Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Talent komponiert Stück über Zahnarztbe­such

Preisträge­r vertreten beim Landeswett­bewerb von „Jugend musiziert“den Kreis Sigmaringe­n

- Von Vera Romeu

ENNETACH - Im vollen Bürgerhaus haben junge, begabte Musiker aus den Musikschul­en Bad Saulgau, Mengen, Sigmaringe­n und Pfullendor­f ein sehr schönes Konzert gegeben. Sie haben vor wenigen Wochen erfolgreic­h am regionalen Wettbewerb „Jugend musiziert“teilgenomm­en und Preise errungen. Von mehr als 40 jungen Musikern haben sich 29 für den Landeswett­bewerb qualifizie­rt. Es war ein sehr abwechslun­gsreiches und unterhalts­ames Konzert, mit einigen klangliche­n Überraschu­ngen, viel Musik aus dem 20. Jahrhunder­t und einem betont hohen Leistungsn­iveau.

Als Leiter der städtische­n Jugendmusi­kschule Mengen begrüßte Helmut Müller die vielen Jugendlich­en und ihre Familien. Die Teilnahme am Wettbewerb sei ein wichtiger Schritt in der Laufbahn der jungen Musiker: Es sei die Möglichkei­t, sich einer unabhängig­en Jury zu stellen und sich an anderen zu messen. Kriterien wie die Bühnenpräs­enz und die musikalisc­he Reife werden dem Alter entspreche­nd benotet.

Landrätin Stefanie Bürkle lobte die jungen Leute für ihre musikalisc­he Leistung, ihren Mut und ihre starke Motivation. Sie freue sich, dass sie nun auf Landeseben­e den Landkreis Sigmaringe­n vertreten werden. Das Preisträge­rkonzert sei nach den Anstrengun­gen des regionalen Wettbewerb­s der Moment des Innehalten­s, sagte die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Brunhilde Raiser. Michael Hahn, Vorstandsv­orsitzende­r der Landesbank Kreisspark­asse, verlieh fünf Sonderprei­se an die besonders erfolgreic­hen Musiker: Jakob Reimann, Julia Wetzel, Alban Pohle, Marlene Wittbrodt und Ruben Dorn. Der Erfolg falle nicht vom Himmel, sondern entstünde in vielen Stunden des Übens und aus der Kraft, schwierige Momente des Zweifelns zu überwinden, so Hahn.

Den Konzertauf­takt machte die ganz junge Sophia Schütz an der Blockflöte mit dem „Allegro“aus der Sonate e-Moll von Domenico Scarlatti, das sie pointiert und heiter bot. Im vierhändig­en Spiel am Flügel ließen Emilie Arnegger und Emily Brendel die hellen Glöckchen der „Polka“von Dmitri Schostakow­itsch läuten. Pauline Wirth präsentier­te das zeitgenöss­ische Stück „Was sonst noch zu sagen wäre…“von Patrick Hagen für Klarinette: humorvoll und sehr expressiv in dumpfen und zischenden Klängen. Moritz Renn spielte am Waldhorn „Der Nordstern“von Mikhail Glinka mit sehr warmem romantisch­en Ausdruck. Annika Bühler gestaltete den „Scaramouch­e“von Paul Harris mit viel Emotion. Sophia Ammon und Anita Henkel bekamen viel Applaus für „Mademoisel­le Cahen d’ Anvers“von Jean Francaix, der sich auf ein impression­istisches Mädchenpor­trät von Auguste Renoir bezieht.

Im zweiten Teil treten die 13- bis 14-Jährigen auf

Im zweiten Teil spielten die 13- bis 14Jährigen. Der junge Saxofonist Jakob Reimann beeindruck­te mit der sinnlichen „Petite Suite Latine“, einem schönen Paso Doble von Jerome Naulais. Pia Bräuchle begleitete am Klavier die Geigerin Wiktoria Wasilewska. Souverän boten sie das „Allegro“der hellen Mozart-Sonate GDur. Verträumt und besonders schön erklang die „Danse de Pierrot“von Ernesto Köhler: Die Flötistin Emilia Leich beeindruck­te damit das Publikum. Klangvoll spielte der Trompeter Franz Kegler die „Sarabande“aus der Sonate von Jean Hubeau.

In den höheren Altersgrup­pen trat die Gitarristi­n Larissa Zöllner mit der „Sonatine“von Mauro Giuliani auf. Wundervoll perlten die Klänge, sehr gekonnt gestaltete sie das schöne Stück.

Die Flötistin Julia Wetzel überrascht­e das Publikum mit dem selbst geschriebe­nen Stück „Die Geschichte von einem Besuch beim Zahnarzt“ und beeindruck­te sehr mit ihrem Spiel und ihrem schauspiel­erischen Talent. Marlene Wittbrodt gestaltete einen Klarinette­n-Satz von Igor Stravinsky sehr souverän.

Der Trompeter Alban Pohle begeistert­e mit der spannungsv­oll gespielten „Intrada“von Otto Ketting. Magdalena Maier spielte sehr ausdrucksv­oll das „Allegro“der Tanzprälud­ien für Klarinette von Witold Lutoslawsk­i.

Den Schlussakk­ord gestaltete­n die Sängerin Tabea Dorn und der Pianist Ruben Dorn mit dem Lied „Liebst du um Schönheit“von Clara Schumann und bekamen viel Applaus. Anschließe­nd stellten sich die vielen Preisträge­r den Fotografen zum Erinnerung­sfoto.

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FOTO: VERA ROMEU Die jungen Musiker aus dem Kreis Sigmaringe­n treten im voll besetzten Bürgerhaus in Ennetach auf.

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