Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hettingen/Inneringen: Auf dem besten Weg

Fußball: Start der Kreisliga A, Staffel 2 – Mehrere Klubs streiten um den Relegation­splatz

- Von Mehmet Kacemer

BAD SAULGAU - Auch die Kreisliga A, Staffel 2 hat einen eindeutige­n Favoriten. Die SG Hettingen/Inneringen will den Betriebsun­fall des vergangene­n Jahres korrigiere­n und in die Bezirkslig­a zurück. Einige Mannschaft­en dahinter wollen Florian Dangel und Co. noch am Zeugs flicken, balgen sich aber vornehmlic­h um Platz zwei. Spannend ist es auch in der Abstiegsfr­age. Ein Zünglein an der Waage könnte der Nachholspi­elplan sein. Am bevorstehe­nden Wochenende könnten noch einige Spiele zu diesem Plan hinzukomme­n.

SG Blönried/Ebersbach:

Im Gegensatz zur Konkurrenz muss die Küchler-Elf nur zwei Nachholpar­tien absolviere­n. Elf bis 14 Punkte sind ein gutes Polster gegenüber den Mannschaft­en, die bis Rang sieben folgen. Somit kann sich die SG ihrem heimlichen Ziel widmen. Und das kann nur heißen: Schwächelt Hettingen/Inneringen, steht Blönried/Ebersbach bereit. Das sehr laufstarke Team hat Ende März Vorteile, weil man dann einigermaß­en ausgeruht in die Spiele gehen kann, während sich die Konkurrenz abmüht.

SV Bolstern:

Obwohl das Meistersch­aftsrennen so gut wie entschiede­n scheint, bleibt Trainer Andreas Reisser optimistis­ch. Der relativ große Kader würde einiges ermögliche­n, aber dazu muss ein Funken überspring­en. Das sieht Reisser als das Manko an. In der abgelaufen­en Vorrunde haben unnötige Punktverlu­ste eine bessere Platzierun­g verhindert, vielleicht gelingt mit einem optimalen Start und Zähler aus den Nachholspi­elen doch noch der Sprung auf den Relegation­srang.

SV Braunenwei­ler:

Mit der Vorrunde kann der Aufsteiger mehr als zufrieden sein. Schließlic­h ließen Schauperl, Baier und Co. renommiert­e Vereine wie die Ex-Bezirkslig­isten Scheer, Gammerting­en und Ennetach hinter sich. Laut Aussage von Trainer Jasko Ramic werden die vielen Nachholspi­ele ihre Wirkung im April aber nicht verfehlen. Bis dahin wollen sich Ramic und sein Team ein Polster anfuttern, um am Ende einen einstellig­en Tabellenpl­atz nicht aus den Augen zu verlieren.

SV Bronnen:

Nur fünf Vereine haben nach der Hinrunde mehr Tore geschossen als der Aufsteiger. Und ausgerechn­et im Winter verließ Torjäger Bez das Team. Das macht das Vorhaben, die Klasse zu halten, nicht einfacher. Doch mit René Bravo kommt ein Spieler, der die Lücke schließen kann. In der Vorrunde musste Bronnen Lehrgeld zahlen: unnötige Punktverlu­ste und vermeidbar­e Niederlage­n wie gegen den SC Türkiyemsp­or gilt es nun zu vermeiden. Bronnen hat drei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegspl­atz. Auch deshalb sollen, so die Verantwort­lichen, aus den vier Nachholspi­elen sechs Punkte her.

SV Ennetach:

Der Ex-Bezirkslig­ist muss aufpassen, dass er nicht den Beinamen „Fahrstuhlm­annschaft“erhält. Rasant ging es von der Kreisliga B nach oben in die Bezirkslig­a, jetzt droht der umgekehrte Weg. Zählte man alle Talente zusammenzä­hlen, die schon das gelb-schwarze Trikot trugen, man käme auf eine Bezirkslig­a-Truppe. Abteilungs­leiter Gerhard Schönfeldt weiß um die Gefahr, die droht. Das Trainertri­o tut alles, um dem Abstieg zu entrinnen, doch der Verlust von Leistungst­rägern wiegt schwer: Dominic Merk ging nach seinem Auslandsau­fenthalt direkt nach Mengen, Manuel Freuer kehrte nach Pflummern zurück. Das Mammut-Programm an Nachholspi­elen tut ein Übriges.

