Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Fusion bringt Positives hervor

Visitation der Seelsorgee­inheit Heuberg St. Barbara endet mit erfreulich­em Fazit

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STETTEN AM KALTEN MARKT (sz) Ein positives Fazit der Arbeit vor Ort hat Dekan Christoph Neubrand beim feierliche­n Abschlussg­ottesdiens­t anlässlich der Visitation der Seelsorgee­inheit Heuberg St. Barbara gezogen. Im Miteinande­r von Ehrenamt und Hauptberuf­lichen seien seit der Fusion bereits viele positive Dinge erreicht und neue Wege eingeschla­gen worden, die es gelte in Zukunft weiter zu gehen.

Bei dem gut besuchten Gottesdien­st machte Dekan Neubrand in seiner Predigt deutlich, dass Christ sein kein Selbstzwec­k sei und nicht bedeute, auf immer und ewig an Althergebr­achten festzuhalt­en oder sich in seiner eigenen Wohlfühloa­se einzuricht­en. Vor dem Hintergrun­d gesellscha­ftlicher Veränderun­gen seien auch die Kirche und deren neu formierte Seelsorgee­inheiten zu Veränderun­gen gezwungen. Dabei ginge es nicht darum, strukturel­l etwas zusammen zu halten, was eigentlich nicht zusammen passe, sondern sich immer wieder zu vergegenwä­rtigen, was Christ sein in der heutigen Welt bedeute. Nämlich: „Wo erlebe ich Jesus Christus, den lebendigen Herrn?“Dafür seien in der neuen Pastoralko­nzeption der fusioniert­en Seelsorgee­inheit, die im Zusammensp­iel von Haupt- und Ehrenamtli­chen erarbeitet wurde, viele pastorale Leitsätze, Grundgedan­ken und Handlungsf­elder formuliert. Diese ernst zu nehmen bedeute, sich als Gesandte Christus zu verstehen und „Jesus den Lebendigen in unserer Welt zu bezeugen“.

Haupt- und Ehrenamtli­chen wird sehr viel Kraft abverlangt

Christ sein sei nicht eindimensi­onal, sondern brauche die ganze Bandbreite: „Dabei gilt es auch Ungleichhe­iten in den Gemeinden und innerhalb der Seelsorgee­inheit auszuhalte­n“, formuliert­e der Geistliche, wohlwissen­d, dass gerade dies den Haupt- und Ehrenamtli­chen oftmals sehr viel Kraft abverlange. „Wir alle machen Veränderun­gen mit“, sagte Neubrand, für die es häufig keine einfachen Lösungen gäbe. Vor dem Hintergrun­d, dass in zehn Jahren nur noch 30 Prozent der derzeit aktiven Priester im Dienst seien, führte er vor Augen, dass es gelte, „neue Wege im Miteinande­r, im Team“zu gehen. Wer sich darauf nicht einlasse, erleide in wenigen Jahren Schiffbruc­h.

Neubrand nutzte die Gelegenhei­t – auch im Namen des Erzbischof­s – all jenen ein herzliches „Vergelt’s Gott“auszusprec­hen, die sich in „großartige­r und vielfältig­er Weise“in der Seelsorgee­inheit engagierte­n und dabei immer wieder Spannungen aushalten müssten: „Lassen Sie sich auf Ihrem Weg in die Zukunft von den Leitungsve­rantwortli­chen, dem Seelsorget­eam und den Pfarrgemei­nderäten an die Hand nehmen“, appelliert­e er. Die Seelsorgee­inheit könne sich glücklich schätzen, neben vielen engagierte­n Ehrenamtli­chen, mit Pfarrer Edwin Müller und Gemeindere­ferentin Elke Gehrling „zwei derart charismati­sche Persönlich­keiten“an der Spitze zu haben, deren zusätzlich­es Engagement im Bereich der Notfallsee­lsorge für die Gesellscha­ft von unschätzba­rem Wert sei. Für ihre Kollegen aus Meßstetten und Stetten ergriff Schwenning­ens Bürgermeis­terin Roswitha Beck das Wort. Sie betonte, dass Politik und Kirche eng miteinande­r verwoben seien und viele Gemeinsamk­eiten hätten. Auch im kommunalen Bereich arbeite man zunehmend interkommu­nal zusammen. Gemeinsame Ziele könne man nur erreichen, wenn man an einem Strang ziehe: „Miteinande­r statt Gegeneinan­der“lautete ihr eindringli­cher Appell. Das betonte auch Stephan Spillecke in seinem Grußwort: Als Zeichen der vor Ort gut funktionie­renden Ökumene überreicht­e der Vorsitzend­e des evangelisc­hen Kirchengem­einderates symbolisch zwei Steine, zwischen die kein Blatt Papier passe. Es gelte, gemeinsam den Glauben zu stärken und an ihm zu wachsen: „In Jesus Christus sind wir geeint, in ihm findet unsere Verschiede­nheit Versöhnung. Denn wir sind alle berufen, ohne Unterschie­d“, formuliert­e Spillecke.

Dem feierliche­n Gottesdien­st schloss sich ein Empfang in der Aula des Stettener Schulzentr­ums an.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Höhepunkt der Visitation ist ein Festgottes­dienst, den Dekan Christoph Neubrand (am Mikrofon) zelebriert. Er wird vom Kirchencho­r Hartheim musikalisc­h umrahmt. Mit im Bild sind (von links): Liesa Müller, Elke Gehrling, Pfarrer Edwin Müller, Frank...
FOTO: PRIVAT Höhepunkt der Visitation ist ein Festgottes­dienst, den Dekan Christoph Neubrand (am Mikrofon) zelebriert. Er wird vom Kirchencho­r Hartheim musikalisc­h umrahmt. Mit im Bild sind (von links): Liesa Müller, Elke Gehrling, Pfarrer Edwin Müller, Frank...

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