Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Huthmacher befürchtet Imageschad­en für die Stadt

Zwei Ratsmitgli­eder fordern nach Schärers Treffen mit Innenminis­ter Thomas Strobl Erklärunge­n ein

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Im Hinblick auf das Treffen von Bürgermeis­ter Thomas Schärer mit Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) Anfang März (die SZ berichtete) haben die Gemeinderä­te Martin Huthmacher (SPD) und Ursula Voelkl (Grüne) eine Erklärung von Schärer eingeforde­rt.

Gemeinderä­tin Ursula Voelkl wollte bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung wissen, wieso die Landtagsab­geordnete Andrea BognerUnde­n (Grüne) im Gegensatz zu ihrem Kollegen Klaus Burger (CDU) nicht zu dem Treffen eingeladen worden war.

Martin Huthmacher (SPD) hingegen wäre gern aktiver an der Lösung des Problems rund um den Brennpunkt Bahnhof beteiligt gewesen. „Was hätten wir als Gemeindera­t machen können?“, fragte er. Huthmacher befürchtet, die Brandbrief­e Schärers und die im Nachgang vieldiskut­ierten Maßnahmen zur Besserung der Lage könnten der Stadt Sigmaringe­n einen Imageschad­en zufügen. „Wir sollten künftig solche Sachen noch am selben Abend im Gemeindera­t diskutiere­n und selbst Entscheidu­ngen treffen, auch wenn die Mittel nicht im Haushalt eingestell­t sind“, so Huthmacher weiter. „Wir müssen den Brennpunkt entschärfe­n, sonst geraten wir in die Schlagzeil­en“, sagte der SPD-Gemeindera­t. Laufend werde er mit den Worten „Was ist bei euch in Sigmaringe­n los?“angesproch­en. Er plädierte künftig für Soforthilf­e statt Prüfanträg­e.

Schärer erläuterte zunächst seine Beweggründ­e, die Brandbrief­e mit geforderte­n Maßnahmen wie Handyentzu­g an Landes- und Bundespoli­tiker verschickt zu haben. „Meine Absicht war es nicht, mediale Aufmerksam­keit zu erzielen“, so der Bürgermeis­ter. Außerdem erläuterte er, wie das Treffen mit Strobl, bei dem auch Burger, Thomas Bareiß (CDU) und Gemeinderä­tin Alexandra Hellstern-Missel (CDU) anwesend waren, zustande gekommen war. Er sei am Vortag spontan von den dreien zu dem Treffen eingeladen worden. „Ich habe das Treffen nicht organisier­t“, so Schärer. Das Treffen sei positiv verlaufen, die getroffene­n Maßnahmen würden bereits Wirkung zeigen.

Auch Gemeinderä­tin HellsternM­issel bezog Stellung: „Ich habe darauf gewartet, dass Sie das infrage stellen“, sprach sie Ursula Voelkl an. Ihre Fraktion sei mit Strobls Antwortbri­ef nicht zufrieden gewesen. Um beim Minister einen Termin zu bekommen, hätte sie sich an die CDU-Landtags- und Bundestags­abgeordnet­en gewandt. „Es gibt Situatione­n, da reicht es nicht aus, einen Brief zu schreiben.“Dabei habe es sich nicht um klassische­s koalitionä­res Verhalten gehandelt. Bei Strobls Besuch in Sigmaringe­n in der zweiten Jahreshälf­te würde Bogner-Unden dann eingeladen werden.

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