Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ermittlungen wegen Faustschlag beim Fasnets-Umzug eingestellt
Hinweis erweist sich als nicht zielführend – Narrenvereinsvorsitzende will Mitglieder dazu animieren, noch besser aufeinander aufzupassen
PFULLENDORF/WALD (SeK) - Die Staatsanwaltschaft Hechingen hat die Ermittlungen wegen eines Faustschlags beim Umzug am Fasnetsmontag in Pfullendorf eingestellt. „Es ist leider nicht gelungen, einen Täter zu ermitteln“, sagte Sprecher Markus Engel gestern der „Schwäbischen Zeitung“. Bei der Polizei sei zwar ein Hinweis eingegangen, doch dieser sei am Ende nicht zielführend gewesen.
Der Vorfall am 12. Februar hatte Fasnetsfreunde in der gesamten Region entsetzt: Weil sie einem Mädchen beim Fasnetsumzug in Pfullendorf etwas Konfetti über den Kopf streute, musste eine 18-jährige Hästrägerin vermutlich von der Mutter des Kindes einen Faustschlag auf den Hinterkopf einstecken. Ihr Handeln soll sie damit begründet haben, dass sie das Konfetti nicht mehr aus den Haaren herausbekomme, teilte die Polizei damals mit. Die Geschädigte, die dem Narrenverein Wäsenstecher aus Wald-Ruhestetten angehört, kam wegen einer Schädelprellung eine Nacht lang zur Beobachtung ins Krankenhaus.
„Weil die Fasnet vorüber ist, hatten wir jetzt schon länger keinen Kontakt mehr“, sagt Susanne Keller, Vorsitzende des Narrenvereins Wäsenstecher. „Soweit ich weiß, ist bei ihr gesundheitlich aber wieder alles in Ordnung.“Dennoch wolle sie den Vorfall bei der Vorstandssitzung in der kommenden Woche noch einmal thematisieren. Keller will sowohl an die eigenen Mitglieder als auch an die Umzugsteilnehmer anderer Vereine appellieren, noch besser aufeinander aufzupassen. Wegen der Masken sei die Sicht eines jeden einzelnen leider eingeschränkt.
Was passiert war, hatte die betroffene Hästrägerin ihren Vereinskollegen erst mitgeteilt, nachdem der Umzug in Pfullendorf beendet war. „Sie stand einfach unter Schock, weil sie zunächst gar nicht realisiert hat, was eigentlich passiert ist“, sagt Susanne Keller.
Auch knapp sechs Wochen nach dem Umzug beschäftigt der Vorfall die Riedrätscher noch immer. „Ich selbst habe so etwas noch nie erlebt“, sagt die Vorsitzende. „Aber auch alle anderen waren entsetzt.“