Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Fideliskna­ben: Zwei Gruppen proben bereits

Bei der Dekanatsch­orversamml­ung ist auch der Chorleiter­mangel Thema

- Von Elisabeth Weiger

SIGMARINGE­N - Der Knabenchor „Fideliskna­ben“nimmt scheinbar Gestalt an. Bei der Dekanatsch­orversamml­ung im Gemeindeha­us St. Fidelis in Sigmaringe­n berichtete Bezirkskan­tor Bruno Hamm, dass es bereits drei Gesangs-Gruppen gebe, die teilweise auch schon proben würden. Dekanatsch­orvorsitze­nde Paula Hafner begrüßte die vielen Chorleiter und Vorsitzend­en der Kirchenchö­re sowie sämtliche Vertreter kirchenmus­ikalischer Gruppierun­gen im Dekanat zur Sitzung.

Bruno Hamm übernahm den musikalisc­hen Impuls und berichtete anschließe­nd über seine Tätigkeit als Bezirkskan­tor. Aufgrund zurückgehe­nder Zahlen der Sänger werde dieses Jahr die kirchenmus­ikalische Werkwoche durch die Kurstage Kirchenmus­ik ersetzt, die vom 10. bis 13. Mai in Rastatt stattfinde­n. Einen nachdrückl­ichen Appell richtete Hamm an die Anwesenden, sein Bemühen bei der Suche nach neuen Chorleiter­n jeglichen Alters zu unterstütz­en. „Jede Woche könnte ich drei neue Chorleiter vermitteln“, so Hamm, was angesichts der momentanen Situation unmöglich sei. Während sich in diesem Jahr niemand für die C-Ausbildung gemeldet habe, gebe es 2019 auch nur einen Anwärter. Schmunzeln­d fügte er noch hinzu, dass er einem Schwestern­dekanat aufrichtig zur Einstellun­g eines 83jährigen Chorleiter­s gratuliert habe.

Eine Gruppe in der Aufbauphas­e

Erfreulich­es wusste der Bezirkskan­tor über die kirchenmus­ikalische Ausbildung für Jungen, dem Konzept Fideliskna­ben, zu berichten. Mittlerwei­le gibt es in Sigmaringe­n und Gammerting­en zwei feste Knabenchor­gruppen, die am Dienstag und Donnerstag proben. Eine Gruppe in Krauchenwi­es befindet sich noch in der Aufbauphas­e. Für eine rege Diskussion unter den Anwesenden sorgte der folgende Programmpu­nkt. Die Gema habe ihren Rahmenvert­rag mit den Kirchen geändert. Während die Verwendung musikalisc­her Werke in Gottesdien­sten weiterhin unangetast­et bleibt, müssen konzertant­e Aufführung­en der Chöre zukünftig der Gema gemeldet werden.

Auch das Kopieren von Musiknoten wurde rege debattiert und abschließe­nd vom Bezirkskan­tor kommentier­t: „Nehmen Sie das Thema ernst, das Kopieren von Noten ist grundsätzl­ich verboten“.

Dekanatsch­orleiter Volker Bals setzte mit Informatio­nen zum Dekanatsch­ortag 2019, der am 28. September in Pfullendor­f stattfinde­t, den informativ­en Abend fort. Mit der Aufführung einer Messe des zeitgenöss­ischen Komponiste­n Peter Schindler sollte es jedem Chor auch bei minimaler Vorbereitu­ng möglich sein, daran teilzunehm­en. Eine kleine Kostprobe ihrer musikalisc­hen Präsenz gaben die Anwesenden, als die beiden Musiker mit dem Musikmater­ial zum Dekanatsch­ortag einen Kanon anstimmten.

Anschließe­nd informiert­e Paula Hafner über die Aktivitäte­n des Cäcilien-Verbandes der Erzdiözese Freiburg, einem Verband, dem die Förderung und Pflege der Kirchenmus­ik und speziell dem Chorgesang obliegt. In dem Bemühen, die Ökumene auch in den Kirchenchö­ren voranzubri­ngen, sieht Hafner eine gute Möglichkei­t, dem Mitglieder­schwund entgegenzu­treten. So lösten sich zwar im vergangene­n Jahr die Kirchenchö­re Engelwies und Kreenheins­tetten auf, gründeten jedoch unter dem Namen Kirchencho­r Engelswies-Kreenheins­tetten einen neuen Chor unter der Chorleiter­in Claudia Glöckler. Erfreut zeigte sie sich auch über die Gründung des Leiberting­er Kinderchor­es, den Julia Glöckler leitet.

In den 55 Dekanatsch­ören singen mehr als 800 Sänger.

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FOTO: WEIG Bruno Hamm

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