Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kretschmann empfängt die Gäste in der Bundeshauptstadt
Kreisjugendring Sigmaringen veranstaltet eine Berlinfahrt – Diskussion mit Thomas Bareiß
KREIS SIGMARINGEN/BERLIN (sz) - Der Kreisjugendring Sigmaringen hat für ehrenamtlich Engagierte in der Jugendarbeit eine viertägige Bildungsreise nach Berlin organisiert. Vier Tage lang waren die 48 Teilnehmer, darunter auch zwei Bewohner der OWB, im Alter von 14 bis 72 Jahren aus vielen verschiedenen Gemeinden des Landkreises und darüber hinaus unterwegs.
„Die Idee zu dieser Fahrt entstand während der Vorbereitung zur vergangenen Bundestagswahl“, berichtet Christine Brückner, Bildungsreferentin des Kreisjugendrings Sigmaringen. „Bei den Veranstaltungen wurde deutlich, dass sich viele Jugendliche und Erwachsene für Politik interessieren.“
Der eigens für die Reise angemietete Bus nach Berlin startete um 5 Uhr morgens in Sigmaringen. Nach etwa neun Stunden Fahrt erreichte der Bus die Bundeshauptstadt, wo die Teilnehmer bereits in der Landeszentrale Baden-Württembergs, von den Berlinern „Spätzlesbunker“genannt, erwartet wurden. Nach einer Einführung in die Funktion und Arbeit dieses Hauses in Berlin wurden die Sigmaringer Gäste sogar noch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann persönlich begrüßt, der extra hierfür eine Sitzung unterbrochen hatte. Mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel beendete die Gruppe den ersten Tag der Reise.
Der zweite Tag der politischen Bildungsreise begann mit einem Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Zeitzeugen führten die eh- renamtlich Engagierten durch das ehemalige Stasi-Gefängnis. Von den Eindrücken und den Berichten der Zeitzeugen sehr ergriffen, fuhr die Gruppe weiter zum Bundestag.
Dort wurde die Gruppe im nur wenige Meter entfernten Paul-LöbeHaus mit einem leckeren Mittagessen empfangen. Anschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Kuppel des Bundestags zu besichtigen und den Ausblick über Berlin zu genießen. Danach besuchte die Gruppe eine Plenarsitzung des Bundestags, in der gerade das Thema des Diesel-Fahrverbots diskutiert wurde.
Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, selbst noch ein wenig mit einem Politiker zu diskutieren: Thomas Bareiß, CDU-Bundestagsabgeordneter des Landkreises Sigmaringen, empfing die Gruppe im Bundestag und stellte sich ihren Fragen. Der Höhepunkt des Tages war aber der Besuch im Bundeskanzleramt. In einem Film wurden die dort ablaufenden politischen Tätigkeiten und die Funktion des Hauses erklärt, bei der anschließenden Führung wurde den ehrenamtlich Engagierten die Weitläufigkeit des Bundeskanzleramts gezeigt. Mit einer Stadtrundfahrt am Samstagvormittag endete der offizielle Teil der Fahrt. Den Rest des Tages konnten die Teilnehmer Berlin auf eigene Faust erkunden. Am Sonntagmorgen trat die Gruppe den Heimweg an. „Die Gruppe hat sich hervorragend arrangiert. Besonders freut uns auch, dass sich Jung und Alt super verstanden haben“, resümiert Christine Brückner.
Die Landeszentrale Baden-Württembergs wird von den Berlinern „Spätzlesbunker“genannt.