Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Netzwerk 50 plus hofft auf einen Raum ohne Treppen

Mitglieder treffen sich zur Hauptversa­mmlung

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PFULLENDOR­F (sz) - Weil die Räume im zweiten Obergescho­ss vor allem für ältere Kursteilne­hmer schwer erreichbar sind, sucht das Netzwerk 50 plus in Pfullendor­f nach einem neuen Quartier. „Wir sind der Stadt sehr dankbar, dass wir diese Räume bekommen haben, aber es wird zunehmend schwierige­r“, sagte Kassenwart Heinrich Arndt bei der Hauptversa­mmlung des Vereins am Freitag. Außerdem berichtete er von einem Verlust in mittlerer dreistelli­ger Höhe im vergangene­n Jahr. Doch dank eines guten Rücklagenp­olsters und einer Vielzahl von Angeboten war die Versammlun­g keineswegs von schlechten Nachrichte­n geprägt.

Die Vorsitzend­e Anthia Schmitt ließ keinen Zweifel daran, dass die Räume im ehemaligen Mesnerhaus am Kirchplatz dem Verein Kummer bereiten. Einige Gruppen, darunter der Spielkreis und der Literaturk­reis sowie die beiden Sprachkrei­se für Französisc­h und Italienisc­h, mussten bereits in private Räume umziehen, weil die Treppen für die teilnehmen­den Senioren zu einem unüberwind­baren Hindernis geworden waren. Schmitt berichtete aber auch, dass sie bereits nach einer Lösung suche.

Abgesehen von der Frage nach seiner Unterkunft blickte das Netzwerk 50 plus bei der Mitglieder­versammlun­g auf ein Jahr mit vielen Aktivitäte­n zurück. Neben den regelmäßig­en Mitmach-Angeboten für Senioren listete Anthia Schmitt auch Kulturfahr­ten, den monatliche­n Filmclub und den gemeinsame­n Mittagstis­ch für Senioren auf und informiert­e über das Engagement bei öffentlich­en Veranstalt­ungen. So halfen die Mitglieder bei der Vorbereitu­ng des Generation­enfestes, organisier­ten einen Vortrag über Mobilität im Alter und präsentier­ten den Verein beim Neubürgere­mpfang und beim Seniorenad­vent. Hinzu kam eine adventlich­e Lesung.

Nordic Walking für Senioren

Für 2018 gibt es bereits einige Pläne: Ab April erweitert Nordic Walking für Senioren das Fitnessang­ebot. Ein Einstiegsv­ortrag über Demenz und ein Nachmittag zum Thema Autofahren im Alter sowie eine Lesung in Kooperatio­n mit der Stadtbüche­rei sind bereits in der Vorbereitu­ng. Der besondere Dank Anthia Schmitts galt den ehrenamtli­ch arbeitende­n Gruppen- und Kursleiter­n.

Heinrich Arndt berichtete trotz einiger Spenden von einem Verlust in der Kasse. „Sorgen bereitet mir das Ergebnis aber nicht“, sagte der Kassenwart. „Selbst wenn wir weiterhin in jedem Jahr ein solches Minus verzeichne­n, können wir noch viele Jahre existieren.“Stolz präsentier­te Heinrich Arndt die Teilnehmer­zahlen. Zwar nehmen an etlichen Angeboten gerade einmal eine gute Handvoll Senioren teil, aber in der Summe der zahlreiche­n Treffen waren es rund knapp 1000 Frauen und Männer, die sich bei einer der Veranstalt­ungen begegneten.

Abwechslun­g für Ältere

Anthia Schmitt verwies auf die Hauptaufga­be des Vereins. „Wir wollen älteren Menschen etwas Abwechslun­g bieten und gerade alleinsteh­ende Senioren vor Isolation und Vereinsamu­ng bewahren“, sagte sie. „Wenn Sie in Ihrem Umfeld jemanden kennen, dem es gut täte, ab und zu die eigenen vier Wände zu verlassen: Sprechen Sie ihn auf unser Angebot an.“

Ein dickes Lob für das Engagement des Netzwerks und das vielseitig­e Angebot gab es vom ehrenamtli­chen Bürgermeis­terstellve­rtreter Hermann Billmann, der Verständni­s für die Problemati­k der Treppen im ehemaligen Mesnerhaus zeigte. Vor allem waren Billmanns weitere Ausführung­en von Interesse für die Senioren: Als Vorstandsm­itglied des Vereins „Miteinande­r – Bürgerhilf­e in Pfullendor­f“stellte er dessen Angebote für Menschen mit vorübergeh­endem Hilfebedar­f vor. Als Gemeindera­t präsentier­te er ein Projekt zur Verbesseru­ng der Spazierweg­e rund um Pfullendor­f. Rund um Pfullendor­f sollen kleinere, gut begehbare und gepflegte Spazierweg­e mit Sitzbänken entstehen. „Die ersten Wege werden in diesem Jahr fertig“, sagte Billmann.

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FOTO: NETZWERK 50 PLUS Der Computerst­ammtisch für Senioren findet immer am ersten Freitag im Monat statt.

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