Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bad Saulgau bekommt 31 neue Flüchtlinge
Verlegung erfolgt im Lauf des Jahres – Ehrenamtliche sind froh über längerfristige Planung
BAD SAULGAU – Die Stadt Bad Saulgau bekommt in diesem Jahr neue Flüchtlinge zugewiesen. 31 seien für das laufende Jahr im Rahmen der kommunalen Anschlussunterbringung der Stadt zugeteilt. Das haben Stadtverwaltung und Landratsamt gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“bestätigt.
Die Stadt ist im Rahmen der kommunalen Anschlussunterbringung für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig. Nach der Aufnahme in den Erstaufnahmestellen des Landes und der Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises ist die Unterbringung in den Gemeinden die dritte Station für asylsuchende Flüchtlinge. Nach Angaben des Landratsamtes sollen die neuen Flüchtlinge im Lauf des Jahres in Bad Saulgau ankommen.
Mit der längerfristigen Ankündigung bleiben der Stadt und den ehrenamtlichen Helfern des Kreises „Fremde brauchen Freunde“Zeit, sich auf die Neuankömmlinge einzustellen. „Fremde brauchen Freunde“hat beispielsweise bereits Kochtöpfe gesammelt. „Davon haben wir jetzt ausreichend“, sagt Doris Gaißmaier von der Arbeitsgruppe. Der Kreis kümmert sich um die Flüchtlinge in Bad Saulgau. Die Mitglieder übernehmen Sozialdienste, kümmern sich um Deutschkurse, begleiten Flüchtlinge bei Arztbesuchen, besorgen Fahrräder und klären die Versor- gung mit Medikamenten. Mit Adventscafé und einem Grillnachmittag werden Gelegenheiten zur Begegnung der Flüchtlinge mit Einheimischen geschaffen.
Nationalitäten noch unklar
Laut Thomas Schäfers, Sprecher der Stadtverwaltung, wisse die Stadt noch nicht, welche Nationalitäten kommen. Vom Landratsamt Sigmaringen sei aber zugesagt worden, „dass der Mix aus verschiedenen Kulturen funktioniert“. Die beiden Häuser in der Martin-Staud-Straße in Bad Saulgau werden für die Aufnahme der neuen Flüchtlinge vorbereitet. Derzeit wohnen dort laut Thomas Schäfers etwa 30 Menschen. Die Flüchtlinge teilen sich in der Regel die Zimmer. Stadt und Arbeitskreis würden sich aber bemühen, dass die Menschen in der Martin-Staud-Straße nicht zu eng aufeinander lebten. Wer arbeitet, könne allerdings alleine wohnen, erklärt Doris Gaißmaier.
Derzeit gebe es in der MartinStaud-Straße noch Platz. Eine Aufnahme der zugewiesenen Menschen sei möglich. Laut Thomas Schäfers seien auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszuzugs zwischen 80 und 90 Menschen in den beiden Wohnheimen untergebracht gewesen. Mit den neuen Flüchtlingen wären es um die 60 Menschen.
„Einige Zimmer und auch Küchen müssen jetzt noch hergerichtet werden“, sagt Doris Gaißmaier. Ein wichtiges Element dort müsse allerdings erneuert werden. „Wir brau- chen da unten neue Briefkästen“. In der Vergangenheit sei es vorgekommen, dass wichtige Dokumente bei den Betroffenen nicht angekommen seien. Es sei möglich, dass jemand die Dokumente aus den Briefkästen genommen habe. Aber auch Fehlzustellungen sei möglich. Die fremden Namen seien teilweise kompliziert zu lesen.
Mitglieder des Arbeitskreises empfangen Flüchtlinge
Wenn die Flüchtlinge ankommen, werden sie Mitglieder des Arbeitskreises empfangen. Doris Gaißmaier ist froh über die längerfristige Planung. „Der Druck ist momentan auch nicht so groß, die Grenzen sind derzeit ja quasi dicht“, sagt sie in Anspielung auf das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei.
Bei der Zuteilung der Zimmer werde noch einmal in Gesprächen versucht, einen verträglichen Mix der Bewohner in den einzelnen Zimmern und Etagen zu erreichen. Auch später werden Mitglieder der Arbeitsgruppe Ansprechpartner für die Menschen in der Martin-Staud-Straße bleiben.
Wegen der Sprachprobleme wird dabei auf die neuen Medien zurückgegriffen. „Wir kommunizieren über WhatsApp“, sagt Doris Gaißmaier. Seitdem die Verbindung so gehalten werde, klappe es besser über Sprachbarrieren hinweg. „Die Fehlerquote (bei der Verständigung, d. Red.) ist inzwischen viel geringer.“