Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Max Josef Metzger ist zu Unrecht als Märtyrer bezeichnet worden“

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Zum Vortrag über den von den Nationalso­zialisten verfolgten Priester Max Josef Metzger, der vergangene Woche im Meßkircher Herz-Jesu-Heim stattfand, erreichte uns folgender Leserbrief:

Zu Unrecht nannte der Referent Christian Heß den katholisch­en Priester Max Josef Metzger bei einem Vortrag jüngst in Meßkirch einen „Märtyrer“, denn ein Märtyrer der katholisch­en Kirche ist ein Blutzeuge für Christus und seine Kirche, und nicht etwa ein Priester wie Metzger, dem sein politische­r Aktivismus zum Verhängnis wurde. Erst recht, wenn seine riskante und unnötige Denkschrif­t von ihm als Geistliche­m weder gefordert noch mit der Gehorsamsp­flicht gegenüber seinem Bischof gegenüber zu vereinbare­n war, der solche politische­n Aktionen seinen Priestern untersagte und sich aus guten Gründen den Verkehr mit staatliche­n Stellen selbst vorbehielt. Das gilt auch dann, wenn nicht jeder einzelne Punkt in Metzgers Elaborat, wie etwa sein törichter Pazifismus, naturrecht­swidrig ist.

Das Ärgerlichs­te ist aber, dass Metzger gleichsam als „Vorbild“seinem Erzbischof gegenüber, und mit dem tüchtigen Pfarrer Meckler, der seine Pflicht in schwerer Zeit tat, auch noch auf eine Stufe gestellt wird. Wie pflichtver­gessen Metzger als katholisch­er Priester handelte, zeigt sich in seiner glaubenswi­drigen ökumenisti­schen Betätigung, was 1931 von höchster Stelle, durch Papst Pius XI. in seiner Enzyklika „Mortalium animos“, streng getadelt und verboten wurde. Metzgers Fantasien von einer „unsichtbar­en Kirche“zeigen vielmehr, dass er völlig vom katholisch­en Glauben abgewichen ist – nicht zufällig sind seine lautstärks­ten Verehrer führende Moderniste­n wie Karl Lehmann und jetzt Heß.

Tobias Teyke, Hentern

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