Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
20. Most-Seminar mit Mostverkostung
Im Freilichtmuseum gibt es einen Abend rund um die heimische Mostkultur
NEUHAUSEN OB ECK (sz) - Ein Abend rund um die heimische Mostkultur. Mit Gelegenheit zum Fachsimpeln und Meinungsaustausch, mit Informationen zur Mostherstellung und Lagerung sowie mit Musik und Gesang.Die Suche nach dem besten Most der Region geht am Freitag, den 13. April, ab 19.30 Uhr im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck im Museumsgasthof „Ochsen“in die 20. Runde. Im Gegensatz zum Schweizer Thurgau und dem österreichischen Mostviertel hat die Gastronomie zwischen Alb, Schwarzwald und Bodensee den Trend hin zu dem traditionsreichen Getränk weitgehend verschlafen. Entgegen dem gastronomischen Trend trifft sich jedoch alljährlich und mit zunehmender Begeisterung eine wachsende Zahl von Mostenthusiasten in Neuhausen ob Eck um den besten Most der Region zu küren.
Auf den knorrigen Hochstämmen die unserer Landschaft ihren markanten Charakter verleihen, wachsen so namhafte Sorten wie Goldparmäne, Freiherrr von Berlepsch, Gewürzluiken und Bohnapfel. Auch traditionsreiche Birnensorten wie Gelbmöstler, Oberösterreichische Weinbirne oder Sülibirne finden ihren Weg ins Mostglas. Aus dieser Vielzahl altehrwürdiger Sorten reifen in heimischen Kellern interessante Unikate. Wer seinen Jahrgang für gelungen hält, der stellt sich der Verkostung im Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck.
Der Historiker und Mostexperte Dr. Günther Schäfer und eine Fachjury bewerten gemeinsam mit dem Publikum den besten Most aus der Region. Alljährlich werden bei diesem ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Most-Seminar mit Mostverkostung, das sowohl den Teilnehmern als auch den Mostkostern alles abverlangt, in der besonderen Atmosphäre der alten Museumsgaststätte „Ochsen“zwischen 15 und 20 verschiedene Mostproben aus der gesamten Region getestet. Die Teilnehmer bringen dabei ihren eigenen Most mit, den sie im vergangenen Herbst selbst hergestellt haben, und stellen ihn dem Urteil einer fachkundigen Jury aus Obstbaufachleuten und stets kritischem Publikum. Die besten fünf Mostproben werden dann prämiert und ihre Erzeuger mit Sachpreisen geehrt.
Der Leiter des Mostseminars, Günther Schäfer von der Streuobstmosterei aus Stahringen, gibt hilfreiche Tipps rund um die Herstellung und Lagerung des Getränks, einen Rückblick auf das vergangene Obstjahr und Einblicke in die bis in die Jungsteinzeit zurückreichende Tradition der Mostherstellung rund um den Bodensee.
Umrahmt wird der Abend von Musik und Gesang durch Bruno Störk aus Emmingen-Liptingen und Adolf Riester aus Leibertingen.
Je Teilnehmer kann nur eine Mostprobe mitgebracht werden. Es müssen fünf Liter Most in klaren Weißglasflaschen je Probe für die Verkostung zur Verfügung gestellt werden.
Die Teilnahmegebühr beträgt acht Euro, sowohl für Teilnehmer mit wie auch für Teilnehmer ohne Mostprobe. Eine Anmeldung unter Telefon 07461/ 926 3204 ist bis Mittwoch, 11. April möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.