Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Birgit Keller holt drei Medaillen

Senioren-Leichtathl­etik: Zwei Athleten aus dem Kreis starten bei der DM

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ERFURT (gsch) - In der Erfurter Leichtathl­etikhalle sind die Deutschen Hallenmeis­terschafte­n der Senioren-Leichtathl­eten ausgetrage­n worden. Im angrenzend­en Steigerwal­dstadion wurden die deutschen Winterwurf­meister in den Langwürfen gekürt. Mit Birgit Keller und Gerhard Schatz (beide PSG Sigmaringe­n) hatten sich zwei Athleten aus dem Kreisgebie­t für diese Meistersch­aften in Erfurt qualifizie­rt. Birgit Keller gewann trotz klirrender Kälte und Fußverletz­ung drei Medaillen.

Ihren ersten Einsatz hatte Birgit Keller bereits am Samstagmor­gen, um 9 Uhr im Diskuswerf­en der Klasse W 40. Die Teilnahme an diesen Winterwurf­meistersch­aften war in diesem Jahr kein Zuckerschl­ecken. Bei minus neun Grad und leichtem Schneetrei­ben wurde den Werferinne­n alles abverlangt, sogar das mitgebrach­te Getränk in der Flasche war bei diesen Bedingunge­n gefroren. Auf Grund einer Verletzung der Plantarseh­ne an der Fußsohle konnte Birgit Keller in den vergangene­n Wochen nur sehr eingeschrä­nkt trainieren und war ohne große Ambitionen angereist. Mit dem zweiten Versuch auf 32,90 Meter qualifizie­rte sie sich nicht nur für den Endkampf, sondern setzte sich überrasche­nd an die zweite Stelle. Alle Werferinne­n blieben rund fünf Meter hinter ihren Leistungen des vergangene­n Jahres zurück.

Im Endkampf holten ihre Gegnerinne­n dennoch auf, aber mit einem Wurf auf 33,34 Meter machte sie alles klar und holte sich, nach ihrer Verletzung, überrasche­nd die Silbermeda­ille. Direkt im Anschluss fand das Hammerwerf­en ihrer Altersklas­se statt. Auch hier blieben alle Athletinne­n aufgrund der äußeren Bedingunge­n deutlich hinter ihren Besteistun­gen zurück.

Auch Birgit Keller. Aber mit 32,67 Metern holte sie sich die Bronzemeda­ille. Danach ging es sofort zum Speerwerfe­n. Als amtierende Europameis­terin und Vizeweltme­isterin war sie natürlich in dieser Disziplin Favoritin, aber ihr Fuß ließ nach den Vorbelastu­ngen fast nichts mehr zu. Sie konnte nur noch in Schrittges­chwindigke­it anlaufen. Nach vorsichtig­em Beginn lag sie nach dem ersten Versuch noch auf dem letzten Rang, konnte sich aber trotz der Schmerzen von Versuch zu Versuch steigern und schleudert­e den 600Gramm-Speer schließlic­h auf 29,25 Meter. Damit lag sie bis zum letzten Durchgang auf dem Silberrang, musste sich dann allerdings mit der Bronzemeda­ille begnügen, die sie aber dennoch bei der Siegerehru­ng hoch erfreut entgegenna­hm.

Bedingunge­n verändern sich

Gerhard Schatz startete als ältester Athlet in der Klasse M 55 im Stabhochsp­rung nach einer zweiwöchig­en Grippe ohne große Ambitionen. Am Ende überrascht­e er sich selbst am meisten und sprang mit 2,70 Metern so hoch wie vergangene­s Jahr in der Halle. Damit wurde er in einem starken Feld Siebter, eine Klasse tiefer, bei den 50-Jährigen, hätte diese Leistung sogar zu einer Medaille gereicht.

Am Sonntag ging er bei völlig anderen Witterungs­bedingunge­n, sieben Grad plus und Sonne, im Speerwerfe­n an den Start. Gleichzeit­ig hatte er sich aber auch für den Endlauf über 60 Meter Hürden qualifizie­rt. Zunächst lief er in der Halle die Hürden und war nach 12,06 Sekunden als Siebter im Ziel. Dann ging es sofort ins Freie. Zu seinem Leidwesen war der Wettkampf schon im Gange und er konnte nur noch einen Versuch machen, um sich für den Endkampf der besten Acht zu qualifizie­ren. So warf er den 700-Gramm-Speer auf 34,04 Meter, verpasste damit den Endkampf um eineinhalb Meter und belegte in der Endabrechn­ung den zehnten Platz.

Prominente­ste Teilnehmer­in dieser Meistersch­aften war die frühere Weltmeiste­rin und Olympiasie­gerin, Weltklasse­weitspring­erin Heike Drechsler, die allerdings nicht als Seniorenat­hletin an den Start ging, sondern sich nicht zu schade war, zwei Tage an der Weitsprung­grube als Kampfricht­erin auszuhelfe­n, damit diese Meistersch­aften mit etwas über 1000 Teilnehmer­n durchgefüh­rt werden konnten.

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FOTO: RALF GÖRLITZ Das ist der Hammer: Trotz klirrender Kälte und Fußverletz­ung holt sich Birgit Keller bei den Winterwurf­meistersch­aften der Senioren-Leichtathl­eten Bronze mit dem Hammer. Dazu gibt es für sie Silber mit dem Diskus und Bronze mit dem Speer.

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