Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mars ist wütend, Saturn eifersüchtig
Mengener Realschüler erzählen in ihrem Musical die Entstehung des Sonnensystems
MENGEN - Tosenden Applaus und viel Anerkennung haben die Realschüler für die Aufführung des Musicals „Leben im All“von Gerhard A. Meyer bekommen. Die Aula der Sonnenlugerschule war voll besetzt. Schulleiterin Mechtild Kniele freute sich, dass so ein großes Publikum gekommen war, um zu erleben, wie Planeten, Kometen, Sternschnuppen und das Schwarze Loch den Kosmos beleben. Seit Januar haben sich die Schüler der Klassen 5 bis 10 jeden Freitag getroffen, um zu proben. Lehrer Friedrich Strahl hatte die Gesamtleitung des ambitionierten Projekts. Regie hat Manuela Rieger geführt, mit der Unterstützung von Referendarin Sophie Benz.
Sie haben die Schüler zu hohen Leistungen motiviert. Vor großem Publikum solo zu singen und zu tanzen, schult und fördert das Selbstbewusstsein. Der Schulchor und die Schulband übernahmen ihren musikalischen Part. Man spürte, dass viel und fundiert geprobt worden ist, dass allen das Projekt großen Spaß gemacht hat. Kostüme, Kulissen und Maske seien diesmal hausgemacht, unterstrich Schulleiterin Kniele nicht ohne Stolz.
Das Musical fängt ganz lokal an: Vier Mengener Schülerinnen beschweren sich über die sommerliche Hitze, die Schule und das zu warme Schlafzimmer. Sie beschließen, auf dem Turm des Missionsberg im Freien zu schlafen. Sie schleppen Schlafsäcke und Proviant hinauf und freuen sich über diese besondere Nacht. Begeistert singen sie das Lied „An Tagen wie diesen…“. Doch da steigt ein Jugendlicher, ein angehender Astronom, mit dem Teleskop auf den Turm, um die Sterne zu beobachten. Heute sei eine ganz besondere Nacht, weil Uranus mit der Venus durch den Saturn wanderten, erklärte er. Die Mädchen schauen durch das Teleskop und lassen sich von dem jungen Astronom erklären, wie das Sonnensystem entstanden ist.
Mit Liedern und Tänzen erzählen die Akteure eine spannende Kosmosgeschichte, in der es ziemlich menschlich zugeht. Die lustigen Sternschnuppen singen und tanzen von einer Galaxie zur anderen. Da kommt das Schwarze Loch und fängt eine leichtsinnige Sternschnuppe, um sie zu verschlingen. In letzter Sekunde erscheint das Laufgenie, der flinke Komet XXL und entreißt dem Bösewicht die kleine Sternschnuppe.
Opa Galaxus ist müde
Komet XXL überbringt die Nachricht, dass Opa Galaxus am Erlöschen ist. Die Kometen, Planeten und Sternschnuppen singen ihre Trauer. Der Chor singt mit. Zehn Milliarden Jahre habe er gelebt, nun sei er müde, erklärt Opa Galaxus. Seine Stimme strömt mit Echo durch das ganze Universum. Er beauftragt Komet XXL, Geschenke an die Planeten zu verteilen. Die Sonne bekommt ein Eis und singt solo das Lied von der Hitze und Zitroneneis. Saturn bekommt einen silbernen Ring und singt seine Freude. Die Erde bekommt einen kleinen Mond. Pluto, der kleinste Planet, bekommt eine Kristallkugel, in der man die Zukunft lesen könne. Doch Opa Galaxus erlischt, bevor er erklären kann, wie das geht.
Eifersüchtig singt das Schwarze Loch „man sieht mich nicht, man spürt mich doch, ich bin das Schwarze Loch“, weil es kein Geschenk bekommen hat. Und beschließt, sich die Geschenke zu holen. Pluto ist kurz abgelenkt und schon bemächtigt sich das Schwarze Loch der Kristallkugel. Mars bekommt vor Wut einen Vulkanausbruch. Venus verbindet liebevoll die schmerzhafte Stelle. Saturn ist eifersüchtig. Die Planeten beschließen, dass Venus durch ihre Schönheit das Schwarze Loch ablenken soll und der Komet XXL die Kugel holt. Die Strategie geht auf. In der Kugel lesen sie, dass in Milliarden Jahren auf der Erde kleine Wesen krabbeln werden. Um sie zu erfreuen, malen die Planeten Sternzeichen in den Himmel.
Das Realschul-Musical endet mit der Party auf der Bühne, alle singengemeinsam „Leben im All, ist ganz unser Fall“. Die Aufführung war ein voller Erfolg.