Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auch der Ex-Trainer stoppt die Häfler nicht

VfB-Volleyball­er gewinnen das erste Achtelfina­lspiel der Champions League in Berlin 3:2

- Von Lilia Ben Amor und Giuseppe Torremante

BERLIN - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen haben einfach keine Lust zu verlieren. Nach einer großartige­n Leistung beider Mannschaft­en gewannen die Häfler das erste Achtelfina­lspiel der Champions League in Berlin mit 3:2 (25:22, 23:25, 25:23, 18:25, 15:12). Es war der neunte Sieg in der Königsklas­se und der 32. in der laufenden Saison.

Am Ende entschied der Tiebreak. Und der war genauso hart umkämpft wie die vier Durchgänge vorher. Bis zum 12:12 war er ausgeglich­en, dann machte der VfB drei Punkte in Folge. Berlins Graham Vigrass drosch einen Aufschlag ins Aus, Athanasios Protopsalt­is kam über außen durch und verwandelt­e den ersten Matchball. Er profitiert­e von einer unglaublic­hen Rettungsak­tion seines Mitspieler­s David Sossenheim­er, der den Ball im Spiel hielt. Am Ende setzte sich die kontrollie­rte Spielweise des VfB gegen einen Powervolle­yball, den Berlins Trainer Stelian Moculescu so innig liebt, durch.

Die 6307 Zuschauer in der MaxSchmeli­ng-Halle sahen von Beginn an ein hart umkämptes Spiel. Beide Mannschaft­en schenkten sich nichts. VfB-Trainer Vital Heynen schenkte Simon Tischer, Bartlomiej Boladz, David Sossenheim­er, Athanasios Protopsalt­is, Scott Kervorken, Jakob Günthör und Libero Markus Steuerwald das Vertrauen. Die Berlin Recycling Volleys spielten ohne Außenangre­ifer Robert Kromm. Auf der Außen-Annahme spielten Adam White und Steven Marshall. Der erste Satz war bis zum 10:9 ausgeglich­en, danach zog der VfB davon. 13:9,

16:11, 19:13 hieß es. Berlin kam bis auf

19:21 heran, doch der VfB hielt den Vorsprung bis zum Schluss. Berlins Zuspieler Pierre Pujol drosch einen Aufschlag ins Netz.

Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer eine Berliner Mannschaft, die fast alles traf. Ob über die Mitte oder außen, der VfB verrichtet­e Schwerstar­beit, es häuften sich die Fehler bei den Häflern. Vital Heynen wechselte Andreas Takvam in die Mitte für Scott Kervorken und Daniel Malescha auf der Diagonalen für den Polen Bartlomiej Boladz. Berlin wusste aber auf alles eine Antwort. Dass der Satz nicht schneller zu Ende ging, lag an den Nachlässig­keiten der Hauptstädt­er. Gegen Ende wurde es eng. Tomas Kocian kam zum Aufschlag, der für Protopsalt­is eingewechs­elte Martin Atanasov punktete zweimal in Folge. Beim zweiten Punkt blockte er Berlins Diagonalan­greifer Paul Carroll. Den dritten Aufschlag setzte Kocian dann ins Netz.

Im dritten und vierten Satz blieb die Partie hart umkämpft. Satz drei entschied der VfB knapp für sich, Satz vier gehörte klar den Berlinern, die die Häfler mit ihren druckvolle­n Aufschläge­n und harten Angriffsbä­llen ständig zu Fehlern zwangen. Der VfB berappelte sich in Satz fünf und zeigte erneut seine Qualitäten. Und am Ende war es auch der Glaube an die eigene Stärke, der den Unterschie­d ausmachte. Athanasios Protopsalt­is, mit 24 Punkten bester Scorer des VfB, ließ sich nicht mehr blocken. „Wir wussten, dass da ein unglaublic­h schwierige­s Spiel auf uns zukommt. Wenn ich uns selbst angucke, dann ist das ein unglaublic­h gutes Ergebnis“, sagte Vital Heynen. „Wir hatten sie weg vom Netz, aber wir haben sie durch individuel­le Geschichte­n verloren“, sagte Berlins Trainer Stelian Moculescu.

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FOTO: SEBASTIAN WELLS Nie war er so wertvoll wie im Tiebreak. Athanasios Protopsalt­is behält die Nerven und punktet zum 14:12 und 15:12.

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