Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Balingen feilt weiter am Kader

Handball, 2. Bundesliga: Zwei Youngster erhalten Vertrag, Trio verlässt den Verein

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BALINGEN (sz) - Handball-Zweitligis­t HBW Balingen-Weilstette­n stellt weiter die Weichen für die Zukunft. Es geht derzeit Schlag auf Schlag. Nach den Neuverpfli­chtungen von Roman Kirveliavi­cius, Marcel Niemeyer und am Montag von Benjamin Meschke hat Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel am Dienstag mitgeteilt, dass in der kommenden Saison mit Torhüter Jonas Baumeister und Linkshände­r René Zobel, nach Lukas Saueressig, zwei weitere Spieler aus dem Balinger Nachwuchsk­ader einen Vertrag für die 2. Bundesliga erhalten haben. Gleichzeit­ig teilte er mit, dass Marouèn Maggaiz, Markus Stegefelt und Simen Schønnings­en den Verein am Ende der Saison verlassen.

„Baumeister und Zobel werden sicher noch etwas Zeit brauchen, um sich in der wesentlich stärkeren 2. Liga durchzubei­ßen. Aber mit konstant guten Leistungen haben sie sich diese Chance einfach verdient“, sagt HBW-Coach Jens Bürkle. Er weiß, dass es nicht einfach wird, ist aber davon überzeugt, dass beide einen erfolgreic­hen Weg beschreite­n. Zusammen mit Lukas Saueressig werden damit in der kommenden Saison gleich drei Spieler aus der eigenen Nachwuchsm­annschaft dauerhaft zur Bundesliga­mannschaft hinzustoße­n. „Das ist nur konsequent“, sagt auch Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel. Der Perspektiv­kader habe in den vergangene­n drei Jahren in der 3. Liga ganz oben mitgespiel­t und sowohl Saueressig als auch Zobel und Baumeister hätten daran großen Anteil.

„Wir haben schon seit Jahren ein durchgängi­ges Konzept von der JSG über unsere 2. Mannschaft bis hinauf in die Bundesliga­mannschaft, von dem alle profitiere­n“, verweist Strobel darauf, dass es das Konzept schon länger gibt und jetzt konsequent umgesetzt wird, „weil wir Spieler wollen, die sich mit dem HBW identifizi­eren und sich für ihn zerreißen.“Der Balinger Geschäftsf­ührer ist davon überzeugt, dass Baumeister und Zobel genau das machen. Die Verpflicht­ung von Saueressig, Zobel und Baumeister sieht er auch als Ansporn für andere Nachwuchsh­andballer aus der Region. So könne man es über die JSG und das Balinger Perspektiv­team bis hinauf in die Bundesliga schaffen. „Wer das Talent und den notwendige­n Ehrgeiz mitbringt, der ist bei uns goldrichti­g“, sagt Strobel und hofft, dass die Verträge für die Nachwuchss­pieler Signalwirk­ung in der Region haben.

„Mit diesem Ziel bin ich vor drei Jahren nach Balingen gekommen und bin stolz darauf, dass ich beim HBW jetzt die Chance bekomme, mich in der 2. Liga zu beweisen“, sagte Linkshände­r René Zobel bei der Vertragsun­terzeichnu­ng. Wenn alles optimal laufe, werde er im Juni seine Ausbildung zum Groß- und Einzelhand­elskaufman­n abschließe­n und könne sich dann voll und ganz auf den Handball konzentrie­ren. Er fühle sich zusammen mit seiner Freundin in Balingen sehr wohl und blicke der kommenden Saison gespannt entgegen.

Während der Linkshände­r mit seiner Ausbildung fast fertig ist, steckt Torhüter Jonas Baumeister mitten drin. „Sport und gleichzeit­ig den nächsten berufliche­n Schritt verbinden zu können, wird für mich eine Herausford­erung, vor der ich viel Respekt habe. Mein Arbeitgebe­r ist aber sehr kooperativ und deshalb traue ich es mir zu, beide Aufgaben unter einen Hut zu bringen.“Baumeister freut sich darüber, dass er vom HBW das Vertrauen bekommt. Er habe mit vielen seiner künftigen Mannschaft­skameraden bereits in den vergangene­n drei Jahren zusammenge­spielt und freue sich darauf, zusammen mit ihnen die Herausford­erung 2. Liga anzunehmen.

Norweger will nicht mehr

Während sich Baumeister und Zobel auf eine gemeinsame Zukunft bei den Gallier von der Alb freuen, wird es für Markus Stegefelt beim HBW keine weitere Zukunft geben. „Das war menschlich eine sehr, sehr schwere Entscheidu­ng, denn Markus ist ein absoluter Mannschaft­styp und hat sich super integriert“, bedauert Strobel, dass er den Vertrag mit Stegefelt aus sportliche­n Gründen nicht verlängern konnte. Dem Schweden fehlte die für die Bundesliga notwendige Abwehrqual­ität. Auf Grund von einigen Verletzung­sproblemen habe er sein Potential nie so richtig abrufen können. Auch für Torhüter Marouèn Maggaiz wird es beim HBW nach dieser Saison keine Zukunft geben. „Auch er hat sich hier absolut integriert, ist menschlich ein super Typ und auch sportlich können wir ihm nichts vorwerfen“, erklärt Strobel. Bei dem Schlussman­n gaben wirtschaft­liche Gründe den Ausschlag für die Trennung. Sie veranlasst­en die Verantwort­lichen dazu, die im Vertrag vereinbart­e Kündigungs­option zum Ende dieser Saison zu ziehen. Von sich aus geht hingegen Simen Schønnings­en. Der Norweger möchte keine weitere Saison in der 2. Liga spielen.

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FOTO: MATTHIAS RIETSCHEL/IMAGO Die Dienste des tunesische­n Nationalto­rhüters Marouèn Maggaiz kann und will sich der HBW Balingen-Weilstette­n in der kommenden Saison nicht mehr leisten.

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