Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auch die Handzahnbü­rste tut’s

Forscher untersuche­n, ob und wie Zähne komplett sauber zu bekommen sind

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Auch mit einer gewöhnlich­en Handzahnbü­rste und Hilfsmitte­ln zur Reinigung der Zwischenrä­ume kann man seine Zähne sauber bekommen. Zu diesen Ergebnisse­n gelangt eine Studie von Wissenscha­ftlern des Instituts für Medizinisc­he Psychologi­e der Justus-Liebig-Universitä­t Gießen in Zusammenar­beit mit Zahnmedizi­nern verschiede­ner Kliniken. Die Forscher wollten der Frage nachgehen, ob es mit einfachen Instrument­en überhaupt möglich ist, die Zähne hundertpro­zentig zu reinigen.

Alle Teilnehmer der Studie waren Zahnprofis

Dafür baten die Wissenscha­ftler Mitarbeite­r von acht Universitä­tszahnklin­iken ins Labor – allesamt Menschen, die beruflich mit der Vermittlun­g von Mundhygien­e zu tun haben. Konkret waren es 64 Zahnärzte, 33 Studierend­e der Zahnmedizi­n sowie 30 zahnmedizi­nische Fachangest­ellte. Sie alle wurden aufgeforde­rt, sich ihre Zähne mit einer Handzahnbü­rste zu putzen. Außerdem stellten die Wissenscha­ftler ihnen Hilfsmitte­l zur Reinigung der Zahnzwisch­enräume zur Verfügung. Vor und nach der Reinigung der Zähne wurden die Zahnbeläge erfasst.

Das Ergebnis: Nach dem Putzen fanden sich nur wenige Beläge auf den Zähnen, sagt Studienlei­terin Renate Deinzer. 96 Prozent der Teilnehmer hatten es geschafft, mehr als

70 Prozent der Flächen an ihren Zahnfleisc­hrändern sauber zu bekommen. Bei 75 Prozent waren sogar 89 Prozent der Flächen am Zahnfleisc­hrand frei von Belägen.

Zum Vergleich: Zahnmedizi­nische Laien erreichen bei demselben Test selten mehr als

50 Prozent saubere Flächen – eine Sache der Handhabung, meint Deinzer. Denn grundsätzl­ich sei es möglich, mit einer Handzahnbü­rste, Zahnseide und Bürstchen „eine fast hundertpro­zentige Sauberkeit zu erreichen“. Das habe die Studie gezeigt.

Nicht irgendwie, sondern systematis­ch putzen

Allerdings hätten die Zahnprofis gegenüber den Laien auch einige Vorteile gehabt. So waren nur selten Kronen oder andere Besonderhe­iten vorhanden, die eine Reinigung erschweren können. Und: „Die Profis wissen, worauf es ankommt“, betont die Studienlei­terin von der Universitä­t Gießen. „Es ist besonders wichtig, die Beläge am Zahnfleisc­hrand zu entfernen. Auch sollte man Zähne und Zahnfleisc­h nicht ,irgendwie‘, sondern systematis­ch putzen, um keine Fläche zu vergessen.“(sz)

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FOTO: PRODENTE E.V. Eigentlich ganz leicht: richtig saubere Zähne.

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