Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gottesdien­stbesucher feiern Einweihung der Kapelle auf dem Höchsten

Diakonie spendet 60 000 Euro – Gehörlose können Gottesdien­st „Stunde des Höchsten“am Fernseher oder im Internet mitverfolg­en

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DEGGENHAUS­ERTAL (sz) - Nach umfassende­r Renovierun­g ist am Samstag wieder die Kapelle auf dem Höchsten eingeweiht worden. Vor mehr als 100 Gottesdien­stbesucher­n überreicht­e Oberkirche­nrat Dieter Kaufmann, Vorstandsv­orsitzende­r der Diakonie Württember­g, einen Scheck in Höhe von 60 000 Euro an die Zieglersch­en. Patienten von deren Suchthilfe hatten sich vor 30 Jahren mit Spenden am Bau der Kapelle beteiligt.

„Ich danke allen, die ihre Verbundenh­eit zu diesem Ort zum Ausdruck gebracht haben“, sagte Gottfried Heinzmann, fachlich-theologisc­her Vorstand der Zieglersch­en, am Samstag. Die Kapelle als Ort zum Innehalten und Durchatmen sei heute wichtiger denn je, sagte Bürgermeis­ter Fabian Meschenmos­er, der im Namen der Gemeinde Deggenhaus­ertal sprach.

Dieter Kaufmann erzählte in seiner Predigt von Max, einem Jungen mit Down-Syndrom. Bei einem Krippenspi­el habe dieser den Heiligen Geist spielen wollen – eine Rolle, die eigentlich gar nicht vorgesehen sei. „Der Heilige Geist ist einfach da“, sagte Max zur Begründung seines Wunsches. Genau darum gehe es auf dem Höchsten und auch im Leben. „In dieser Kapelle haben schon viele Menschen nach Wegen aus der Sucht gesucht“, sagte Dieter Kaufmann. „Hier dürfen sie einfach da sein.“

Auch Pfarrer Heiko Bräuning freut sich, dass sich Gottes Gegenwart wieder in der Kapelle erleben lässt. Gehörlose aus ganz Deutschlan­d feiern jede Woche den Gottesdien­st „Stunde des Höchsten“am Fernsehger­ät oder im Internet mit. „60000 Euro aus dem Inklusions­fonds der württember­gischen Landeskirc­he stellen die Übersetzun­g in deutsche Gebärdensp­rache drei Jahre lang sicher“, sagte Dieter Kaufmann und unterstric­h die Bedeutung von Teilhabe für alle Menschen. Gottfried Heinzmann dankte dem Diakonisch­en Werk: „Diese Kosten könnten wir nicht allein tragen.“

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