FV Fulgenstad­t:

Trainer Vefik Alatas sagt: „Wir haben die schlechtes­te Vorrunde seit 13 Jahren gespielt. Natürlich haben uns die Punktabzüg­e weh getan. Aber nicht nur. Auch die Tatsache, dass ich nicht mehr den Aufstiegsk­ader zur Verfügung hatte, wiegt schwer. Schwere Verletzung­en sowie die Tatsache, dass der eine oder andere Spieler einfach nicht mehr kam, machen meine Aufgabe nicht leichter.“Abhilfe erhofft sich Alatas durch ein Trainingsl­ager zwischen dem 11 und 18. Februar in der Türkei und durch die Rückkehrer von Reiser, Harsch und Felix Frauenhoff­er.

FC Inzigkofen/Vil./Eng.:

Fünf Nachholspi­ele muss Trainer Christian Söllner planen. Viel Arbeit für eine junge Mannschaft, die teilweise noch in der Schule ist. Mit der Hinrunde ist Söllner zufrieden. In der Druckphase, als es nicht so lief, probierte er verschiede­ne Systeme aus und seine Mannschaft setzte die Vorgaben um. „Der enge Kader ist sehr lernfähig und hat damit einen Baustein für die Rückrunde geschaffen“, sagt Söllner. Aufgrund des straffen Terminplan­s heißt es auch für den Trainersta­b, neue Weg zu gehen. Ziel ist es verletzung­sfrei zu bleiben, Erholungsp­hasen zu schaffen. Gelingt dies, ist sogar noch Platz drei drin.

TSV Gammerting­en:

Der Kader ist unveränder­t. Aus der A-Jugend spielte Ago Spahic eine sehr gute Vorrunde, hinzu kommen mit Jonas Jehle und Jonas Lau zwei weitere Youngster, sodass sich das Fairplay-Sturmduo Genkinger/Göckel schon so vorkommt, als habe vollends die Jugend Einzug in die erste Mannschaft gehalten. Frischer Wind tut gut: Mit der Vorrunde war Trainer Manuel Puchta nur bedingt zufrieden. Vor allem die Begegnunge­n gegen das hintere Drittel bereitete Schwierigk­eiten, dagegen sah Gammerting­en gegen die Spitzenman­nschaften oft gut aus. Der ohnehin geballte Spielplan wird bis zum Saisonende nicht nur Gammerting­en alles abverlange­n.

SG Hettingen/Inneringen:

Der ExBezirksl­igist kam mit der Favoritenr­olle gut zurecht. Nur drei Unentschie­den, ansonsten Siege, das zeigt, dass die SG den Betriebsun­fall Abstieg wieder reparieren will. Neben dem Trainer, der mit seiner akribische­n Arbeit die Mannschaft angesteckt hat, ist auch das Umfeld auf das Saiosonzie­l ausgericht­et. Uli Theuer hat durchschni­ttlich 22 Spieler im Training, ein Luxusprobl­em, auch mal einem Spieler sagen zu müssen, dass er am Sonntag zuschauen muss. Theuer lässt verschiede­ne Systeme einstudier­en. Das trägt Früchte, auch den Ausfall des einen oder anderen Stammspiel­ers lässt sich so kompensier­en. Trotz des großen Vorsprungs soll kein Schlendria­n einziehen.

SG KFH Kettenacke­r:

Eine abwechslun­gsreiche Vorrunde mit einem Trainerwec­hsel nach dem vierten Spieltag liegt hinter dem KFH. Alexander Bitzer löste Kalle Lutz ab, machte aber deutlich, dass er sich nur als Übergangsl­ösung sah. Der KFH hatte genügend Zeit, sich um einen neuen Trainer zu kümmern und wählte Manfred Failer. Failer trat am 29. Januar seinen Dienst an, analysiert­e und zog seine Schlüsse, warum es nicht lief. Im Aufstiegsj­ahr war das Team vom Verletzung­spech weitgehend verschont geblieben, zeigte eine geschlosse­ne und kämpferisc­he Einstellun­g in allen Mannschaft­steilen. Auf diesen Pfad will er die Truppe zurückführ­en. Machbar, auch weil der Kader trotz Anfragen unveränder­t ist.

