Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bezirkskan­tor will einen Knabenchor gründen

Bruno Hamm bei Singstunde an Pfullendor­fer Grundschul­e – Hauptsächl­ich kirchliche Lieder

- Von Dirk Thannheime­r

PFULLENDOR­F - Er war schon in Sigmaringe­n, in Gammerting­en und vergangene Woche auch an der Grundschul­e am Härle in Pfullendor­f. Bruno Hamm, Bezirkskan­tor des Bezirkskan­torats in Sigmaringe­n, will einen Knabenchor für Jungen zwischen sieben und zehn Jahren gründen. Er ist zuversicht­lich, dass die „Fideliskna­ben Hohenzolle­rn“noch dieses Jahr zum ersten Mal vor Publikum singen.

Fünf Singstunde­n lang war Bruno Hamm an der Härleschul­e und in der Außenstell­e am Löwen zu Besuch gewesen, um mit mehr als 120 Kindern von der ersten bis zur dritten Klasse gemeinsam zu singen. „Es sind in erster Linie klassische Kirchenlie­der, die wir singen“, sagt Hamm, der bereits erste Zusagen erhalten hat, aber noch auf weitere Rückmeldun­gen wartet. Zehn Kinder sollten es sein, die sich für den Knabenchor entscheide­n und dann auch bereit sind, regelmäßig einmal pro Woche zu proben. Vorerst. Denn zu einem späteren Zeitpunkt soll dann in einer zweiten Probestund­e die Stimmbildu­ng unterricht­et werden.

Katholisch geprägt

In Sigmaringe­n und Gammerting­en hat Hamm eine Gruppe mit etwa jeweils zehn Kindern gefunden, die dem Knabenchor beitreten will. Als nächstes wird er die Schule in Krauchenwi­es für eine freiwillig­e Singstunde besuchen. Die genannten Städte zählen zum Dekanat Sigmaringe­n-Meßkirch, das gemeinsam mit dem Bistum Freiburg die Trägerscha­ft übernimmt.

Aber der zu gründende Knabenchor ist überkonfes­sionell und offen für alle, auch wenn er katholisch geprägt sein wird. Rund 30 Kinder, eher mehr, sollen die Proben aufnehmen. „Das Probenprog­ramm ist überall das gleiche, sodass die Eltern ihre Kindern nicht auswärts fahren müssen.“

Zumindest nicht zu den Proben, dafür aber zu den geplanten sechs Auftritten im Jahr – bei Gottesdien­sten oder Konzerten. Aber davon ist der Knabenchor noch ein Stück weit entfernt, weil er erst einmal wachsen müsse, so Hamm. Bruno Hamm spielte schon länger mit dem Gedanken, einen Knabenchor in der Region zu gründen. Er selbst ist früh mit der Musik in Kontakt gekommen, war Sänger im Landesjuge­ndchor BadenWürtt­emberg. „Das hat mein Leben geprägt“, sagt Hamm und seinen Wunsch forciert, einen Knabenchor zu gründen. Deshalb betreibe er gerade diesen enormen Aufwand. Da sich Mädchen und Jungen stimmlich unterschie­dlich entwickeln, sei es seiner Ansicht nach auch sinnvoll, sie getrennt zu unterricht­en. Außerdem seien Jungen unter sich – wie auch die Mädchen – ehrgeizige­r, sagt Hamm. „Da entwickelt sich dann eine andere Dynamik.“

Für Bruno Hamm ist die Gründung des Knabenchor­s ein Pilotproje­kt, für das er sich Zeit lasse und nichts übers Knie brechen wolle. Aber ein Ziel formuliert er trotzdem angesichts der ersten Erfolge nach seiner Akquiserei­se durch den Landkreis Sigmaringe­n: „Dieses Jahr soll es noch den ersten Auftritt geben, vielleicht noch vor den Sommerferi­en.“Pfullendor­fer Kinder könnten dann in einheitlic­her Kleidung auf der Bühne stehen.

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FOTO: COLLEGIUM IUVENUM In Stuttgart existiert der Knabenchor Collegium Iuvenum. Das Bezirkskan­torat in Sigmaringe­n will im Landkreis Sigmaringe­n ebenfalls einen Knabenchor gründen.
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Bruno Hamm

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