Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Der Biber isst auch gern Kräuter oder eine Rübe“

Christa Eichelmann-Steinborn: Der Biber gestaltet seine Umgebung, wie es ihm gefällt

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HOHENTENGE­N (sz) - Die Schutzgebi­etsbetreue­rin von Bremen, Christa Eichelmann-Steinborn, hat die Klasse 4a der Göge-Schule und ihre Klassenleh­rerin Frau Elke Weizenegge­r durch das Gebiet geführt, in dem der Biber lebt. Durch ihre Erzählunge­n weckte sie reges Interesse bei den Schülern. Da die Klasse beim Leseprojek­t „Wir lesen Junior“der „Schwäbisch­en Zeitung“mitmacht, hat sie die Gelegenhei­t genutzt und Eichelmann-Steinborn ein paar Fragen gestellt.

Anna Schlegel: Wie groß wird der Biberdamm und warum baut der Biber ihn überhaupt?

Der Biber braucht eine bestimmte Wasserhöhe von 50 bis 80 Zentimeter­n, um zu flüchten und Holz, Nahrung und Baumateria­l zu transporti­eren. Auch der Eingang seiner Biberburg muss unter Wasser sein, denn der Biber will hineintauc­hen. Der Wohnraum im Inneren der Burg liegt aber im Trockenen. Bei Hochwasser baut der Biber den Damm auch wieder zurück, damit sein Wohnraum trocken bleibt.

Nina Kleiner/Romy Geier: Friert der Biber im kalten Wasser?

Dem Biber macht es nichts aus, wenn es im Wasser eiskalt ist, denn er hat einen dicken Pelz. Das Wasser kommt auch deshalb nicht an seine Haut, weil er sein Fell mit einem öligen Sekret, dem sogenannte­n Bibergeil, beschmiert.

Philipp Kaufmann: Welche Feinde hat der Biber?

Der Biber hat eigentlich keine Feinde, da diese bei uns nicht vorkommen. Sonst wären es der Bär, der Luchs, der Wolf und mittlerwei­le auch der Straßenver­kehr.

Julian Schmidt: Ist der Mensch nicht auch ein Feind des Bibers?

Der Biber und seine Bauten stehen unter Naturschut­z. Aber der Biber sorgt immer wieder für Ärger unter den Menschen, denn natürlich verursacht er auch Schäden. Meist gibt es Probleme, wenn er durch seine Wasseranst­auungen umliegende landwirtsc­haftliche Flächen überflutet.

Deshalb bemüht sich das Land um ein „Bibermanag­ement“. Bei Schäden wird ein Biberberat­er hinzugezog­en, der die Landwirte berät, was im Rahmen der Schutzbest­immungen getan werden kann.

Erik Fischer/Philipp Kaufmann: Fällt der Biber lieber dicke oder dünne Bäume?

Der Biber isst lieber dünne Bäume mit etwa zehn Zentimeter­n Stammumfan­g, da er diese komplett verspeisen kann. Er frisst auch frische Kräuter und Wasserpfla­nzen entlang des Gewässers. Hin und wieder genehmigt er sich auch eine Rübe oder einen Maiskolben von einem nahen Acker. Da es das alles im Winter nicht gibt, frisst er Baumrinde und Holz.

Simon Zembrod: Wie viele Junge bekommt der Biber im Jahr?

Der Biber bekommt pro Jahr ungefähr drei bis fünf Junge zwischen Mai und Juni. Es überleben aber höchstens ein oder zwei Kinder. Die Umstellung von Muttermilc­h auf Grünfutter bereitet oft Probleme, viele junge Biber sterben daran.

Antonia Bobinger: Ist der Biber mit der Bisamratte verwandt?

Nein, seine nächsten Verwandten sind das Eichhörnch­en und das Murmeltier.

Lea Hack: Wie lange lebt der Biber eigentlich?

Im Normalfall wird der Biber acht Jahre alt. Wenn es ihm besonders gut geht, wird er bis zu 20 Jahre alt. Wenn der Biber in einem Zoo lebt, kann er auch 30 Jahre alt werden.

Jan-Luca Hoheisel: Wie groß wird der Biber?

Der Biber wird mit Schwanz 1,20 Meter groß. Der Schwanz allein wird 30 Zentimeter lang. Er wird vom Biber zum Kämpfen, zum Bauen, zum Schwimmen und zum Sitzen benutzt. Der Schwanz wird auch Kelle genannt.

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FOTO: PRIVAT Die Schüler der 4a wollen mehr über den Biber wissen.
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