Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Laizerin verteidigt Grünschnitt der Stadt
Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Laiz „hätte Hecke genauso geschnitten“
LAIZ - Nachdem ein Laizer kürzlich öffentlich Kritik an der Grünschnittpraxis der Stadt geübt hatte, weil eine Hecke am Laizer Schulareal radikal gestutzt worden war, meldet sich nun Hildegard Kanal, stellvertretende Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Laiz, zu Wort und nimmt die Stadt in Schutz: „.Ich wohne nicht weit weg und habe das Ganze angeschaut und bin zu der Überzeugung gekommen, dass ich genauso geschnitten hätte wie der Bauhof“, sagt die Laizerin. „Bei so großen Hecken muss man nach Jahren wieder einen Grundschnitt machen.“Dieser diene der sogenannten Verjüngung der Pflanze. Sie schätzt, dass die Hecke schon 15 Jahre alt ist, es sei „höchste Zeit“für den radikalen Schnitt gewesen. Nun könne die Hecke wieder in Ruhe wachsen. „Wenn man in der Hecke viele dürre Äste und Laub findet, ist das ein Zeichen dafür, dass sie wieder gestutzt werden muss, weil nicht genügend Luft und Licht an die Äste kommt.“Im schlimmsten Falle gehe sonst die Hecke kaputt.
„Natürlich sieht es jetzt nicht schön aus, aber im zweiten Jahr hat sich vieles erholt. Der Bauhof hat alles richtig gemacht“, sagt die HobbyGärtnerin, die dem Kritiker mangelndes Fachwissen attestiert. „Obstbäume müssen übrigens genauso radikal gestutzt werden.“Sie lädt die Öffentlichkeit zum Baumschnitttag des Obst- und Gartenbauvereins ein, der am Samstag um 14 Uhr stattfindet (Treffpunkt ist bei der Turn- und Festhalle). „Da kann jeder kommen – und manch einer wird sicher erschrecken, wie der Baum geschnitten wird, aber das muss so sein.“Bei der Fällung der Bäume an der Josefskappelle sei das Geschrei auch groß gewesen. „Heute möchte niemand mehr den Anblick missen.“
Einzig der Walnussbaum am Sportplatz in Laiz hätte in den Augen von Hildegard Kanal in der Tat einfühlsamer gestutzt werden müssen. „Die Walnussbäume sind sehr sensibel, ich weiß nicht, ob er das verträgt“, sagt die Expertin.