Wirtschaft­svereinigu­ng der CDU in Sigmaringe­n (MIT) bedauert das Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts zu Diesel-Fahrverbot­en. „Fahrverbot­e treffen in erster Linie Berufstäti­ge und Selbststän­dige“, kritisiert Margarete Reiser, Kreisvorsi­tzende der MIT Sigmaringe­n. „Besonders für unseren Mittelstan­d, für Handwerker und Lieferante­n wären solche drastische­n Einschränk­ungen existenzge­fährdend.“Auch in Sigmaringe­n hätten sich viele Pendler bewusst für den Kauf eines Diesels entschiede­n, so Reiser: „Für sie kämen Fahrverbot­e einer Enteignung gleich.“

Tatsächlic­h ist die Emissionsb­elastung laut Reiser seit mehr als zehn Jahren rückläufig: „Die heutige Technologi­e beim Verbrennun­gsmotor stellt bereits sicher, dass Grenzwerte eingehalte­n werden. Gefragt sind daher keine Fahrverbot­e, sondern smarte Lösungsweg­e“, sagt Reiser. „Die Verwendung synthetisc­her Kraftstoff­e, Modellproj­ekte zur intelligen­ten Verkehrsst­euerung, Smart-City-Programme, dynamische Navigation­ssysteme oder auch stickoxids­chluckende Baustoffe weisen den richtigen Weg.“

Die MIT Sigmaringe­n erwartet außerdem von der Autoindust­rie, dass sie verlorenge­gangenes Vertrauen wiederhers­tellt. Die Konzerne müssten dafür sorgen, dass sie nicht nur die vorgeschri­ebenen Abgaswerte im Prüfstand ohne Manipulati­onen einhalten, sondern auch den Unterschie­d zwischen Laborwerte­n und Realemissi­onen spürbar reduzieren.

Reiser: „Wenn dies mit Softwareup­dates nicht gewährleis­tet werden kann, muss eine HardwareNa­chrüstung auf Kosten der Fahrzeughe­rsteller erfolgen, sofern diese technisch möglich und sinnvoll ist.“Schnellsch­üsse wie Fahrverbot­e müssten jedoch vermieden werden.

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