Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Jugendbeteiligung geht weiter
Neufra stellt Honorarkraft für das Projekt ein
NEUFRA - Seit elf Monaten bereits haben Jugendliche in Neufra „Kommunalpolitik im Kleinen“betrieben. Anni Kramer vom Forum Jugend, Soziales, Prävention des Landratsamts Sigmaringen hat die Teenager in zwei Gruppen betreut und begleitet. Im Gemeinderat wurde jetzt beschlossen, dass das Projekt künftig mit einer eigenen Fachkraft weitergeführt werden soll.
Im April 2017 hatten sich zwei Jugendgruppen zusammengefunden und die Arbeit aufgenommen. In der Gruppe "Jugendraum" kamen durchschnittlich zehn Jugendliche zusammen, um gemeinsam einen Raum des Rathauses zu gestalten. In der zweiten Gruppe engagierten sich etwa 20 Jugendliche dafür, auf dem Festplatz des Motorradclubs einen Bauwagen als Treffpunkt herzurichten. Vertreter aus beiden Gruppen sprachen in der Sitzung des Gemeinderats, gut strukturiert und selbstbewusst.
Viele Stunden praktische Arbeit haben die Jugendlichen in ihre Projekte investiert. In Seminaren haben sie gelernt, wie man diese Projekte plant, die Kosten im Blick behält und wie Kommunalpolitik funktioniert. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen der Gemeinde haben sich die Jugendlichen mit eingebracht und durften bei Besprechungen zur Gestaltung des Bahnhofareals ihre Verbesserungsvorschläge anbringen.
Roland Schönbucher vom Landratsamt Sigmaringen stellte zufrieden fest: „Es hat sich in den 11 Monaten in der Jugendbegleitung etwas entwickelt!“Er empfahl, bereits jetzt mit den Schülern der vierten Klasse Verbindung aufzunehmen und diese einzubinden. Schönbucher zeigte gleichzeitig die Möglichkeiten und Varianten der Fortsetzung der Begleitung für die Jugendgruppen auf: Für den Einsatz einer Fachkraft mit pädagogischer Ausbildung in Teilzeit übernimmt der Landkreis bis zu 1500 Euro. Die Nettobelastung der Gemeinde beträgt 5500 Euro. Damit wäre eine Begleitung für 46 Arbeitswochen mit 4,3 Stunden je Woche finanziert.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, eine Honorarkraft einzustellen. Diese soll zeitlich flexibel eingesetzt werden und mit dem Jugendforum des Landkreises zusammenarbeiten.
Schönbucher sicherte seine Unterstützung bei der Vermittlung dieser Fachkraft zu und versicherte, dass er als Ratgeber weiter zur Verfügung steht. Bürgermeister Reinhard Traub stellte anschließend zufrieden fest: „Wir sind auf einem guten Weg!“