Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Fidelisknaben: Zwei Gruppen proben bereits
Bei der Dekanatschorversammlung ist auch der Chorleitermangel Thema
SIGMARINGEN - Der Knabenchor „Fidelisknaben“nimmt scheinbar Gestalt an. Bei der Dekanatschorversammlung im Gemeindehaus St. Fidelis in Sigmaringen berichtete Bezirkskantor Bruno Hamm, dass es bereits drei Gesangs-Gruppen gebe, die teilweise auch schon proben würden. Dekanatschorvorsitzende Paula Hafner begrüßte die vielen Chorleiter und Vorsitzenden der Kirchenchöre sowie sämtliche Vertreter kirchenmusikalischer Gruppierungen im Dekanat zur Sitzung.
Bruno Hamm übernahm den musikalischen Impuls und berichtete anschließend über seine Tätigkeit als Bezirkskantor. Aufgrund zurückgehender Zahlen der Sänger werde dieses Jahr die kirchenmusikalische Werkwoche durch die Kurstage Kirchenmusik ersetzt, die vom 10. bis 13. Mai in Rastatt stattfinden. Einen nachdrücklichen Appell richtete Hamm an die Anwesenden, sein Bemühen bei der Suche nach neuen Chorleitern jeglichen Alters zu unterstützen. „Jede Woche könnte ich drei neue Chorleiter vermitteln“, so Hamm, was angesichts der momentanen Situation unmöglich sei. Während sich in diesem Jahr niemand für die C-Ausbildung gemeldet habe, gebe es 2019 auch nur einen Anwärter. Schmunzelnd fügte er noch hinzu, dass er einem Schwesterndekanat aufrichtig zur Einstellung eines 83jährigen Chorleiters gratuliert habe.
Eine Gruppe in der Aufbauphase
Erfreuliches wusste der Bezirkskantor über die kirchenmusikalische Ausbildung für Jungen, dem Konzept Fidelisknaben, zu berichten. Mittlerweile gibt es in Sigmaringen und Gammertingen zwei feste Knabenchorgruppen, die am Dienstag und Donnerstag proben. Eine Gruppe in Krauchenwies befindet sich noch in der Aufbauphase. Für eine rege Diskussion unter den Anwesenden sorgte der folgende Programmpunkt. Die Gema habe ihren Rahmenvertrag mit den Kirchen geändert. Während die Verwendung musikalischer Werke in Gottesdiensten weiterhin unangetastet bleibt, müssen konzertante Aufführungen der Chöre zukünftig der Gema gemeldet werden.
Auch das Kopieren von Musiknoten wurde rege debattiert und abschließend vom Bezirkskantor kommentiert: „Nehmen Sie das Thema ernst, das Kopieren von Noten ist grundsätzlich verboten“.
Dekanatschorleiter Volker Bals setzte mit Informationen zum Dekanatschortag 2019, der am 28. September in Pfullendorf stattfindet, den informativen Abend fort. Mit der Aufführung einer Messe des zeitgenössischen Komponisten Peter Schindler sollte es jedem Chor auch bei minimaler Vorbereitung möglich sein, daran teilzunehmen. Eine kleine Kostprobe ihrer musikalischen Präsenz gaben die Anwesenden, als die beiden Musiker mit dem Musikmaterial zum Dekanatschortag einen Kanon anstimmten.
Anschließend informierte Paula Hafner über die Aktivitäten des Cäcilien-Verbandes der Erzdiözese Freiburg, einem Verband, dem die Förderung und Pflege der Kirchenmusik und speziell dem Chorgesang obliegt. In dem Bemühen, die Ökumene auch in den Kirchenchören voranzubringen, sieht Hafner eine gute Möglichkeit, dem Mitgliederschwund entgegenzutreten. So lösten sich zwar im vergangenen Jahr die Kirchenchöre Engelwies und Kreenheinstetten auf, gründeten jedoch unter dem Namen Kirchenchor Engelswies-Kreenheinstetten einen neuen Chor unter der Chorleiterin Claudia Glöckler. Erfreut zeigte sie sich auch über die Gründung des Leibertinger Kinderchores, den Julia Glöckler leitet.
In den 55 Dekanatschören singen mehr als 800 Sänger.