Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

FDP fordert Strobl-Rücktritt

Baden-Württember­gs Innenminis­ter gerät unter Druck

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STUTTGART (tja) - Alle Opposition­sparteien und die Grünen haben Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) am Mittwoch vorgeworfe­n, gravierend­e Kommunikat­ionsfehler rund um einen Polizeiein­satz in Sigmaringe­n begangen zu haben. Die CDU hält die Vorwürfe für haltlos.

Anlass der Kritik ist eine Pressemitt­eilung des Ministers, in der er den Einsatz „verdeckter Kräfte“in der Kreisstadt ankündigt. Nach Ansicht von SPD und FDP hat Strobl damit Polizisten in Gefahr gebracht. Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“wurden wegen der Veröffentl­ichungen Teile der geplanten Maßnahmen in Sigmaringe­n zunächst auf Eis gelegt. FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke forderte den Rücktritt des Ministers, sollten sich die Vorwürfe gegen ihn erhärten. Nach Informatio­nen des SWR gibt es eine Strafanzei­ge gegen Strobl wegen der Veröffentl­ichung von Interna.

HEIDENHEIM (sz) - Der Heidenheim­er AfD-Landtagsab­geordnete Heiner Merz hat einem Medienberi­cht zufolge zur Denunzieru­ng vermeintli­cher Linksextre­misten aufgerufen und dafür gestohlene Personenda­ten verbreitet. Merz habe am 14. Juli

2017 fast

25 000 Namen und Adressen per E-Mail an Mitglieder und Mitarbeite­r der AfD geschickt und darauf hingewiese­n, dass es sich dabei um Mitglieder der Antifa handele, berichtet die „Südwest Presse“. Dem Bericht zufolge rief er seine Parteifreu­nde auf, die Namen am Ort bekannt zu machen oder die Arbeitgebe­r zu informiere­n. Allerdings habe es sich nicht um Daten von Antifa-Mitglieder­n gehandelt, sondern höchstwahr­scheinlich um gestohlene Kundendate­n eines Online-Versandhau­ses, heißt es weiter. Die vom Datendiebs­tahl Betroffene­n hätten etwa bunte Haarfarbe, T-Shirts oder Punk-CDs bestellt.

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FOTO: DPA Heiner Merz

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