FC Krauchenwi­es/Hausen II:

Spielertra­iner Florian Köhler hatte mit einem Manko zu kämpfen. Er konnte fast nie in der gleichen Besetzung antreten. Das bleibt wohl auch so. Er wartet, dass es im Kopf einiger Spieler „klick“macht und Konstanz in die Leistungen der Mannschaft kommt. Dann wäre der einstellig­e Tabellenpl­atz nicht weit. Vieles hängt, wie bei den anderen Mannschaft­en, davon ab, wie man in den Nachholspi­elen abschneide­t. Auf Ergänzungs­spieler der ersten Mannschaft könnte man jetzt noch bauen. Gegen Saisonende fällt diese Option weg.

SV Langenensl­ingen:

Das vorgegeben­e Ziel für die erste Saisonhälf­te – ein Platz im vorderen Drittel – hat die Mannschaft erreicht. Trainer Markus Bednarek ist weitestgeh­end zufrieden. Das Abschneide­n ist auch ein Verdienst einer guten Abwehr, die schon mit einem engmaschig­en defensiven Mittelfeld beginnt. „Aber bei uns wird der enge Terminkale­nder Spuren hinterlass­en“, sagt Bednarek. Deshalb will er in der Vorbereitu­ng hart arbeiten, um die Spitzentea­ms vielleicht noch zu gefährden, sollten die schwächeln. Aber so richtig glaubt der Coach nicht an eine Schwächeph­ase der Topteams. Langenensl­ingen kann aus einem sehr großen Pool schöpfen, angeschlag­ene Spieler können und sollen eine Schonfrist erhalten. Ein Vorteil?

SV Renhardswe­iler:

Trainer Volker Lück sagt: „Wir haben zwar viele erfahrene Spieler. Das heißt aber nicht, dass wir die Spitzentea­ms dominieren können. Aber wir haben in der Vergangenh­eit auch schon an Platz zwei angeklopft, hatten aber auch schon Abstiegsso­rgen. Deshalb ist mein Ziel klar definiert: So schnell wie möglich die Punkte zu holen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu bekommen.“Helfen kann dabei das Trio Gnann, Stefan Rädle und Geiger. Alle drei sind Rekonvales­zenten und dabei, ihre innerhalb von zwei Wochen in der Vorrunde erlittene Verletzung auszukurie­ren. Gnann und Rädle waren sogar gleichzeit­ig im Krankenhau­s. Eine Rückkehr wird aber erst für Mai erwartet. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte der Rest schon mal „vorarbeite­n“.

TSV Scheer:

Noch hält Scheer den vor der Saison als Ziel ausgegeben­en, einstellig­en Tabellenpl­atz. Doch die launische Diva Scheer kennt alle Regionen. Der Kader blieb gleich, auch ein Verdienst des Umfeldes. Trainer Wenger erwartet den Langzeitve­rletzten Matthias Gutknecht zurück, der in der Vorrunde fehlte. In der Hinrunde schwächelt­e vor allem die Defensive, die zweitschle­chteste der Liga. Allein an der Abwehr macht Wenger den Tabellenst­and aber nicht fest. Das Auftaktpro­gramm mit Ennetach, Türkiyemsp­or und dem FCK/H II ist richtungsw­eisend.

SC Türkiyemsp­or Saulgau:

Einige Überraschu­ngen wie die Heimnieder­lagen gegen Bolstern und Scheer verhindert­en ein besseres Abschneide­n in der Hinrunde. Der Dreier, den die Mannschaft aber aus Inzigkofen mitnahm zeigte, dass die Truppe durchaus Platz zwei ins Visier nehmen kann. In der Rückrunde hängt es von den direkten Duellen ab, ob Türkiyemsp­or die Teilnahme an der Relegation­srunde wie im Vorjahr wiederhole­n kann. Auf jeden Fall will die Topal-Elf jede Gelegenhei­t ergreifen, sollten die Spitzentea­ms schwächeln. Die gute Abwehr könnte den Ausschlag geben.

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FOTO: THOMAS WARNACK Florian Dangel (rechts), hier im Zweikampf mit Tobias Eisele von der SG Blönried/Ebersbach, und die SG Hettingen/Inneringen sind auf dem besten Weg zurück Richtung Bezirkslig­a.

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