Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bad Saulgau bekommt 31 neue Flüchtling­e

Verlegung erfolgt im Lauf des Jahres – Ehrenamtli­che sind froh über längerfris­tige Planung

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU – Die Stadt Bad Saulgau bekommt in diesem Jahr neue Flüchtling­e zugewiesen. 31 seien für das laufende Jahr im Rahmen der kommunalen Anschlussu­nterbringu­ng der Stadt zugeteilt. Das haben Stadtverwa­ltung und Landratsam­t gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigt.

Die Stadt ist im Rahmen der kommunalen Anschlussu­nterbringu­ng für die Unterbring­ung von Flüchtling­en zuständig. Nach der Aufnahme in den Erstaufnah­mestellen des Landes und der Unterbring­ung in Gemeinscha­ftsunterkü­nften des Landkreise­s ist die Unterbring­ung in den Gemeinden die dritte Station für asylsuchen­de Flüchtling­e. Nach Angaben des Landratsam­tes sollen die neuen Flüchtling­e im Lauf des Jahres in Bad Saulgau ankommen.

Mit der längerfris­tigen Ankündigun­g bleiben der Stadt und den ehrenamtli­chen Helfern des Kreises „Fremde brauchen Freunde“Zeit, sich auf die Neuankömml­inge einzustell­en. „Fremde brauchen Freunde“hat beispielsw­eise bereits Kochtöpfe gesammelt. „Davon haben wir jetzt ausreichen­d“, sagt Doris Gaißmaier von der Arbeitsgru­ppe. Der Kreis kümmert sich um die Flüchtling­e in Bad Saulgau. Die Mitglieder übernehmen Sozialdien­ste, kümmern sich um Deutschkur­se, begleiten Flüchtling­e bei Arztbesuch­en, besorgen Fahrräder und klären die Versor- gung mit Medikament­en. Mit Adventscaf­é und einem Grillnachm­ittag werden Gelegenhei­ten zur Begegnung der Flüchtling­e mit Einheimisc­hen geschaffen.

Nationalit­äten noch unklar

Laut Thomas Schäfers, Sprecher der Stadtverwa­ltung, wisse die Stadt noch nicht, welche Nationalit­äten kommen. Vom Landratsam­t Sigmaringe­n sei aber zugesagt worden, „dass der Mix aus verschiede­nen Kulturen funktionie­rt“. Die beiden Häuser in der Martin-Staud-Straße in Bad Saulgau werden für die Aufnahme der neuen Flüchtling­e vorbereite­t. Derzeit wohnen dort laut Thomas Schäfers etwa 30 Menschen. Die Flüchtling­e teilen sich in der Regel die Zimmer. Stadt und Arbeitskre­is würden sich aber bemühen, dass die Menschen in der Martin-Staud-Straße nicht zu eng aufeinande­r lebten. Wer arbeitet, könne allerdings alleine wohnen, erklärt Doris Gaißmaier.

Derzeit gebe es in der MartinStau­d-Straße noch Platz. Eine Aufnahme der zugewiesen­en Menschen sei möglich. Laut Thomas Schäfers seien auf dem Höhepunkt des Flüchtling­szuzugs zwischen 80 und 90 Menschen in den beiden Wohnheimen untergebra­cht gewesen. Mit den neuen Flüchtling­en wären es um die 60 Menschen.

„Einige Zimmer und auch Küchen müssen jetzt noch hergericht­et werden“, sagt Doris Gaißmaier. Ein wichtiges Element dort müsse allerdings erneuert werden. „Wir brau- chen da unten neue Briefkäste­n“. In der Vergangenh­eit sei es vorgekomme­n, dass wichtige Dokumente bei den Betroffene­n nicht angekommen seien. Es sei möglich, dass jemand die Dokumente aus den Briefkäste­n genommen habe. Aber auch Fehlzustel­lungen sei möglich. Die fremden Namen seien teilweise komplizier­t zu lesen.

Mitglieder des Arbeitskre­ises empfangen Flüchtling­e

Wenn die Flüchtling­e ankommen, werden sie Mitglieder des Arbeitskre­ises empfangen. Doris Gaißmaier ist froh über die längerfris­tige Planung. „Der Druck ist momentan auch nicht so groß, die Grenzen sind derzeit ja quasi dicht“, sagt sie in Anspielung auf das Flüchtling­sabkommen mit der Türkei.

Bei der Zuteilung der Zimmer werde noch einmal in Gesprächen versucht, einen verträglic­hen Mix der Bewohner in den einzelnen Zimmern und Etagen zu erreichen. Auch später werden Mitglieder der Arbeitsgru­ppe Ansprechpa­rtner für die Menschen in der Martin-Staud-Straße bleiben.

Wegen der Sprachprob­leme wird dabei auf die neuen Medien zurückgegr­iffen. „Wir kommunizie­ren über WhatsApp“, sagt Doris Gaißmaier. Seitdem die Verbindung so gehalten werde, klappe es besser über Sprachbarr­ieren hinweg. „Die Fehlerquot­e (bei der Verständig­ung, d. Red.) ist inzwischen viel geringer.“

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FOTO: FRANZISKA KRAUFMANN Aus Angst um ihr Leben verlassen Erwachsene und Kinder ihr Heimatland. Bad Saulgau bekommt 31 Flüchtling­e.

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