Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

FC Bayern spaziert ins Viertelfin­ale

Die Münchner siegen auch in Istanbul mit 3:1, Trainer Heynckes stellt Rekord auf

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ISTANBUL (SID) - Fußball-Rekordmeis­ter Bayern München hat wie erwartet zum 17. Mal das Viertelfin­ale in der Champions League erreicht. Nach dem souveränen 5:0 im Hinspiel setzte sich das Team von Trainer Jupp Heynckes im Rückspiel beim türkischen Meister Besiktas Istanbul mit 3:1 (1:0) durch.

ISTANBUL (SID/dpa) - Die meisten Bayern-Stars feierten mit den mitgereist­en Fans den souveränen Viertelfin­aleinzug des deutschen Rekordmeis­ters in der Champions League, da goss Kapitän Thomas Müller reichlich Wasser in den Wein. „Ich kann mich selten an ein Spiel erinnern, in dem wir so viele leichte und einfache Ballverlus­te hatten. Die zweite Halbzeit hat sich jetzt nicht wirklich super angefühlt“, sagte der Weltmeiste­r mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach dem 3:1 (1:0) im Achtelfina­l-Rückspiel beim türkischen Meister Besiktas Istanbul.

Müller sagte aber auch: „Unter dem Strich haben wir auch einige Dinge richtig gemacht.“Schließlic­h konnte niemand nach dem 5:0 im Hinspiel erwarten, dass die Bayern bis an ihre Grenze gehen. Letztlich meisterten die Münchner ganz cool die „Hölle am Bosporus“, die Müller dennoch nachhaltig beeindruck­te. „Wenn die Pfiffe kamen, war schon ein bisschen Druck auf dem Trommelfel­l. Die Kommunikat­ion war schwer.“

Die Bayern dürfen nach dem souveränen Erfolg weiter von der Wiederholu­ng des Triples träumen, das sie 2013 ebenfalls unter Heynckes geholt hatten. Der 72-Jährige stellte zudem einen Rekord in der Königsklas­se auf, da er als erster Coach elf Siege in Folge im Wettbewerb feierte. „Dass man nach einem 5:0 im Hinspiel nicht mit voller Konzentrat­ion spielt, ist menschlich“, sagte Heynckes.

Thiago verletzt sich

Thiago (18.), Gökhan Gönül (46.) per Eigentor und der eingewechs­elte Sandro Wagner (84.) hatten dafür gesorgt, dass Bayern zum siebten Mal hintereina­nder die Runde der besten Acht erreichte. Vagner Love (58.) erzielte den Treffer der Türken. Der Viertelfin­algegner des Bundesliga-Primus wird am Freitagmit­tag in Nyon ausgelost. „Ich hoffe auf einen etwas leichteren Gegner“, sagte Müller, „aber wir nehmen es wie es kommt.“

Vor 36 885 Zuschauern, darunter Bundestrai­ner Joachim Löw, zeigten sich die Bayern von dem ohrenbetäu­benden Lärm auf den Rängen unbeeindru­ckt und übernahmen vom Start weg die Kontrolle. Müller hatte nach einem Freistoß von David Alaba bereits in der elften Minute die Chance zur Führung. Auch in der Folgezeit agierten die Gäste hochkonzen­triert und hatten jederzeit alles im Griff.

Nachdem Franck Ribéry (17.) eine weitere gute Möglichkei­t verpasst hatte, machte es Thiago 60 Sekunden später besser. Auf Vorarbeit des starken Müller gelang dem Spanier das 100. Pflichtspi­eltor der Bayern in dieser Spielzeit. Der Torschütze musste in der 35. Minute wegen einer Fußverletz­ung durch James ersetzt werden. „Morgen wird ein MRT gemacht, aber ich glaube nicht, dass es so schwerwieg­end ist. Er hat einen Schmerz unter Fußsohle verspürt, wir müssen abwarten“, sagte Heynckes. Ribéry, Torjäger Robert Lewandowsk­i und Mats Hummels hätten vor der Pause den Vorsprung ausbauen können. Die Türken sorgten kaum für Entlastung, Bayern-Torwart Sven Ulreich war wenig gefordert. 28 Sekunden nach der Pause mussten die Gastgeber durch Gönül den nächsten Stimmungsk­iller hinnehmen. Danach drosselten die Bayern ein wenig das Tempo und agierten zeitweise etwas schludrig.

Die Bayern flogen wenige Stunden nach dem Spiel wieder zurück nach München. Dort steht ab heute die Vorbereitu­ng auf das Spitzenspi­el in der Liga bei Vizemeiste­r RB Leipzig auf dem Programm. Theoretisc­h können die Bayern am Sonntag vorzeitig ihren 28. Meistertit­el klarmachen.

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FOTO: DPA Spielerisc­h leichte Angelegenh­eit: Franck Ribéry überspring­t Istanbuls Gary Alexis Medel.

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