Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gemeinderätin kritisiert Schließung der Bahnhofshalle
Hellstern-Missel: „Falsches Signal für Tourismus“– Einsatz eines Sicherheitsdiensts soll geprüft werden
SIGMARINGEN (abu) - Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wollte Gemeinderätin Alexandra Hellstern-Missel (CDU) von der Stadtverwaltung wissen, ob die Entscheidung, die Bahnhofshalle ab 17.30 Uhr zu schließen, eine alleinige Entscheidung der Bahn oder eine gemeinsame mit der Stadt gewesen sei. Sie halte den Vorstoß, die Halle zu schließen, für einen Fehler. „Was kommt als nächstes, schließt der Prinzengarten, wenn es dem Fürsten zu bunt wird?“, fragte sie. „Wir investieren viel in Tourismus und den öffentlichen Nahverkehr. Wenn jemand mit dem Zug abends nach Sigmaringen kommt und bei minus 20 Grad am Bahnsteig warten muss, ist das ein falsches Signal“, so die Gemeinderätin.
Norbert Stärk, Leiter des Ordnungsamtes, gab daraufhin in einem kurzen Sachvortrag an, die Schließung sei „kein ganz einsamer Entscheid der Bahn“gewesen, man sei dem Prüfauftrag des Gemeinderats nachgegangen, wie man die Situation am Bahnhof ändern könne. „Danach hat sich die Situation am Bahnhof verschärft“, ab dem frühen Nachmittag hätten sich verschiedene Personengruppen vor und in der Halle niedergelassen als auch am Bahnsteig platziert, sodass die Halle nicht mehr nutzbar gewesen sei. Die Bahn habe dann reagiert und die Halle geschlossen. Regelmäßig besucht der Sicherheitsdienst der Bahn sowie die Bundespolizei das Bahnhofsareal, um nach dem Rechten zu sehen. Die Alternative wäre gewesen, die Halle ganz zu schließen. „Das wäre im Ermessen der Bahn, die das Hausrecht hat.“Es habe auch zur Debatte gestanden, das Reisecenter zu schließen, weil sich Mitarbeiter gestört fühlten und ab 14 Uhr kein Umsatz mehr zu machen sei. „Wenn das Center schließt, wird auch der Kiosk schließen“, so Stärk. Vielleicht müsse man sich eines Tages entscheiden, ob man die Halle oder das Reisecenter schließe.
Noch keine Antwort auf Schärers Briefe
Stadträtin Melanie Hirlinger (FWV) befürwortete es, wenn die Stadt mit einem Sicherheitsdienst, der von Land oder Bund bezuschusst werden könnte, ein Zeichen für die Bürger setzen würde. Bürgermeister Schärer verwies auf seine Briefe, die er unter anderem an Karl Klein vom Innenausschuss geschrieben hatte (wir berichteten), mit der Bitte, die Kosten für einen solchen Dienst zu übernehmen – bislang ohne Antwort. Im Laufe des ersten Halbjahres wolle man sich dieser Problematik erneut annehmen.