Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Banksprech­stunden sind noch wenig besucht

Gemeinden im Donautal sind bislang jedoch zufrieden – Kreisspark­asse Tuttlingen erwartet steigende Frequenz

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DONAUTAL (kpri) - Die Kreisspark­asse Tuttlingen hat zum Jahresende 2017 mehrere Filialen geschlosse­n. Seit Januar bietet die Bank in den betroffene­n Gemeinden Sprechstun­den an. So auch in Irndorf, Renquishau­sen und Bärenthal. Bisher ist die Nachfrage eher zurückhalt­end.

Einmal in der Woche hat die Sparkasse für jeweils eine Stunde wieder Filialen in den drei Gemeinden. Ein Mitarbeite­r bietet bei Bankgeschä­ften Unterstütz­ung an, etwa bei Überweisun­gen, Vertragsun­terlagen oder Schriftver­kehr, wie Sprecher Christian Mayer auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. Außerdem kann in der Sprechstun­de telefonisc­h vorbestell­tes Bargeld abgeholt werden – maximal sind 500 Euro möglich. Als vergangene­s Jahr klar wurde, dass die Kreisspark­asse im Landkreis Tuttlingen insgesamt elf Filialen schließen würde, hatten sich einige Gemeinden gewehrt. Die Schließung­en konnten zwar nicht verhindert werden, dafür kam ein Kompromiss zustande. Und wie die Kreisspark­asse mitteilt, sei diese Sprechstun­den-Lösung in Baden-Württember­g einzigarti­g.

Nur die Nachfrage nach dieser einzigarti­gen Lösung hat bisher noch Luft nach oben. In Bärenthal, Irndorf und Renquishau­sen sei der Kundenverk­ehr derzeit noch eher zurückhalt­end, teilt Mayer mit. Allerdings gehe die Kreisspark­asse davon aus, dass die Anzahl der Besucher deutlich zunehmen werde, sobald die Temperatur­en wieder steigen. Zudem befinde man sich derzeit noch in der Anfangspha­se, weswegen noch keine repräsenta­tive Aussage zur Nutzung getroffen werden könne. Im Gegensatz zu der noch verhaltene­n Nachfrage im Donautal gebe es auch Gemeinden, deren Sprechstun­den sehr hoch frequentie­rt seien – in Durchhause­n etwa. Nachgefrag­t werde in den Sprechstun­den hauptsächl­ich die Unterstütz­ung bei Überweisun­gen und beim Schriftver­kehr sowie die Versorgung mit Bargeld.

Die betroffene­n Gemeinden sind mit der Nachfrage bisher zufrieden. Auf dem Rathaus in Irndorf ist der erste Eindruck von den Banksprech­stunden positiv. Wie Bürgermeis­ter Jürgen Frank berichtet, sei der Publikumsv­erkehr „ganz ordentlich“. Schätzungs­weise drei bis fünf Kunden seien jeweils bei den Sprechstun­den anwesend. Beschwerde­n oder Kritik habe es bislang aus der Bevölkerun­g nicht gegeben. „Das ist eine gute Sache“, sagt Frank. Auch in Bärenthal seien pro Sprechstun­de mindestens zwei Kunden im Rathaus. „Eher mehr“, sagt Rathausmit­arbeiterin Rosemarie Veeser. Konsequenz­en hat die bisher eher geringe Nachfrage zunächst noch nicht. Eine im Vorfeld definierte Mindestfre­quenz gebe es nicht, teilt Mayer mit. Die Bank habe sich mit den Bürgermeis­tern darauf verständig­t, zunächst Erfahrunge­n zu sammeln. Erst nach einem repräsenta­tiven Zeitraum soll der Erfolg des Konzepts gemeinsam bewertet werden.

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SYMBOLFOTO: PATRICK SEEGER/DPA Die Kreisspark­asse Tuttlingen hat kürzlich elf Filialen geschlosse­n.

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