Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Weniger Mitarbeiter erzielen mehr Gewinn
Die Landesbank Kreissparkasse stellt ihre Jahresbilanz vor
SIGMARINGEN - Die Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen gehört zu den ertragreichsten Sparkassen im Land: Im vergangenen Jahr hat die Sparkasse nach Steuern und Vorsorgereserven 2,5 Millionen Euro verdient. Doch der tatsächliche Gewinn liegt deutlich höher. Exakte Zahlen nannten die Vorstände Michael Hahn und Stefan Häußler beim Bilanzpressegespräch nicht. „Wir konnten ein mehrfaches des Jahresüberschusses in die Vorsorgereserven buchen“, sagte Vorstandsvorsitzender Hahn. Damit die Bank ihre Profitabilität halten kann, soll über eine natürliche Fluktuation der Mitarbeiter eine höhere Effizienz erreicht werden.
Während die Zahl der Mitarbeiter in den vergangenen Jahren stetig sinkt, steigen die Gewinne der Bank. Ende 2015 hatte die Landesbank noch
362 Mitarbeiter. Ihre Zahl sank in den vergangenen zwei Jahren um etwa zehn Prozent auf 327. Gleichzeitig schnellten die Gewinne um etwa 20 Prozent nach oben: von 2,1 auf 2,5 Millionen Euro. Laut Vorstandssprecher Hahn gehört die Bank unter den
51 Sparkassen im Land zu den zehn profitabelsten. „Die Banken, die vor uns sind, sind deutlich größer.“
Um das Wachstum zu sichern und die Effizienz zu steigern, will die Sparkasse auch in den kommenden zwei Jahren Personal reduzieren. Um wie viel Personal es sich handelt, das will der Vorstand nicht näher ausführen. Er spricht von einer „Fitnessphase“, die 2020 abgeschlossen sein soll. Die Stellen würden in allen Abteilungen abgebaut, lediglich der Vertrieb bleibe von den Einsparungen verschont. Aktuell gebe es keine Planungen für die Schließung von Filialen. Aktuell betreibt die Sparkasse
17 Filialen mit Personal, im Jahr 2016 wurden einige Filialen geschlossen.
Umbau in Mengen und Ostrach
In diesem Jahr stemmt das Bankhaus außerdem zwei Großprojekte. Die Regionaldirektionen in Mengen und Ostrach werden generalsaniert. Die Mengener Direktion soll im Mai wiedereröffnet werden, im Anschluss beginnt die Sanierung der Ostracher Geschäftsstelle. Da sich die Bank an beiden Standorten verkleinert, werden in der oberen Etage Räume zur Vermietung frei. Die Investitionssumme beträgt insgesamt rund eine Million Euro. Wenn möglich, werden die Aufträge an Handwerker aus dem Kreis Sigmaringen vergeben.
Da die Bank Wert legt auf umweltfreundliches und nachhaltiges Bauen, wird die Geschäftsstelle Mengen an das Nahwärmenetz angeschlossen und auf dem Dach der Ostracher Filiale eine Fotovoltaikanlage installiert. Laut Michael Hahn versteht sich die Sparkasse als „grüne Bank“, die den Papierverbrauch weiter reduzieren möchte. Deshalb werden Verträge demnächst über eine elektronische Unterschrift unterzeichnet und die Beratung erfolgt papierlos über einen Bildschirm.
Immer mehr Kunden nutzen statt der Filiale das Internetbanking: Um dem Rechnung zu tragen, führte die Sparkasse einen Beraterchat ein. Kunden können über einen gesicherten Bereich im Onlinebanking mit einem Mitarbeiter der Bank in Kontakt treten. Für Kunden, die nicht persönlich in die Bank kommen können, steht bald eine Videolegitimation zur Verfügung. Das heißt: Sie müssen ihren Ausweis nicht persönlich vorbeibringen, sondern können ihn in die Kamera halten.