Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Winzingen spielt derzeit groß auf
Handball: Die Mannschaft der Stunde gastiert im Kronried (Sa., 18 Uhr)
BAD SAULGAU - Die Handball-Fangemeinde erwartet am heutigen Samstag (18 Uhr, Kronriedhalle) ein spannendes Duell im Kampf um den Klassenerhalt. Gegner des TSV Bad Saulgau ist die HSG Winzingen/ Wißgoldingen/Donzdorf, die an den vergangenen drei Spieltagen so richtig in Fahrt gekommen ist und fünf von sechs möglichen Punkte geholt hat. Die HSG rang Wolfschlugen ein Remis ab und siegte in Laupheim sowie zu Hause gegen Gerhausen. Nach Schwierigkeiten zu Saisonbeginn fing sich die Mannschaft von Marc Neher und steht als Tabellenzehnter so gut wie noch nie da in dieser Saison da. Vergangene Saison schloss die HSG noch als Fünfter ab.
Doch der TSV Bad Saulgau möchte sich von dieser Momentaufnahme nicht einschüchtern lassen. Immerhin siegte die Senciuc-Mannschaft am vergangenen Wochenende in Albstadt. Das Match stand zwar nicht auf hohem spielerischen Niveau - was auch niemand erwartet hatte - aber es war ein Schritt in Richtung Klassenerhalt und etwas Balsam auf die geschundenen Handballseelen.
Mit einem Sieg gegen Winzingen könnte der Tabellenzwölfte Bad Saulgau sogar mit Winzingen die Plätze tauschen. Das schien die Akteure zumindest in den Trainingseinheiten in dieser Woche zu motivieren. Co-Trainer und Torhüter David Bakos lobte das Team, das seit vielen Wochen mal wieder halbwegs vollzählig trainieren konnte. „Wir waren in dieser Woche meistens über zehn Spieler, konnten endlich wieder normal trainieren und gegeneinander spielen. Die Krankheiten und Verletzungen sind einigermaßen überstanden. Die Spieler haben im Training alles gegeben und haben eine gute Einstellung gezeigt. Ich bin sehr zufrieden“, sagt Bakos, der für seinen großen Trainingseifer bekannt und normalerweise nicht so schnell zufrieden zu stellen ist. „Wenn wir diese Einstellung und dieses Engagement am Samstag auf die Platte bringen, haben wir eine realistische Chance gegen Winzingen. Dass wir Handball spielen können, haben wir auch in dieser Saison schon bewiesen“, ergänzt die Bad Saulgauer Torhüterlegende.
Gleichsam weiß natürlich auch Bakos, dass der Gegner sich absolut im Aufwärtstrend befindet und starke Spieler in seinen Reihen hat. Zu allererst wäre hier Nico Heilig, Winzingens athletischer Spielführer, zu nennen, der nicht selten über die gesamte Spieldauer die Fäden zieht. Bereits im Hinspiel waren er und Fabian Schneider die stärksten HSGAkteure. Schneider erzielte gegen Gerhausen neun Treffer, Heilig sieben. HSG-Torhüter Marius Wirtl ist einer der besten seiner Zunft, das ist auch in Bad Saulgau bekannt. „Es ist ein absolut richtungsweisendes Spiel“, sagt auch HSG-Trainer Marc Neher und erwartet im Hexenkessel der Kronriedhalle eine Angelegenheit auf Augenhöhe. Zwei Mannschaften, die sich sehr gut kennen. Gut möglich, dass die Fans des Gegners so zahlreich sind, dass die HSG zwei Busse einsetzt. Dass aber die Gästefans die einheimischen Schlachtenbummler übertönen, kommt in Bad Saulgau so gut wie nie vor. Deshalb setzt auch Bad Saulgaus Trainer Gabriel Senciuc auf die Kulisse: „Unsere Fans sind einmalig, spitze und peitschen die Mannschaft richtig nach vorne. Und auch wenn’s mal nicht so gut läuft, sind sie da“, glaubt Senciuc.
Der sportliche Leiter Krischan Hillenbrand verlangt von seinem Team Einsatzbereitschaft sowie psychische Stärke. „Mit Winzingen empfangen wir die Mannschaft der Stunde in der Württembergliga. Die HSG hat sich kontinuierlich aus dem Tabellenkeller herausgearbeitet. Für uns ist es ein weiteres, so genanntes Do-or-die-Spiel, also friss oder stirb. Die Mannschaft muss jetzt auch mal mental mit dem Druck zurechtkommen und von Anfang an zeigen, dass sie mit jeder Körperfaser bereit ist, das Spiel für sich zu entscheiden“, sagt der Sportchef.