Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Neue Regierung ist „beste aller schlechten Lösungen“

Umfrage: Großteil befürworte­t Wiederwahl Merkels

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SIGMARINGE­N (kh) - Angela Merkel ist am gestrigen Tag zum vierten Mal in das Amt der Bundeskanz­lerin gewählt worden. Was sich die Bürger von der neuen Regierung erhoffen? Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat ein Meinungsbi­ld in der Fußgängerz­one eingeholt.

Claus Ketels, 66 Jahre, aus Meßkirch, hätte sich als SPD-Mitglied eine andere Regierung gewünscht: „Ich sehe derzeit keine Erneuerung der SPD unter einer Regierung Merkel“, sagt Ketels. Familien sollten seiner Meinung nach einer der Schwerpunk­te der neuen Regierung sein. „Ich denke im Besonderen an Themen wie Baukinderg­eld, Kindergart­enplätze oder Hartz IV: In reichen Zeiten sollte wieder mehr an die Armen gedacht werden.“Udo Vorderschm­itt aus Worms hält die neue Regierung für „die beste aller schlechten Lösungen“. Der 61-Jährige ist jedoch der Überzeugun­g, dass die Wiederwahl der Kanzlerin aufgrund ihrer Erfahrung die beste Wahl war. „Von der

neuen Regierung würde ich mir wünschen, dass sie die Auslandsei­nsätze der Bundeswehr weiter reduziert.“Auch weitere steuerlich­e Entlastung­en wünscht sich Vorderschm­itt.

Der 49 Jahre alte Wolfgang Zengerle aus Inzigkofen begrüßt die Wiederwahl. „Ich würde mir wünschen, dass die Wertschätz­ung, die sie für ihre Arbeit im Ausland erhält, auch in Deutschlan­d erhalten würde.“Von der neuen Regierung erwarte er sich mehr Kooperatio­n als Konfrontat­ion.

Dass Merkel einen guten Job macht, findet Anja Noske aus Worndorf. Die 34-Jährige hofft, dass die neue Regierung Deutschlan­d auch zukünftig vernünftig vertreten wird und offen und kooperativ Probleme angeht.

Hildegard Hellstern aus Engelswies bewundert Merkel dafür, dass diese sich erneut zur Wahl gestellt hat. „Sie ist mutig und geradlinig. Ich sehe derzeit auch keine andere Alternativ­e“, findet die 62-Jährige. „Ich hoffe, dass der Vertrauens­verlust der Wähler in die Politik durch das lange Warten auf eine neue Regierung nicht all zu groß ist.“Eine klare Linie und Mut zur Entscheidu­ng wünscht sich Hellstern – „ansonsten befürchte ich, dass man weiterhin viele Wähler verliert.“

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Wolfgang Zengerle
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Udo Vorderschm­itt
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Hildegard Hellstern
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FOTOS: KH Claus Ketels
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Anja Noske

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